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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm
Autoren: Unbekannt
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fest. „Wir können weder den Kreuzer noch die BASIS orten - und ich verwette meine goldenen Ohrringe gegen einen Plastikbecher, daß wir beide nicht finden würden, und wenn wir die ganze Planetenoberfläche abflögen und stundenlang im stationären Orbit über dem Dom Kesdschan kreuzten."
    „Das ist ja auch nicht Khrat", sagte Javier und deutete zu den vorderen Sichtfenstern hinaus, wo eine düstere Landschaft voller Schluchten und verfilzter Urwälder zu sehen war.
    „Aber dort steht der Dom!" rief Zeron und deutete auf den Bildschirm der Hecksektor-Beobachtung.
    „Vielleicht ist er nur auf dem Schirm vorhanden", sagte Waylon Javier grimmig. „Gleich werden wir es wissen."
    Er legte den Shift in eine scharfe Rechtskurve. Schluchten, ein paar bleiche Klippen, ein bewaldeter Hügel, über den ein Feuersturm tobte und schließlich wieder die Stadt Naghdal waren durch die vorderen Sichtfenster zu sehen.
    „Er ist doch noch da", sagte Roi Danton und meinte den Dom.
    Javier nickte und starrte mit brennenden Augen auf die hell leuchtende riesige Kuppel.
    „Ja, und diesmal werden wir auch ohne Führer das Heiligtum des Wächterordens betreten und nach der Ursache dieses mentalen Sturmes oder was immer es ist, das unsere Sinne und Instrumente narrt, suchen!" verkündete er grimmig.
     
    *
     
    Perry Rhodan stand dort, wo er angekommen war, und eine eisige Hand schien nach seinem Herzen zu greifen, während er das Chaos der hektisch blinkenden Bildschirme und Kontrollen und das fast hysterische Schreien der Frauen und Männer in sich aufnahm.
    Niemand beachtete ihn.
    „Mitzel, du mußt mir helfen!" schrie Sandra Bougeaklis, die über die Schaltkonsole des Kommandantenpults gebeugt dastand, mit wirrem Haar und schweißglänzender Stirn, und abwechselnd Sensorpunkte antippte und Anzeigen beobachtete.
    Der Bordingenieur stand mit blassem Gesicht schräg hinter Sandra.
    „Ich fürchte, ich kann nicht helfen", erklärte er. „Jedes Mal, wenn du einen Befehl eingibst, wird er von einem anderen Befehlsimpuls überlagert, der den positronischen Impuls überholt."
    „Keine Funkverbindung mit dem Kreuzer möglich!" rief Deneide Horwikow von ihrem Platz aus. Sie strich Oliver Javier, der sich an eines ihrer Beine klammerte, übers Haar.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Olli-Bolli. Wir kriegen das schon wieder hin."
    „Ihr müßt Dad holen!" sagte der Junge. „Er kann das besser als ihr."
    „Es ist die Hamiller-Tube", sagte Mitzel. „Anders kann es gar nicht sein. Nur sie kann die Gewalt über die BASIS an sich reißen - und ich fürchte, genau das ist geschehen."
    Oliver drehte sich zu ihm um und blickte ihn zornig an.
    „Hamiller würde so etwas nie tun, Mitzel. Du bist nur böse auf ihn, weil du ihn nicht durchschauen kannst."
    Plötzlich sah er Rhodan mitten in der Zentrale stehen, und seine Augen weiteten sich.
    „Perry Rhodan!" schrie er nach der ersten Schrecksekunde. „Er ist hier! Hört ihr mich!
    Perry Rhodan ist hier. Er wird uns helfen. Er ist fast so gut wie Dad."
    Fast schlagartig trat Stille ein. Die Augen der Anwesenden richteten sich auf den Unsterblichen, und Rhodan sah in ihnen Verstörtheit, Verzweiflung und allmählich aufkeimende Hoffnung.
    Rasch schob er das Auge in den Köcher an seinem Gürtel zurück.
    „Wo ist Waylon?" fragte er mit belegter Stimme.
    „Unten auf Khrat", berichtete Sandra Bougeaklis und versuchte, ihr Haar zu ordnen, was ihr jedoch nicht gelang. „Er verließ die BASIS vor etwa zwölf Stunden mit dem Kreuzer AINO UWANOK. Dein Sohn hat ihn begleitet, Perry."
    „AINO UWANOK ...", wiederholte Rhodan sinnend. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, dann wurde er wieder ernst und konzentriert. „Es gibt keine Funkverbindung mit dem Kreuzer?"
    „Nein", antwortete Deneide Horwikow. „Sobald ich ein Funkgerät einschalte, schaltet es sich sofort wieder aus."
    „Das macht Hamiller, dieser Teufel!" schimpfte Mitzel.
    Rhodan sah den Arkoniden nachdenklich an.
    „Ich dachte, die Eigenmächtigkeitsschaltung, die es der Hamiller-Tube vor dem Aufbruch der BASIS nach Norgan-Tur ermöglichte, über die Köpfe der Schiffsführung zu handeln, wäre beseitigt?"
    „Ich selbst habe sie beseitigt, Perry!" rief Oliver. „Hamiller ist mein Freund. Er hat nur mich in sich hineingelassen."
    Rhodan nickte, denn das war ihm bekannt.
    „Habt ihr versucht, Kontakt mit Hamiller zu bekommen?"
    „Ununterbrochen", sagte Sandra niedergeschlagen und blickte zum Hauptbildschirm der
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