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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster
Autoren: Jason Dark
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stehen.«
    »Ich merke nichts.«
    »Klar, ich kann mich auch getäuscht haben.« Überzeugt war ich von meiner Antwort nicht, dann wäre ich weitergegangen, so aber blieb ich stehen und drehte den Kopf sehr langsam nach links.
    Flaches Land. Eine breite Wiese jenseits eines schmalen Straßengrabens. Der Blick für uns war günstig. Das brennende Haus präsentierte sich uns fast wie dahingestellt und war reif für eine interessante Filmaufnahme.
    »Ein günstiger Ort«, meinte Suko.
    »Finde ich auch.«
    »Aber er ist nicht da. Ich sehe auch kein parkendes Auto.«
    »Das muß auch nicht sein. Es war nur eine Theorie.«
    Wir setzten unseren Weg fort. Es waren nur wenige Schritte, bis wir sahen, was wir her erwartet hatten.
    Da parkte tatsächlich ein Auto.
    Vor Überraschung pfiff ich durch die Zähne. Hinter mir atmete Suko heftig. »Sollten wir tatsächlich Glück haben?«
    »Wir werden es sehen.«
    Ohne uns zuvor abgesprochen zu haben, zogen wir unsere Waffen. Wir mußten so nahe an den Wagen heran wie möglich, aber wir wollten dabei nicht gesehen werden. Deshalb teilten wir uns, schlugen Bögen und schlichen von zwei verschiedenen Seiten auf das Ziel zu, das völlig ruhig am Rand des Wegs parkte. Wenn sich jemand in dem Fahrzeug aufhielt, bewegte er sich nicht, sonst hätten diese Bewegungen auch den Wagen erfaßt und ihn leicht zum Schwingen gebracht.
    Ich erreichte die Rückseite und duckte mich dort. Das Auto hatte seine besten Jahre schon hinter sich. Es war ein älteres Ford-Modell mit einer langen Kühlerschnauze und auch mit einem ziemlich langen Kofferraum. Dahinter richtete ich mich auf. Suko war von der Seite gekommen. Er hockte rechts am Wegrand mit schußbereiter Waffe, während der Wagen auf der linken Seite stand.
    Ich peilte durch die Heckscheibe.
    Nichts malte sich im Innern ab. Weder ein Kopf, noch der Umriß eines Körpers.
    Aber wir hatten das richtige Fahrzeug gefunden, das nämlich konnte ich riechen. Durch die Ritzen des Kofferraums, der wohl nicht mehr optimal schloß, wehte mir Benzingeruch entgegen. Zwar sehr dünn, aber er war vorhanden, und es war auch nicht mehr der Geruch, den ich sowieso schon in der Nase hatte.
    Ich gab Suko mit der rechten Hand ein Zeichen.
    Er nickte.
    Zwei Sekunden warteten wir ab.
    Dann griffen wir zu.
    Von zwei Seiten her huschten wir auf die beiden Vordertüren zu. Suko zerrte an der Fahrertür, ich an der des Beifahrers. Beide mußten wir feststellen, daß die Türen abgeschlossen waren. Und wir konnten auch unsere Waffen wegstecken, denn der Ford war leer.
    Über das Dach hinweg schauten wir uns an. »Der richtige Wagen ist es«, sagte ich. »Das habe ich gerochen. Am Kofferraum stank es leicht nach Benzin.«
    »Dann ist Shannon noch unterwegs und schaut sich das Schauspiel an!«
    »Klar.«
    Suko grinste. »Warten wir hier auf ihn?«
    Ich lächelte zurück. »Lange kann es ja nicht dauern, bis er erscheint.«
    »Okay, dann suchen wir uns mal ein Plätzchen…«
    ***
    Feuer!
    Wunderbares, grellrotes, heißes und alles zerstörendes Feuer. Flammen, die reinigten wie Wasser und das verfluchte Elend aus der Welt schafften. Eine sich bewegende, makabre Performance in der Dunkelheit, umweht vom Rauch und Qualm und zugleich umwabert von heißen Schleiern.
    Das Haus brannte!
    Wieder einmal.
    Und der Brandstifter schaute mit glänzenden Augen zu. Er wünschte sich einen Spiegel. Wenn sich darin sein Gesicht abzeichnete, dann hätte er sicherlich auch den Widerschein des Feuers in seinen eigenen Augen gesehen. Da er keinen Spiegel zur Hand hatte, mußte er sich allein mit der Vorstellung begnügen.
    Er hatte sich schnell zurückziehen können, nachdem das Benzin entflammt war. Es war immer wichtig, sich einen optimalen Rückweg zu sichern, und das hatte Shannon bisher immer geschafft.
    Trotzdem war er nicht zufrieden. Er hatte sich verrechnet. Er hatte nur mit einer Person im Pfarrhaus gerechnet, mit Walter Kinsley selbst. Aber er hatte Besuch gehabt. Shannon waren die beiden Männer nicht entgangen, die plötzlich an der Tür aufgetaucht waren. Er kannte sie nicht. Fremde.
    Keine Leute aus dem Ort. Aber auch keine Amtsbrüder von Kinsley. Er war für einen Moment durcheinander gewesen, aber er hatte seinen Plan nicht mehr zurücknehmen können.
    Jetzt brannte das Haus.
    Und die Menschen auch?
    Patrick Shannon setzte bewußt ein Fragezeichen dahinter. Er wußte es nicht. Zu gern erinnerte er sich an die Schreie der anderen, die in seinem Feuer den Tod gefunden hatten.
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