Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
meinem Körper einen winzigen Teil, um sich zu ernähren oder zu erhalten. Dafür sondert es Substanzen in meinen Blutkreislauf und in mein Gehirn ab, die mich stimulieren. Eine schädliche Nebenwirkung ist bis jetzt nicht festgestellt worden.
    Natürlich sind wir an weiteren Untersuchungen interessiert. Zur Zeit liegt ein Versuchsexemplar für eine mikroröntgenologische Untersuchung bereit. Vielleicht erfahren wir dann mehr."
    „Auf das Ergebnis bin ich gespannt", sagte Deighton. „Haltet mich auf dem laufenden."
    Der Matten-Willy Parnatzel, der sich an den ganzen Gesprächen nicht beteiligt hatte, gab ein deutliches Blubbern von sich.
    „Hat eigentlich jemand nachgesehen?", fragte er, „ob Srimavo auch von einem Supervirus befallen wurde?"
    „Was willst du damit sagen?" fuhr Ellmer seinen Freund an.
    „Nichts", wehrte Parnatzel ab, „aber es könnte doch sein. Wir haben schon seit Stunden nicht nach ihr gesehen."
    „Dann machen wir das jetzt", verlangte Adelaie. „Ich brenne förmlich darauf, mit meinem erweiterten Verstand die Kleine zu sprechen."
    Deighton und Kirt Dorell-Ehkesh schlossen sich den beiden Freunden und Adelaie an.
    Im Medo-Center herrschte wieder Ruhe. Ein Arzt begleitete sie zu dem Raum, in dem Srimavo lag.
    Als sich die Tür geöffnet hatte und das Licht aufleuchtete, stieß Jakob Ellmer einen alten Raumfahrerfluch aus.
    Das Bett Srimavos war leer!
    Der Mediziner überprüfte den stationären Medoroboter. Dessen Aufzeichnungen vom Gesundheitszustand des Mädchens wiesen keine Unterbrechung auf. Aus der Sicht des Roboters war es so, als ob Sri noch in ihrem Bett läge.
    Später stellte man bei der Maschine einen Schaltungsfehler fest, den man sich nicht erklären konnte. Das änderte aber nichts daran, daß Srimavo spurlos verschwunden blieb. Auch fand man keinen Hinweis darauf, wie sie aus dem verschlossenen Raum und dem gesicherten Gebäude entkommen konnte.
    Auch alle Nachsuchen blieben ohne Ergebnis.
    Damit hatte man noch ein weiteres Rätsel.
     
    *
     
    Am nächsten Tag stabilisierte sich die Lage in der Forschungsstation relativ rasch. Der Hauptgrund dafür waren die von den Superviren befallenen Menschen.
    Dr. Lambertz sah keinen Grund, diese Betroffenen am freien Ausgang innerhalb der Gebäude zu hindern. Vorsorglich wurde aber jeder Träger eines Supervirus von einer Medo-Einheit begleitet, die laufend den Gesundheitszustand kontrollierte. Der Mediziner gehörte ja selbst zu den scheinbar Kranken. Seine Untersuchung durch die komplizierteste Medo-Einheit, die man auf Lokvorth zur Verfügung hatte, hatte keine Krankheitssymptome erbracht. Dennoch war Lambertz kritisch genug, um seine Bedenken gegenüber Galbraith Deighton zu äußern.
    Es konnte Mittel- und Langzeitsymptome geben, die durch die Superviren hervorgerufen werden konnten. Natürlich konnte man solche Auswirkungen im Augenblick noch nicht feststellen. Außerdem war die medizinische Ausstattung auf Lokvorth nicht für solche Extremfälle eines Parasiten- oder Symbiontenbefalls eingerichtet.
    „Ich gehe kein Risiko ein", entschied daher der Gefühlsmechaniker. „Alle Betroffenen werden zur Erde gebracht und dort einer weiteren und gründlicheren Untersuchung unterzogen."
    Verblüfft war Deighton, als der den Befund zu lesen bekam, den die Wissenschaftler nach der mikroröntgenologischen Untersuchung eines Supervirus erarbeitet hatten. Da war eine kühne Prognose aufgestellt worden, die Erinnerungen in Deighton weckten.
    Der untersuchte Supervirus hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit etwas, das die Wissenschaftler Mikromaschinchen nannten. Der eigentliche Metabolismus konnte nicht entschlüsselt werden.
    „Das Dingelchen", erläuterte einer der Wissenschaftler dem Gefühlsmechaniker, „scheint aus einer Vielzahl von Mikroeinheiten zu bestehen, die eher an winzige Maschinchen erinnern, denn an ein Lebewesen. Zweifellos besitzen diese Einheiten jedoch so etwas wie einen ausgeprägten Instinkt, der sich auch im Verhalten des ganzen Supervirus widerspiegelt. Wir haben eine gewisse Ähnlichkeit zu Viren, denn wir befinden uns mit diesen Dingern im Grenzbereich zwischen toter und lebender Materie. Fast bin ich geneigt anzunehmen, daß ein größerer Zusammenschluß der Einzelmaschinchen, wie er bei einem Supervirus vorliegt, schon ein planvolles, allerdings instinktgesteuertes Verhalten ermöglicht. Dr. Lambertz, der unter dem beflügelnden Einfluß seines körperlichen Gastes die Sache noch besser überblickt, glaubt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher