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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm
Autoren: Unbekannt
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Zentrale. „Anfangs zeigte er wenigstens noch sein H, aber danach rührte er sich überhaupt nicht mehr."
    „Wir hätten den Blechkasten zerstören sollen", sagte Mitzel. „Ich hatte ihm nie richtig getraut, auch wenn mein Mißtrauen später eingeschlafen war. Das Ding ist schizophren, Perry."
    „Nein!" brüllte Oliver Javier.
    Rhodan hob beschwichtigend die Hand.
    „Payne Hamiller war mein Freund und ein äußerst pflichtbewußter und gewissenhafter Mensch", erklärte er. „Das war auch der Grund, warum der Erste Terraner und ich damals alle Anträge ablehnten, die Hamiller-Tube aus der BASIS zu entfernen. Es ist unvorstellbar für mich, daß Payne Hamiller uns mit der Tube ein Danaergeschenk hinterlassen haben soll."
    „Ein was ...?" fragte Leo Dürk, der trübsinnig in seinem Kontursessel hinter dem Feuerleitpult hockte.
    „Das ist eine uralte Geschichte", antwortete Perry Rhodan. „Die Danaer beziehungsweise die alten Griechen sollen der Sage nach der Stadt Troja, die sie vergeblich belagert hatten, ein großes hölzernes Pferd als Abschiedsgeschenk hinterlassen haben. Als die Trojaner das Pferd in ihre Stadt geschleppt hatten, entstiegen ihm in der nächsten Nacht feindliche Krieger und öffneten den zurückgekehrten Griechen die Stadttore. Es ist nur eine Sage, aber die Begriffe Danaergeschenk und Trojanisches Pferd waren lange Zeit geläufig." Er runzelte die Stirn.
    „Funktioniert die Ortung noch, Sandra?"
    „Bis vor kurzem ja", antwortete die Stellvertreterin Javiers. „Ich schalte Vergrößerungsausschnitteder Oberfläche Khrats. Das wolltest du doch, Perry?"
    Als Rhodan nickte, führte sie die Schaltungen durch. Drei Ortungsschirme erhellten sich.
    Auf ihnen waren in scharfer Vergrößerung der Raumhafen auf Khrat mit dem Raumkreuzer, die Stadt Naghdal und die riesige leuchtende Kuppel des Domes Kesdschan zu sehen.
    „Habt ihr den automatischen Notsignalgeber aktiviert?" erkundigte sich Rhodan.
    „Es geht nicht", berichtete Mitzel. „Aber die Funktionsaufzeichnungen beweisen, daß ganz am Anfang, bevor hier alles verrückt spielte, das automatische Notsignal einmal abgestrahlt wurde."
    Rhodan wurde blaß.
    „Ist das sicher?"
    „Ja, wir haben es mehrfach nachgeprüft", sagte Sandra Bougeaklis.
    „Und keiner von euch hat es aktiviert?" fragte Rhodan weiter.
    „Niemand", erklärte Sandra. „Das müßte ich wissen."
    Rhodan holte tief Luft.
    „Dann kann nur Hamiller den Notruf abgestrahlt haben", sagte er tonlos.
    „Aber warum sollte der Blechkasten erst ein Notsignal abstrahlen und danach erst eine Notlage herbeiführen?" sagte Dürk.
    „Genau das ist die Kernfrage", erwiderte Rhodan ernst. „Was würdet ihr tun, wenn jeder von euch allein in einer Schaltzentrale säße, und plötzlich tauchte ein Fremder auf und versuchte, euch mit vorgehaltener Waffe dazu zu zwingen, die Schaltzentrale für ungesetzliche Maßnahmen zu mißbrauchen?"
    „So etwas gibt es doch nicht!" entrüstete sich Deneide.
    Rhodan lächelte bitter.
    „Du bist erst zweiundzwanzig Jahre alt und kennst deshalb Verbrechen nur aus Berichten von lange zurückliegenden Zeiten, Deneide. Aber es hat solche und andere Verbrechen früher wirklich auch auf Terra gegeben - und es gibt sie in größerem Maßstab wieder, nur werden sie nicht von Menschen verübt, sondern von Mächten, wie Seth-Apophis eine ist.
    Aber ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet. Nun?"
    „Ich würde um Hilfe schreien", sagte Oliver.
    „Oh, nein!" entfuhr es Sandra.
    „Doch", erklärte Perry Rhodan mit einem harten Zug um die Lippen. „Genau das ist meiner Meinung nach geschehen. Jemand oder etwas hat die Hamiller-Tube überfallen und sie gezwungen, gegen ihr Gewissen zu handeln - und sie hat mit dem Notsignal um Hilfe gerufen, um euch und andere darüber zu informieren, daß sie euch in Gefahr bringen wird."
    „Ich wußte, daß Hamiller ein echter Freund ist!" rief Oliver.
    „Du meinst, Seth-Apophis hätte die Hamiller-Tube zu ihrem Agenten gemacht, Perry?"
    fragte Mitzel niedergeschlagen.
    „Alles spricht dafür", erwiderte Rhodan.
    „Aber warum?" fragte Sandra.
    Rhodan blickte auf den Bildschirm, der das Abbild des Domes Kesdschan zeigte.
    „Dort liegt das Machtzentrum des Wächterordens der Ritter der Tiefe. Was liegt näher, als daß Seth-Apophis versucht, dieses Machtzentrum zu vernichten oder es in seine Gewalt zu bringen! Von ihm muß sich Seth-Apophis am stärksten bedroht fühlen - und das seit Hunderttausenden von Jahren. Nach
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