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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm
Autoren: Unbekannt
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Mutanten und der TSUNAMIs alle Zeitweichen vernichtet worden sind und keine weiteren Schwingenschiffe auftauchten, sehe ich keinen Grund, der dich langer auf der Erde halten könnte."
    Er schnaufte.
    „Im Gegenteil. Je früher du nach Khrat gehst, um so früher bist du zurück. Ich wollte, du wärst schon wieder hier. Wer weiß, welche neuen Teufeleien sich Seth-Apophis ausdenkt und in die Tat umsetzt, nachdem sie uns mit ihren Zeitweichen nicht länger beunruhigen kann."
    Perry Rhodan lächelte über den Eifer des alten Freundes.
    „Ihr könnt mit einer neuen Bedrohung auch ohne mich fertig werden, Bully."
    „Aber möglicherweise bezieht sich Jens Ahnung auf ein Ereignis, das in unserer Galaxis eintreten wird, und nicht auf eines, das sechsundachtzig Millionen Lichtjahre entfernt auf Khrat bevorsteht", erwiderte Bull heftig. „Wahrscheinlich können wir auch allein mit Gefahren fertig werden, aber nicht so gut wie mit deiner Hilfe, Perry."
    „Bullys Argumente sollten dich überzeugt haben, daß du keine Zeit verschenken darfst", sagte Salik.
    Perry Rhodan runzelte nachdenklich die Stirn, dann nickte er.
    „In Ordnung, ich werde die Vorbereitungen verkürzen und noch gegen Ende des heutigen Tages die BASIS aufsuchen - und ich habe eine Bitte an dich, Jen. Begleite mich per distanzlosem Schritt."
    Saliks Augen leuchteten auf, und es schien, als wolle er freudig zustimmen. Doch dann verschloß sich sein Gesicht.
    „Es tut mir leid, Perry", sagte er mit spröder Stimme. „Aber ich werde dich nicht begleiten."
    Rhodan sah ihn verwundert an.
    „Hast du einen Grund für deine Ablehnung, Jen?"
    Salik seufzte.
    „Ich wollte, ich wüßte einen Grund dafür, Perry. Aber es ist wieder nur eine Ahnung, die Ahnung, daß du eine wichtige Entscheidung nur zu treffen vermagst, wenn du ganz auf dich allein gestellt bist."
    „Was erwartet mich auf Khrat?" flüsterte Rhodan.
    „Warum fragst du mich, Perry?" erwiderte Salik gequält. „Ich weiß nur, daß dich im Dom Kesdschan das unvorstellbare Ereignis deiner Ritterweihe erwartet. Alles andere waren Ahnungen, Eingebungen, die sich der Ratio entziehen."
    „Aber alle Ahnungen oder Eingebungen müssen auf Gründen basieren, die sich der menschlichen Ratio nicht entziehen würden, wären sie dem Bewußtsein zugänglich", warf Carfesch mit seiner sanften, melodisch klingenden Stimme ein.
    Rhodan blickte den Sorgoren aufmerksam an, aber weder an den murmelförmigen, tiefblau strahlenden Augen noch an dem strohfarbenen, von achteckigen Hautplättchen bedeckten Gesicht ließ sich auf die Gedanken schließen, die den ehemaligen Gesandten des Kosmokraten Tiryk bewegten.
    „Du glaubst, Jens Unterbewußtsein birgt eine Information und versucht, sein Bewußtsein darauf aufmerksam zu machen, indem es ihm prognostische Ahnungen eingibt?"
    erkundigte er sich.
    „Anders ist es nicht möglich", antwortete Carfesch. Perry Rhodan schob seinen Sessel zurück und stand auf.
    „Ich verstehe, Carfesch, und ich danke dir, Jen." Sein Blick schien in die dämmerige Ferne der Zukunft zu schweifen. „Was immer mich erwarten mag, ich werde versuchen, auf alles gefaßt zu sein." Er lächelte schmerzlich. „Es ist seltsam, aber ich habe mich in den letzten Tagen immer wieder bei dem Wunschtraum ertappt, der Hüter des Lichts könnte mich auf meiner Mission begleiten."
    „Der Hüter des Lichts?" fragte Carfesch - und daran, daß der organische Filter aus gazeähnlichem Gewebe, der dort saß, wo bei einem Menschen die Nase war, etwas lauter knisterte als sonst, war zu erkennen, daß er erregt war.
    „Tengri Lethos", antwortete Reginald Bull. „Der Hathor. Ich erzahlte dir von ihm, erwähnte aber seinen Titel nicht."
    „Seine Bestimmung", korrigierte Rhodan den Freund. „Es ist schade, daß er diese Dimension verließ, denn wenn ich bei einem Wesen echte Weisheit gefunden habe, dann bei ihm."
    Er blickte die Anwesenden der Reihe nach an.
    „Ich ziehe mich jetzt zurück und werde meine Vorbereitungen forcieren, und in wenigen Stunden werde ich an Bord der BASIS sein. Für den Fall, daß wir uns vorher nicht wiedersehen, möchte ich mich verabschieden."
    Er schüttelte allen die Hand. Als er zuletzt vor Carfesch stand, streckte der Sorgore die Arme aus, legte die in Krallen endenden siebenfingrigen Hände auf Rhodans Schultern und sagte bewegt: „Ich wünsche dir Kraft, Mut und die Gnade der auf Weitblick beruhenden Entscheidungskraft, Perry. Du hast oft bewiesen, daß du das alles besitzt, und
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