Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ketten der Lust - Erotischer Roman

Ketten der Lust - Erotischer Roman

Titel: Ketten der Lust - Erotischer Roman
Autoren: Eden Bradley
Vom Netzwerk:
später verschieben.
    »Ich glaube … wie ist Ihr Name?«
    »Jagger. Jagger James.«
    »Ich glaube, Jagger, dass es von der jeweiligen Person abhängt, welchen Fetisch sie wählt. Wir werden noch ausführlich darüber sprechen, aber ich kann Ihnen jetzt schon verraten, dass Fetische oft durch ein fast unschuldiges Ereignis entstehen, einen winzigen Moment, in dem ein Objekt sexualisiert wird. Strumpfhosen sind zum Beispiel ein häufiger Fetisch für Männer. Oft kommt es dazu, weil ein Junge in der sexuellen Prägungsphase, von acht bis zwölf, die Strumpfhose seiner Mutter im Badezimmer hängen sieht, nachdem sie sie gewaschen hat. Der Junge ist neugierig, also probiert er sie an oder berührt sie auch einfach nur und bekommt spontan eine Erektion. Danach berührt er sie vielleicht nie wieder. Oder aber auch jede Woche. Das ist unterschiedlich. Aber für den Jungen ist diese Strumpfhose jetzt ein Objekt, das mit sexueller Erregung verbunden ist. Und daraus kann später im Leben eine Art Fetisch entstehen, so dass er in bestimmten Situationen eine Strumpfhose tragen möchte. Vielleicht aber möchte er sie auch nur an einer Partnerin sehen und fühlen. Oder er geht in ein Kaufhaus und schaut sich in der Strumpfabteilung um.
    Ich habe zum Beispiel für meine Master-Arbeit einen Mann interviewt, einen ganz gewöhnlichen Typen. Groß, maskulin. Er liebte Fußball und Camping. Aber er liebte auch Blumen. Ihr Duft, ihr Anblick, eine Frau in einem Kleid oder Unterwäsche mit Blumenmuster war für ihn unglaublich erregend. So habe ich begonnen, mich für das Thema zu interessieren.«
    Sie bewegte sich im Saal und beobachtete die Reaktionen ihrer Studenten. Nur einen blickte sie nicht an. Es war wohl besser, seinen Blick zu meiden.
    »Er nahm ein Bad, als er elf war. Normalerweise benutzte er ein Kinderschaumbad, aber die Flasche war leer, deshalb versuchte er es mit dem Lavendelbadesalz seiner Schwester, ohne jedoch zu wissen, dass es nicht schäumte. Während des Badens masturbierte er in dem starken Lavendelduft bis zum Orgasmus. In diesem speziellen Fall tat er es immer wieder und entwickelte so einen ausgeprägten Fetisch, den er bis ins Erwachsenenalter beibehielt. Genau die gleiche Situation hätte vielleicht auf einen anderen Jungen gar keine Wirkung gehabt. Nur wenige Forscher verstehen wirklich die Zusammenhänge. Aber wir wissen auf jeden Fall, dass jede Situation vor einem individuellen Hintergrund bewertet werden muss.«
    Jagger sagte: »Dann halten Sie also Fetische nicht zwangsläufig für neurotische oder psychosoziale Tendenzen?«
    »Nicht zwangsläufig, nein.«
    Er lächelte, und ihr wurden die Knie weich. Sie schmolzen wie Schokolade. Milchschokolade. Wie der Ton seiner Haut.
    Hör auf damit!
    Sie schob sich eine Strähne ihres dunklen Haars hinter das Ohr. »Genau diese Vorstellung sollen Sie fallen lassen, bis wir das Thema detailliert erforscht haben. Wir werden uns nicht mit den üblichen Vorurteilen befassen, sondern uns anschauen, was wirklich im Kopf einer Person vorgeht.« Sie mied immer noch seinen Blick, aber ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken, als sie an ihm vorbeiging. »Wir werden recherchieren, Daten erheben, an bestimmten Ereignissen hier im Hörsaal teilnehmen, und über andere werden wir sprechen. Und wir werden die Gelegenheit haben, mit einigen Personen zu sprechen, die diese Praktiken im täglichen Leben anwenden. Schauen Sie sich jetzt bitte auf dem Lehrplan die geplanten Veranstaltungen an, damit Sie entscheiden können, ob Sie dabei sein möchten. Ich möchte Sie jedoch alle bitten, sich ein wenig anzustrengen. Informieren Sie sich über diese Dinge, sprechen Sie darüber, und versuchen Sie, Ihre Grenzen weiter zu ziehen. Machen Sie sich selbst zum Subjekt Ihrer eigenen soziologischen Studien.«
    »Tun Sie das auch, Professor Curry?«
    Schon wieder dieser Jagger. Dieses Mal blickte sie ihm direkt in die Augen. »Jeden Tag meines Lebens.«
    Es war die Wahrheit. Schade, dass ihr keine schlagfertige Antwort eingefallen war.
    »Karalee, hier drüben.« Mia winkte ihrer Freundin von ihrem üblichen Tisch in der Fakultätslounge aus zu. Sie blickte Karalee, die anmutig und geschmeidig auf sie zukam, entgegen. Mia hatte ihre gertenschlanke Gestalt und ihre Haltung schon immer bewundert.
    »Hi. Entschuldigung, ich habe mich verspätet. Ein Student hatte nach der Vorlesung noch Fragen.« Karalee ließ sich auf den Stuhl nieder und öffnete eine braune Papiertüte. »Schon wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher