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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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1. KAPITEL
    Ihre Absätze klapperten laut, als Lucy durch die weitläufige Halle eilte. Suchend blickte sie sich um. Wo war er?
    Sie konnte es ihm nicht verdenken, wenn er nicht gewartet hatte. Schließlich hatte sie sich fast eine Stunde verspätet. Zu dumm, dass sie nie etwas auf die Reihe kriegen konnte.
    Dort drüben saß er allein am Ankunftsterminal für Inlandsflüge. Genau da, wo Mr. Ethan Rae sein sollte.
    Lucy setzte ein strahlendes Lächeln auf und durchquerte die Halle des kleinen Flughafens. Dabei überlegte sie sich eine Entschuldigung. Als sie sich dem bequem im Sessel sitzenden Mann näherte, war sie überrascht, dass er reglos verharrte.
    Er schlief!
    Sie bekam ein noch schlechteres Gewissen und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Nun steckte sie wirklich in Schwierigkeiten. Tom hatte ihr bereits den Kopf gewaschen, weil es Probleme mit dem Luxusvan gegeben hatte, den sie normalerweise mieteten, um Kunden vom Flughafen zur Lodge zu bringen. Bis sie alles geklärt hatte, war es so spät geworden, dass sie Mr. Rae selbst abholen musste.
    Tom, ihr Halbbruder, hatte einen Wutanfall am Telefon bekommen, als er das mitbekommen hatte. „Du kannst ihn nicht mit der alten Kiste kutschieren“, hatte er gebrüllt. „Hättest du nicht irgendeinen Leihwagen besorgen können?“
    „Alles ist ausgebucht. In der Stadt findet doch gerade eine APEC-Konferenz statt.“
    „Eine was?“
    „Das Treffen der Asiatic Pacific Economic Cooperation.“
    „Ach so. Was ist mit deinem Wagen?“
    „Den lasse ich gerade gründlich reinigen. Wieso hast du auch nicht geprüft, wann genau er ankommt, Tom? Das war so abgemacht.“
    „Ja, schon“, hatte er eingeräumt, und sie war froh gewesen, dass er wenigstens etwas schuldbewusst klang. „Ich habe im Moment reichlich viel am Hals“, hatte er sich verteidigt. Dann hatte er sie aufgefordert, so schnell wie möglich zurückzukommen, da er ihre Unterstützung brauchte.
    Der Anlass für all diese Aufregung döste unbeirrt weiter. Ihre Tasche fest an sich gedrückt stand Lucy da und wusste nicht recht, was sie machen sollte.
    Guter Anzug, stellte sie fest. Konservativ und teuer. Das Jackett war nicht zugeknöpft und gab den Blick auf ein steingraues Hemd frei, das seinen schlanken Oberkörper und beeindruckend breite Schultern betonte. Lange Beine steckten in weichen Lederschuhen. Gepflegte Hände ruhten auf den Sessellehnen. Die Finger waren gespreizt, ganz so, als wäre er bereit, jeden Augenblick aufzuspringen.
    Sein dichtes Haar hatte die Farbe von Zartbitterschokolade mit einer Spur von Grau an den Schläfen. Und er war sonnengebräunt.
    Lucy schätzte ihn auf knapp über dreißig, jünger, als sie erwartet hatte. Nur sehr Reiche konnten sich einen Aufenthalt auf Summerhill leisten, dem Anwesen ihrer Familie, und die exklusiven Jagd- und Trekkingexpeditionen und sonstigen Aktivitäten, die sie anboten, genießen. Normalerweise waren die sehr Reichen älter – und in Begleitung.
    Lucy spürte einen Anflug von Interesse. Vielleicht war ihr Tag doch noch zu retten.
    Die Augenlider des Mannes bewegten sich, und sie richtete sich zu ihrer vollen Größe von eins fünfundsechzig auf und atmete tief durch. Es war Zeit, sich zu entschuldigen. Sie setzte ihr höflichstes Kundenlächeln auf und räusperte sich. „Mr. Rae?“
    Er kniff kurz die Augen zusammen und verzog dabei unwillig den Mund, dann entspannte er sich wieder. Mit der linken Hand umfasste er die Armlehne des Sessels. Als Lucy ihn ansah, hatte er die Augen zwar geöffnet, starrte jedoch auf ihre Füße.
    Sie wartete.
    Er schien ihre lackierten Fußnägel einer ziemlich gründlichen Inspektion zu unterziehen, dann ihre türkisfarbenen Sandaletten, ihre Beine und schließlich den Saum ihrer seegrünen Bluse, die locker über ihre Seidenhose fiel. Er begutachtete sie ausgiebig, ohne sich die Mühe zu machen, ihr ins Gesicht zu schauen, wie es Anstand und Respekt geboten.
    Lucy trat etwas zurück, und ihr war gar nicht mehr nach einer Entschuldigung zu Mute. Ethan Rae musterte sie weiter.
    Sein Blick ruhte nun auf ihren Hüften, dann wanderte er aufwärts über ihre Brüste. Instinktiv zog Lucy ihren blaugrünen Seidenschal etwas enger um sich, als sein Blick über ihr Dekolleté glitt.
    Bis er ihr endlich ins Gesicht sah, war sie errötet wie ein Schulmädchen. Dabei fühlte sie sich gar nicht so verlegen. Ihr Unbehagen war gemischt mit Wohlgefallen, weil er so gut aussah, und der Erkenntnis, dass nicht sie allein
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