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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm
Autoren: Unbekannt
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der Legende sollen alle Sterne erlöschen, wenn der letzte Ritter der Tiefe verschwindet. Das klingt mysteriös, aber darin steckt ein wahrer Kern."
    Er hob die Stimme.
    „Wenn es Seth-Apophis gelänge, den Nachwuchs an neuen Rittern der Tiefe zu unterbinden, würden irgendwann die letzten Ritter aussterben - und das Universum wäre zum Untergang verurteilt."
    „Dann solltest du schnell hinuntergehen und im Dom Kesdschan die Ritterweihe empfangen", sagte Sandra Bougeaklis. „Dann gäbe es mit Jen Salik zwei Ritter der Tiefe, die unsterblich wären."
    Perry Rhodan schloß die Augen und dachte daran, wie oft er den letzten Aufbruch zur BASIS und damit den Gang nach Khrat hinausgezögert hatte.
    Als er die Augen wieder öffnete, lag ein rätselhafter Ausdruck darin.
    „Ein paar Stunden früher, und ich wäre dort", flüsterte er. „Vielleicht war das so eingeplant. Nein, ich werde nicht in den Dom Kesdschan gehen und mich zum Ritter weihen lassen, bevor ich nicht ganz sicher weiß, daß der Dom noch immer das Machtinstrument des Wächterordens ist."
     
    10.
     
    Waylon Javier landete den Shift wenige Meter vor dem großen türlosen Tor, das den offensichtlich einzigen Eingang in den Dom Kesdschan darstellte.
    „Warum läßt sich eigentlich niemand sehen?" fragte Roi Danton leise, während sie ausstiegen. „Von Jen Salik weiß ich, daß es auf Khrat hundertsechzehn Domwarte und sechzehn Zeremonienmeister geben soll. Die müssen doch irgendwo sein."
    „Vielleicht wohnen sie in den Nebengebäuden", erwiderte Javier und deutete auf die Ansammlung zahlreicher kleiner Gebäude, die gegen den riesigen Dom so unscheinbar wirkten, als gäbe es sie gar nicht.
    „Ich schlage vor, wir sehen uns dort um, bevor wir den Dom betreten", sagte Danton. Er warf einen Blick in den blauen Himmel und preßte die Lippen zusammen, denn er dachte daran, daß sein Vater in der BASIS angekommen war oder bald ankommen würde und daß es völlig ungewiß war, welche Verhältnisse dort herrschten.
    „Einverstanden", erklärte Javier. Er blickte Omdur Kuwalek an. „Spürst du etwas von deinem Partner, Omdur?"
    „Noch nichts, Waylon", sagte Kuwalek und verzog das Gesicht, als wollte er gleich anfangen zu weinen. „Aber vielleicht werde ich ihn nie mehr fühlen."
    Siria Osinskaja berührte seine linke Hand. Der hilflose Zustand des riesenhaften Ertrusers erschütterte sie.
    „Es wird schon alles wieder gut, Omdur. Komm, die anderen sind schon fast beim ersten Gebäude!"
    Sie lief davon, und der Ertruser trottete mit gesenktem Kopf hinter ihr her.
    Roi Danton erreichte das Haus zuerst. Es war sehr alt, das erkannte er auf den ersten Blick, wenn er auch nicht exakt hätte sagen können, woran.
    Die Form war die eines halbierten runden beziehungsweise wagenradförmigen Käses.
    Die gerundete Wand aus fleckigen Steinquadern ragte etwa vier Meter hoch vor Danton auf. Sie war fensterlos. Ranken mit tellergroßen, widerlich duftenden Blüten wanden sich an ihr empor und knickten an der Kante des flachen Daches nach außen ab.
    Danton lief den größtenteils von Moos überwucherten Plattenweg um das Haus herum und erreichte die wie abgeschnitten wirkende Rückseite. Ein halbkreisförmiger Teich grenzte unmittelbar an die Rückwand. Bizarre Gewächse wuchsen an seinem Ufer, teils terranischem Schilf ähnelnd und teils unbeschreiblich. Der Grund des Teiches war mit bunten Kieseln bedeckt, die durch das glasklare Wasser deutlich zu sehen waren.
    „Es muß ein Wohnhaus sein", meinte Javier, als er Danton eingeholt hatte.
    „Hm!" erwiderte Danton und musterte die sieben schlitzförmigen „Fenster" in der glatten Rückwand, aus denen Pflanzenwedel hingen. Eine Öffnung mußte die Tür sein. Sie war quadratisch, hatte aber nur eine Seitenlänge von zirka achtzig Zentimetern. Eine Art Vorhang aus etwas, das getrocknetem Tang ähnelte, ersetzte die Tür.
    „Ich schaue mal hinein", erklärte Roi und stieg in das nur knietiefe Wasser.
    Nachdem er sich durch die Tür gezwängt hatte, sah er vor sich einen einzigen Raum, dessen Grundriß dem des Hauses entsprach. Durch mehrere runde, etwa dreißig Zentimeter durchmessende transparente Dachscheiben fiel genügend Sonnenlicht herein, um Roi Danton erkennen zu lassen, daß die Einrichtung, obwohl fremdartig, auf eine kombinierte Wohn-, Schlaf- und Kücheneinheit schließen ließ.
    Der Bewohner des Hauses stand aufrecht mitten in dem Raum und blickte Roi aus großen Facettenaugen an. Er war etwas größer als
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