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1040 - Unheil über Kran

Titel: 1040 - Unheil über Kran
Autoren: Unbekannt
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geratenen Menge. Carnuum nahm den Arm von Weiksas Schulter.
    „Du wirst jetzt gehen müssen", sagte er sanft. „Sie kommen, um mich zu holen."
    Weiksa gewahrte den Fahrzeugpulk. „Ich bleibe bei dir", sagte sie fest.
    Anstelle einer Antwort winkte Carnuum dem kleineren Schweber zu. Arzyria kam längsseits.
    „Ich möchte, daß ihr Weiksa mit euch nehmt", sagte er.
    Arzyria machte eine zustimmende Gebärde. „Nichts ist leichter als das, mein Herzog", antwortete sie.
    Weiksa erkannte, daß ihr Widerstand nutzlos war. Mit gewandtem Sprung wechselte sie auf das kleinere Fahrzeug hinüber. Carnuum blieb am Bordrand seines Schwebers stehen.
    „Ich weiß nicht, was die kommenden Tage bringen werden", sagte er, „aber ich möchte, daß ihr eines von hier mitnehmt. Ich habe niemals ernsthaft mit der Bruderschaft zusammengearbeitet. Die Ziele, die ich verfolgte, waren meine eigenen. Ich wollte den Kranen die Selbständigkeit zurückgeben, die sie nach meiner Ansicht an das Orakel verloren hatten. Meine Ziele mögen falsch gewesen sein. Aber ich verfolgte sie aus ehrlichem Herzen.
    Die Nachwelt wird mich einen Narren nennen, weil ich mich von Klaque habe hinters Licht führen lassen. Man wird über mich lachen, weil ich es zuließ, daß die Stimme der Bruderschaft aus meiner Residenz heraus arbeitete, ohne daß ich etwas davon merkte.
    Aber das ist die Wahrheit: ich wußte nichts davon. Besser ein Narr als ein Verräter!
    Werdet ihr mir glauben?"
    „Wir glauben dir", antworteten Nikkam und Arzyria wie aus einem Mund.
    Weiksa lächelte nur. Carnuum sah dem kleinen Fahrzeug lange nach, wie es sich in westlicher Richtung entfernte - mit drei Lebenden und zwei Toten an Bord.
    Dann wandte er sich um und sah den Fahrzeugen der Orakeldiener entgegen, die sich inzwischen bis auf wenige hundert Meter genähert hatten.
    „Kommt und holt mich", sagte er halblaut. „Ich habe Schuld auf mich geladen, aber ich habe keinen Verrat begangen. Wenn das Orakel so gütig ist, wie es stets zu sein vorgegeben hat, wird es das verstehen."
    Später, als sein Schweber, umringt von den Fahrzeugen der Diener des Orakels, auf die schimmernden Wände des Wasserpalasts zuglitt, bemächtigte sich seiner unversehens Furcht. Er blickte zurück über die Weite des leeren Platzes, hinauf zu dem schattenhaften Umriß des mächtigen Spoodie-Schiffs.
    Es war das letzte, was er sah, bevor er in der Pyramide verschwand.
     
    ENDE
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