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1042 - Das Feuer-Monster

1042 - Das Feuer-Monster

Titel: 1042 - Das Feuer-Monster
Autoren: Jason Dark
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rechts, denn er hatte etwas gewittert. Sein Blick fiel auf die breite Stallwand. Sie war wie eine undurchdringliche Mauer, doch dahinter gab es Leben, das merkte er genau.
    Menschen?
    Plötzlich hörte er das Knurren. Es klang auch aus dieser Richtung. Da wußte er, daß es kein Mensch war, der auf ihn wartete. Dieses Geräusch hatte sich angehört, als wäre es von einem Hund abgegeben worden. Er irrte sich nicht. Plötzlich war der Hund da. An welcher Seite oder Stelle er den Stall verlassen hatte, war für Malik nicht zu sehen gewesen. Im fallenden Schnee bildete der Hund auch nicht viel mehr als einen schnellen, fließenden Schatten, der mit langen Sprüngen auf Malik zuhetzte. Das Tier wollte sein Terrain verteidigen. Ein struppiger Köter, groß wie ein Schäferhund, nicht reinrassig, aber mit einer weit geöffneten Schnauze, in der die gefährlichen Zähne wie helle, dicht zusammenstehende Messer schimmerten.
    Der Hund griff an.
    Er war darauf dressiert worden, Fremde vom Hof zu vertreiben, und er jagte mit langen, kräftigen Sprüngen auf Malik zu, der einfach stehenblieb und sich überhaupt nicht bewegte. Er ließ den Vierbeiner kommen und rechnete mit seiner eigenen Kraft.
    Etwas Seltsames und Ungewöhnliches passierte. Bevor der kniehohe Mischling den Mann anfallen konnte, stoppte er plötzlich ab und rutschte auf dem leicht glatten Boden noch ein kleines Stück weiter. Aus der Schnauze wehte ein jämmerlich klingendes Jaulen, als hätte das Tier gespürt, daß diese Gestalt mehr als gefährlich war.
    Der Hund winselte. Er rutschte fast bis an die verbrannten Füße der Gestalt heran.
    Für Malik war das ideal.
    Er bückte sich.
    Die Arme spreizte er dabei noch weiter. Er wartete darauf, daß der Hund wieder in die Höhe sprang.
    Den Gefallen tat er ihm nicht, statt dessen rollte er sich herum, kam auf dem Rücken zu liegen, wollte dann aufspringen, und Malik ließ ihn auch auf die Beine kommen.
    Dann packte er zu.
    Es war der erste Test, der erste Versuch, die Kräfte der Hölle einzusetzen.
    Beide Hände preßte er von verschiedenen Seiten gegen das Fell des Tieres. Plötzlich zischte es auf.
    Flammen züngelten in die Höhe. Das Feuer hatte einen grünlichen Schein angenommen. Es sah anders aus, aber es besaß die gleiche Kraft wie normales Feuer oder war sogar noch stärker. So fraß es sich durch das Fell des Tieres und tiefer hinein in die Haut.
    Das Maul des Verbrannten hatte sich in die Breite gezogen. So wollte Malik seinen Triumph auskosten. Er spürte auch den Kraftstrom, der ihn durchschoß.
    Als hätte der Hund so gut wie kein Gewicht, hob Malik ihn an. Er hielt ihn zwischen seinen Handflächen fest und hatte die Arme jetzt ausgestreckt. Die Feuerhände klebten an der Gestalt des Tieres fest, und das Feuer breitete sich immer weiter aus. Es kroch in den Körper. Malik sah, daß die Flammen längst das Fell durchgebrannt hatten. Sichtbar huschten sie durch den Körper, der aussah, als wäre er aus dunklem Glas gemeißelt worden.
    Das Tier zuckte noch. Es bewegte hektisch seinen Schwanz. Aber es hatte keine Chance, der Umklammerung zu entgehen. Malik und das Höllenfeuer waren einfach zu stark.
    Der Hund jaulte schrecklich. Er litt unter den Schmerzen. Die Flammen fraßen ihn von innen her auf, und Malik ließ seine Beute kurzerhand fallen.
    Der Hund schlug schwer auf - und hinterließ eine Wolke aus Rauch und Asche. Das Feuer hatte ihn von innen zerstört und das Gefüge völlig zerrissen.
    Kein Jaulen mehr. Auch kein Zucken. Was vor den Füßen der Gestalt liegenblieb, waren nur mehr Reste eines Vierbeiners, der noch vor wenigen Minuten gelebt hatte.
    Das Höllenfeuer hatte ganze Arbeit verrichtet. Malik war sehr zufrieden. Dieser Hund hatte den Test »bestanden«. Er war sicher, daß sich Menschen auch nicht anderes verhalten würden. Jeder aus Lukon sollte an die Reihe kommen. Er würde sie sich nacheinander holen, und dann gab es keinen mehr, der noch in die Kirche ging und zu den Feindes des Teufels betete.
    Über die Reste des Hundes stieg Malik hinweg. Das Winseln hatte niemand gehört. Und wenn schon, es war keiner da, der sich darum kümmerte. So hatte Malik freie Bahn.
    Er ging nahe bis an den zweiten großen Stall heran und blieb dort an der Ecke stehen. Den Kopf mit dem verbrannten Gesicht mußte er vorneigen, um von dieser Richtung aus in das Dorf hineinschauen zu können.
    Dort bewegte sich zunächst nichts. Es lag auch an den fallenden Flocken, die seine Sicht erschwerten.
    Nicht
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