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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster
Autoren: Jason Dark
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er davon, daß er keinem Menschen etwas getan hatte, um eine derartige Strafe verdient zu haben.
    Darauf kam es dem Brandstifter nicht an. Er wurde von anderen Motiven getrieben. An ihn mußten wir heran. Suko und ich hatten ihn für einen Moment gesehen. Er hatte in der offenen Haustür gestanden und war bereit gewesen, das Feuer zu legen.
    Ich versuchte, mir sein Aussehen zurückzuholen. An eine Wollmütze erinnerte ich mich, auch an das verzerrte und blasse Gesicht. Doch mehr Details waren mir nicht in Erinnerung geblieben.
    Jedenfalls war mir das Gesicht fremd. Ich würde es allerdings beschreiben können, und dann konnte mir der Pfarrer bestätigen, ob es sich bei dem Brandstifter tatsächlich um Patrick Shannon handelte.
    Noch war es nicht mehr als ein Verdacht. Irgendwie hoffte ich, daß er sich bestätigen würde.
    Menschen hatten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Sie rannten auf den Brandherd zu. Dabei bewegten sie sich wie Schatten, die bei jedem Schritt von einer Seite zur anderen tanzten. Zu ihrer eigenen Sicherheit blieben sie in angemessener Entfernung stehen.
    »Wir brauchen Shannon!« rief ich Suko zu.
    »Klar. Wo steckt er?«
    »Noch in der Nähe, denke ich.«
    »Optimist.«
    »Hör zu.« Ich war jetzt nicht zu halten. »Ich kenne ihn zwar nicht, kann mir aber vorstellen, daß ein Typ wie er in der Nähe des Tatorts bleibt, um zu verfolgen, ob sein Plan geklappt hat. Ich glaube nicht, daß er uns aus dem Fenster flüchten sah. Mir ist auch niemand aufgefallen, der auf dieser Seite des Hauses gewartet hat. Deshalb müssen wir rum, Suko.«
    »Wohin denn?«
    »In den Bereich der Haustür.«
    Er sah meine Erregung, starrte mich an, wollte etwas sagen und nickte dann.
    In diesem Augenblick löste sich das Dach auf. Ja, so sah es aus, denn das Feuer war nach oben gerast. Flammen und ein gewaltiger Druck hatten die Balken und Sparren gelöst. Die Brunst brach durch mit einer schon immensen Kraft.
    Da wirbelten Dachpfannen in die Höhe. Breite Löcher und Öffnungen entstanden, die wie offene Türen für das Feuer wirkten, denn da tauchten die langen breiten Arme auf wie Gardinen aus Feuer, die in den dunklen Rauch hineinstießen, von Funkenregen und brennenden Balken begleitet wurden.
    Es war die Hölle dort oben, und sie zeichnete sich als rötlicher Schein am dunklen Himmel ab wie das Bild eines wahnsinnig gewordenen Malers, der seine finstersten Alpträume erfüllt sehen wollte.
    Die Sirenen jaulten lauter. Die Wagen der freiwilligen Feuerwehr näherten sich. Suko und ich wollten nicht so lange warten. Wir gaben nur dem Inspektor bekannt, was wir vorhatten. Biker nickte wie ein Automat. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er uns überhaupt verstanden hatte.
    Egal, wir mußten weg.
    Um die Eingangsseite des Hauses zu erreichen, schlugen wir einen großen Bogen. Eine Minute zuvor wären wir noch besser vorangekommen. Jetzt aber versperrten uns Neugierige den Weg. Sie wirkten wie Statisten in einem mörderischen Schauspiel-Finale, in dem letztendlich alles kaputtging und niemand überlebte.
    Mit einem Ohr bekamen wir die Kommentare mit. Sätze wie »Das war er wieder« oder »Der Killer wird auch uns noch holen« erreichten uns immer wieder. Die Menschen hatten Angst, das war klar.
    Sie wußten schließlich, was in den vergangenen Wochen passiert war. Diese Taten waren einfach unbegreiflich.
    Wo steckte der Brandstifter?
    Wir hatten die Vorderseite des Hauses erreicht. Auch die beiden Feuerwehrwagen stoppten uns nicht. Sie behinderten auch nicht unsere Sicht. Es kam uns auch nicht auf das Haus direkt an, sondern auf seine Umgebung, und zwar auf diejenige, die vom Widerschein der Flammen nicht erreicht wurde und unter der Dunkelheit der Nacht begraben lag.
    Noch durch den Schein leicht geblendet, hatten wir es schwer, uns an den dunklen Stellen zurechtzufinden. Zudem waren wir fremd in Blue Ball, einem kleinen Ort in Mittelirland, in dem alles seinen Anfang genommen hatte. Mit dem Brand einer von den Bewohnern selbst errichteten Holzkirche. Sie war abgefackelt worden. Nicht nur die Kirche war abgebrannt, auch die Familie eines Lehrers war umgekommen. Die Gattin und die beiden Kinder hatten sich zum Zeitpunkt des Brandes in der Kirche aufgehalten.
    Was da genau passiert war, wußte niemand. Jedenfalls hatten es die Frau und ihre beiden Kindern nicht geschafft, der Flammenhölle zu entkommen.
    Über Einzelheiten wußten wir nicht Bescheid. Eines jedoch stand fest. Auch beim Feuer in der Kirche war mit
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