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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran
Autoren: Unbekannt
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innerlich auf diese Eröffnung schon vorbereitet.
    Sein Gesicht war ausdruckslos, als Arzyria endete.
    „Du hast da vielleicht doch etwas, meine Jüngere", sagte er. „Musanhaar faselte etwas von drohender Gefahr, als ich wissen wollte, warum ich hier hergeschafft worden war.
    Aber er wollte nicht mit der Sprache heraus."
    Er verzog das Gesicht, als plage ihn ein plötzlicher Schmerz.
    „Du hältst Carnuum also für den Schurken?" fragte er.
    „Ich habe keine andere Wahl."
    „Dann geh hin, hol dir eine Staffel Gardisten und untersuche den Westflügel. Ich will das Ergebnis sofort wissen." Seine Stimme wurde plötzlich laut. „Und wenn sich dir jemand in den Weg stellt", brüllte er, indem er dem aufgestauten Zorn freie Bahn ließ, „dann laß meinetwegen das ganze westliche Drittel des Tärtras auseinanderreißen!"
    Er sah zu Musanhaar auf.
    „Und ich werde..."
    Von irgendwoher dröhnte der Donner einer Explosion. Die Tür flog auf. Intschil stürzte herein, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
    „Überfall...", gurgelte sie.
     
    *
     
    Sie wurde beiseite gestoßen. Fünf Gestalten stürmten herein, drei Tarts und zwei Kranen. Nikkam sah, daß sie zu den Alltagsmonturen die breiten Gerätegürtel der Flotte trugen. Ein Strahler knallte. Nikkam warf sich zur Seite und kroch dorthin, wo Intschil zu Boden gestürzt war. Eine laute Stimme mit dem zischelnden Akzent der Tarts gellte: „Dort ist er! Macht Schluß mit ihm!"
    Ein markerschütternder Schrei erfüllte den Raum. Die Stimme eines Kranen! Nikkam stockte das Blut in den Adern. Gu ...
    „Verdammte Stange!" Ein Tart. Stange? Nikkam warf einen raschen Blick auf Intschil. Sie hatte sich hinter einem niedrigen Tisch verkrochen. Er richtete sich vorsichtig auf. „Schießt das Ding ab!"
    Fischer schwebte waagrecht in der Luft. Aus den Öffnungen des stangenförmigen Körpers sprühten weiße Funken. Die Tentakeln hatten einen Tart gepackt und in die Höhe gehoben. Blitzschnell drehte Fischer sich um die Längsachse. Die Tentakeln machten die Bewegung mit und schleuderten das Echsenwesen mit ungeheurer Wucht gegen die Decke des Raumes.
    Nikkam sah einen Kranen reglos auf dem Boden liegen. Das war der, der geschrien hatte! Ein gleißend heller Energiestrahl fuhr Fischer entgegen, aber der Roboter absorbierte ihn, als wäre er Licht. Die Tentakeln packten ein neues Opfer und wirbelten es herum, so daß es kopfüber durch die offene Tür schoß.
    „Fort hier!" gellte der Schrei des überlebenden Kranen.
    Aber schon hatten Fischers Greifarme ihn gepackt und würgten ihn am Hals, bis er bewußtlos zu Boden ging. Draußen waren hastige Schritte zu hören. Die zwei Tarts, denen das Entsetzen im Nacken saß, rissen aus, so schnell sie die Beine trugen.
    Nikkam trat zu Intschil und half ihr auf.
    „Sie kamen von oben", sagte sie hastig. „Sie müssen sich von einem Schweber auf die obere Terrasse abgeseilt haben."
    Nikkam fuhr ihr beruhigend durch die weiche Mähne, dann wandte er sich ab, um nach Gu zu sehen. Der Herzog befand sich in guter Obhut. Musanhaar war unter der Liege seines Patienten in Deckung gegangen. Gu hatte keinen Schaden erlitten.
    Gardisten stürmten durch die offene Tür. „Wir haben einen bewußtlosen Tart...", sprudelte der vorderste hervor.
    „Nehmt ihn mit, und die beider Kranen dazu." Das war Arzyria. Sie kniete neben dem Tart, den Fischer an die Decke geschleudert hatte. „Irgendwo in der Nähe hält sich ein Schweber auf, wahrscheinlich unbeleuchtet. Versucht, ob ihr ihn fassen könnt."
    Die Gardisten eilten hinaus. Man hörte, wie Befehle geschrien wurden. Nikkam hockte sich neben Arzyria nieder.
    „Dieser ist tot", sagte sie leise und machte sich am Schädel des Tarts zu schaffen. Unter ihrem Griff lösten sich mehrere Lagen hauchdünner Biofolie. Lage um Lage nahm das Gesicht einen neuen Ausdruck an, bis Nikkam die Physiognomie erkannte, die ihm Arzyria gestern auf einer Aufnahme gezeigt hatte.
    „Vornesch!" stieß er hervor.
    Arzyria sprang auf. „Wer sonst hätte es sein sollen?" Sie wandte sich an Gu. „Mein Herzog, hier ist der endgültige Beweis."
    Sie wies auf die Leiche. Gu machte eine müde Geste.
    „Ich weiß. Der Spitzel, den Klaque für Carnuum engagierte."
    Er wirkte gefaßt. Wenn der Überfall ihn erschreckt hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Fischer, der ihm - und wahrscheinlich den anderen Anwesenden - das Leben gerettet hatte, schwebte wieder in aufrechter Haltung einen Meter neben der
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