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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster
Autoren: Jason Dark
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zerrte Killany sie auf. Daß er brannte, wußte er, daß er schrie ebenfalls, und den anderen erging es ebenso. Ihre Kleidung hatte bereits Feuer gefangen, aber noch brannte die Haut nicht. Im zuckenden Schein des Feuers wirkten ihre Gesichter wie schrecklich verzerrte Masken.
    Die Tür war offen.
    Der Bürgermeister stürmte als erster hinaus in den fallenden Schnee, der für ihn und die anderen zum Retter werden konnte. Er hatte auf dem Boden bereits eine kleine Schicht hinterlassen, in die sich die fünf Männer warfen und sich darin überrollten.
    Nur fünf.
    Der sechste fehlte.
    Es war Gorny, der Wirt. Ihm fehlten die Sekunden, die er gebraucht hätte, um hinter seiner Theke vorzukommen. Dieser Verlust war für ihn tödlich.
    Er brannte, aber er rannte trotzdem weiter. Der reine Überlebenswille trieb ihn voran, und auch er wollte an Malik vorbei.
    Diesmal griff das Monstrum zu. Die Finger tauchten wie schwarze Dolche dicht vor Gornys Gesicht auf und griffen eisern zu. Er spürte sie an seinen Wangen, die aufgerissen wurden. Blut quoll hervor, die Schmerzen waren eine rasende Folter, und der Wirt wurde herumgewuchtet und zu Boden gestoßen, wo das Feuer bereits auf ihn wartete.
    Über ihm schlugen die Flammen zusammen. Er konnte nicht mehr schreien, die Hitze war in seinen offenen Mund gedrungen, und dabei brannte ihm das Feuer die Kehle aus.
    Bevor ihn der Tod umfing, gelang ihm ein letzter Blick in die Höhe. Malik verschwamm bereits vor seinen Augen, doch das häßliche Gesicht hatte er zu einem bösen und auch triumphierenden Grinsen verzogen. Sekunden später war es für Gorny vorbei.
    Malik aber blieb stehen. Er genoß das Feuer und wußte, daß es weiterging…
    ***
    Wir rannten den Schreien entgegen, und wir sahen auch die Menschen, die als lebende Fackeln aus dem feurigen Pub stürzten. Jetzt war der Schnee zu einem Glücksfall für sie geworden. Sie konnten sich auf den Boden werfen, herumwälzen und das Feuer löschen, bevor es ihre Körper verbrannte.
    Wir liefen an den Leuten vorbei und spürten die Hitze wie ein Schlag. Rauch begleitete das Feuer seltsamerweise nicht. Es hielt sich innerhalb des Pubs, als wollte es sich wie auf einer Bühne präsentieren, auf der eine Hauptperson stand.
    Malik!
    Der Verbrannte fühlte sich inmitten des Feuers wohl. Durch seine dunkle Gestalt zeichnete er sich überdeutlich ab. Sogar der Triumph war in seinem Gesicht mit den weißen Glotzaugen zu lesen.
    Neben ihm lag ein Mann auf dem Boden, der es nicht geschafft hatte und zu einem Opfer des Feuers geworden war.
    Ein irrer Zorn auf diese verfluchte Höllengestalt durchtoste mich. Wir wollten ihn. Wir wollten ihn vernichten, aber wir kamen nicht an ihn heran. Das Feuer würde uns fressen. Es tanzte noch zwischen seinen Handflächen, die sich gegenüberstanden, und aus den miteinander verbundenen Flammenzungen zeichnete sich immer wieder sprunghaft die Fratze des Teufels ab. Er war der wahre Herrscher hier.
    Suko hatte seine Beretta gezogen. Die Tür stand offen. Sie loderte ebenfalls. Malik war als Ziel sehr gut zu sehen.
    »Ich versuche es mit einer Kugel!« brüllte mir Suko durch das Tosen des Feuers hinweg zu.
    »Okay!«
    Beide waren wir davon überzeugt, daß es nicht mehr als ein Versuch war. Die Kugel würde das Höllenfeuer passieren müssen. Es war durchaus möglich, daß sie auf dem Weg zum Ziel zusammenschmolz. Das wäre uns nicht zum erstenmal passiert.
    Suko feuerte zweimal.
    Beide Kugeln hatten bestimmt getroffen, doch wir erlebten bei Malik keine Reaktion.
    Mein Freund ließ die Hand mit der Waffe sinken. »Nichts.« Er fluchte »Was…«
    »Es hilft nur das Kreuz«, erklärte ich.
    Suko starrte mich an. »Du willst in die Flammen?«
    Er bekam keine Antwort. Ich starrte die rechte Handfläche an, auf der mein Kreuz lag. Licht huschte über das Metall hinweg. Es spürte den teuflischen Einfluß. Es hatte sich erwärmt, und diese Wärme verteilte sich auf meiner Hand.
    »Gib Antwort, John!«
    »Ja, ich gehe hinein.«
    »Du willst dich umbringen?«
    »Ich hoffe nicht!« erklärte ich. Okay, es war ein Risiko, aber ich mußte es einfach eingehen. Jemand wie Malik durfte nicht frei herumlaufen, die Hölle und Asmodis sollten nicht gewinnen und noch mehr Menschen vernichten.
    Ich hatte Suko nicht gesagt, was ich genau wollte. Klar, er war dagegen, aber er hielt mich auch nicht zurück. Ich hörte ihn noch sprechen und verstand nicht, was er sagte.
    Ich ging auf das Feuer zu.
    Das Kreuz hielt ich in der
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