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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster
Autoren: Jason Dark
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Plötzlich versteinerten seine Gesichtszüge. Die Flasche bewegte sich mit der Öffnung, ohne daß er es wollte weiter, und der Stoff ergoß sich auf die Theke.
    Kalter Wind und Schneewirbel erfüllten den unmittelbaren Bereich der Tür.
    Das war es nicht, was den Mann so erschreckt hatte. Der Wind schien die schreckliche Gestalt in die Kneipe getrieben zu haben, ein Wesen, das es nicht geben konnte, das eigentlich nur in einen Horrorfilm paßte, nicht in die Wirklichkeit.
    Die Flasche rutschte ihm aus der Hand. Sie fiel zu Boden, und dieser dumpfe Schlag ließ auch die anderen aufmerksam werden.
    »He!« rief Killany, »was ist denn los?«
    »Da… da… hinter euch!«
    Der Wirt hatte nur leise gesprochen, doch seine Worte waren verstanden worden. Zugleich drehten sich die Gäste um - und sahen jetzt auch, was Gorny so erschreckt hatte.
    Es war ein wahr gewordener Alptraum…
    ***
    Die Tür war hinter Malik zugefallen. Zwei Schritte davon entfernt war er stehengeblieben und starrte aus seinen weißen, starren Augenkugeln nach vorn in die angststarren und entsetzten Gesichter der sechs Männer. Was sie zu sehen bekamen, ging über ihren Verstand.
    Ein Mensch, der eigentlich nicht mehr leben durfte, denn er besaß keinen normalen Körper mehr aus Fleisch und Blut. Er war einfach ausgetrocknet, verbrannt, noch mit geringen Hautfetzen bedeckt und schwarzgrau wie alte Asche.
    Er stand einfach nur da. Ein fast skelettierter Kopf, in dem nur die Augen so hell leuchteten, als wären diese Halbkugeln angestrichen worden.
    Ein offenes Maul, keine Nase mehr, verkohlte Ohren, aber lange, sehr lange Finger, gekrümmt wie Dolche und natürlich ebenfalls schwarz und verkohlt.
    Bis auf eine weitere Kleinigkeit. Er hatte die Hände so gedreht, daß die Flächen nach außen zeigten und jeder der Männer sie sehr gut sehen konnte.
    Auf diesen Handflächen zeichneten sich zwei türkisfarbene Fratzen ab, die zu keinem Menschen gehören konnten, denn so wie diese flackernden Tätowierungen sah das Gesicht des Teufels aus.
    Zwei grauenhafte, gefährliche Fratzen, verzerrt, verzogen und so wirkend, als würde in ihnen ein Feuer flackern.
    Keiner sprach. Das Entsetzen hatte den Männern die Sprache verschlagen. Aber jeder von ihnen wußte, daß sie Besuch vom Tod oder vom Teufel bekommen hatten.
    Die Gestalt blieb stehen. Sie schaute sich um. Sie beeilte sich nicht einmal und bewegte nur langsam den Kopf, als wollte sie jede Ecke des Gastraums genau durchforsten. Nichts sollte ihr verborgen bleiben. Die Bewegung endete mit einem Nicken.
    Malik hatte sich entschlossen.
    Zugleich fand Gorny als erster die Sprache wieder. »Scheiße, da - das ist der Satan«, stotterte er flüsternd. »Er hat die Hölle verlassen, um uns zu besuchen…«
    »Weg!« rief der Bürgermeister. »Wir müssen weg…«
    Es war wie ein Startsignal. Leider nicht für die Männer, sondern für Malik, der sehr genau wußte, was mit den Männern vorging. Und er handelte auf seine Art und Weise.
    Sechs Augenpaare schauten zu, wie der Verbrannte beide Arme schlenkernd bewegte und die Hände so aufeinander zuglitten, als wollte er Beifall klatschen.
    Sie berührten sich auch, doch dieser Beifall war nicht normal. Er war der Beginn einer mörderischen Abrechnung, denn kaum hatten die Hände Kontakt, da sprühten plötzlich Funken in die Höhe, und eine lange Flammenzunge schoß in sie hinein bis zur Decke. Sie wurde von dunklen, dicken und vor allen Dingen trockenen Balken gestützt, die eine ideale Nahrung für das Höllenfeuer waren.
    Das Feuer war schnell. Viel schneller als normale Flammen. Es raste über die Decke und breitete sich aus wie Wasser. Nichts konnte es aufhalten. Die Wände waren plötzlich von einem Teppich aus kleinen, zuckenden Flammen bedeckt, und der Fußboden loderte Sekunden später ebenfalls auf.
    Plötzlich war der Pub zu einer tödlichen Falle für Gäste und Wirt geworden. Es gab kaum einen Ort, den die Flammen nicht erreicht hätten.
    Sie loderten an der Tür ebenfalls hoch, aber dieses Bild war für die Menschen so etwas wie ein Startsignal. Plötzlich hielt sie nichts mehr. Sie kümmerten sich nicht um das Skelett. Sie rannten auf die Tür zu, sie wollten Malik aus dem Weg räumen, der nichts tat und einfach nur dastand. Er war der Herr der Flammen, die mit ungeheurer Wucht gegen die Scheiben stießen und sie zerstörten.
    Flammen huschten aus den Öffnungen und loderten nach draußen.
    Noch hielt die Tür, aber auch sie brannte bereits. Dennoch
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