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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran
Autoren: Unbekannt
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Ahnung, wohin Gu gebracht wurde."
    „Dann ist unsere Sorge umsonst. Willst du hier den Befehl wieder übernehmen?"
    Arzyria antwortete mit einer Gegenfrage. „Wirst du in der Nähe des Herzogs gebraucht?"
    „Nicht unbedingt", antwortete die Ärztin. „Gu befindet sich auf dem Weg der Besserung.
    Er ist bei Bewußtsein; das Schlimmste ist vorüber."
    „Dann bleib hier", bat sie Arzyria. „Tu mir den Gefallen! Laß in den unterirdischen Räumen nach Yalip suchen. Wir haben eine wichtige Spur, Ich muß sie so rasch wie möglich auswerten."
    Jurtus-Me gestikulierte zustimmend. „Ich bleibe hier", sagte sie. „Tu, was du zu tun hast."
     
    *
     
    Die folgende Stunde verbrachte Arzyria in einem großen Raum, der Nikkam an das Computerlabor im Stadtbezirk Häskent erinnerte, in dem er an der Aufstellung des Trauerzugs für Herzog Zapelrow gearbeitet hatte. Arzyria führte die Aufzeichnungen mit sich, die von dem bedauernswerten Robot Einheit 2 angefertigt worden waren. Sie ging ganz in ihrer Arbeit auf. Fragen, die Nikkam dann und wann stellte, blieben unbeantwortet, als habe sie sie gar nicht gehört.
    Es entging Nikkam nicht, daß sie um so aufgeregter wurde, je weiter die Analyse fortschritt. Sie hatte ein vorläufiges Ergebnis erzielt, das sie verblüffte, und versuchte nun, seine Plausibilität durch eine Reihe zusätzlicher Tests zu überprüfen. Ihre Erregung wuchs, als ein Test nach dem ändern die Richtigkeit des ursprünglichen Resultats bestätigte.
    Mit erzwungener Gelassenheit trat sie auf Nikkam zu, nachdem sie ihre Untersuchung abgeschlossen hatte.
    „Das ist der endgültige Beweis", sagte sie mit vibrierender Stimme. „Der Rufcode gehört zu einer Gruppe von rund einhundert Radiokom-Adressen, die dem Hof Herzog Carnuums zugeteilt wurden."
    Da Nikkam Zeuge ihrer stetig wachsenden Aufregung gewesen war, hatte er kein belangloses Ergebnis erwartet. Aber jetzt stockte ihm doch der Atem.
    „Carnuum ist die Stimme der Bruderschaft?" stieß er hervor.
    „Wahrscheinlich nicht Carnuum selbst, eher einer seiner Höflinge."
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. „Nicht mehr lange bis Mitternacht. Ich möchte, daß Gu so rasch wie möglich erfährt, was wir gefunden haben."
    Auf dem Weg zur Transmitterstation, die sich im oberen Drittel des Ostflügels befand, erinnerte sich Nikkam der Bedenken, die Musanhaar Arzyria gegenüber geäußert hatte.
    Der Arzt glaubte nicht daran, daß Carnuum mit der Bruderschaft zusammenarbeitete. Eine Abwandlung des Arguments, das Musanhaar angeführt hatte, ließ sich auch auf diese neuerliche Entdeckung anwenden. Hätte Carnuum ausgerechnet die seinem Hof zugeteilten Rufcodes benutzt, um der Stimme der Bruderschaft die nötigen Kommunikationskanäle zur Verfügung zu stellen? Plötzlich kam ihm ein Gedanke.
    „Warum hätte Carnuum ein solch unnötiges Risiko eingehen sollen?" fragte er. „Wenn die Stimme der Bruderschaft wirklich einer seiner Höflinge ist und wenn zufällig jemand eine Mitteilung der Stimme aufgezeichnet hätte, dann ließe sich durch eine Stimmenanalyse ganz einfach ermitteln, wer der Schuldige ist."
    Arzyria machte eine Gebärde, die andeutete, daß sie sich darüber den Kopf nicht zerbrechen wollte.
    „Vielleicht ist es einer seiner Vertrauten, den er irgendwo im Westflügel versteckt hält und den niemand je zu sehen bekommt?" meinte sie. „Was würde in diesem Fall eine Stimmenanalyse helfen?"
    Nikkam erkannte, daß er sie nicht umzustimmen vermochte. Sie hatte nur noch eines im Sinn: Herzog Gu auf dem schnellsten Weg von ihrer Entdeckung zu berichten - denn es war in Wirklichkeit ihre Entdeckung, auch wenn sie in ihrer freundlichen Art immer von unserem Fund sprach.
    Er war überzeugt, daß sie ihre Strategie schon ausgearbeitet hatte.
    Sie war bereit, gegen Carnuum loszuschlagen. Was ihr noch fehlte, war Herzog Gus Zustimmung.
     
    10.
     
    „Der verdammte Narr", ächzte Gu, als Musanhaar das Bildgerät abschaltete. „Was hat er vor? Er kann doch nicht mit bloßen Händen gegen das Orakel vorgehen!"
    Musanhaar entnahm dem Gerät die kleine Speicherscheibe, auf der die Ansprache Carnuums auf dem Dallos aufgezeichnet war. Im Hintergrund des provisorischen Krankenzimmers schwebte Fischer, der geheimnisvolle Robot-Begleiter des Herzogs, ein stangenförmiges Gebilde aus einer blau schimmernden Substanz. Die Stange war zweieinhalb Meter hoch und wies mehrere unregelmäßig verteilte Öffnungen auf.
    Außerdem war Fischer mit einer Vielzahl von
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