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1000 Kuesse sind noch nicht genug

1000 Kuesse sind noch nicht genug

Titel: 1000 Kuesse sind noch nicht genug
Autoren: Alexandra Sellers
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vor allem, wenn sie wie heute nur ein knappes Baumwollhemd trug und keine Strumpfhose, so dass man ihre nackten Beine bewundern konnte.
    „Hi, Tallia”, sagte er.
    „Hi, Lee. Hast du etwas für mich?”
    „Moment”, sagte er und schaute in seine Tasche. „Nichts als Rechnungen, fürchte ich”, erwiderte er und gab ihr drei Umschläge.
    Tallia nahm sie mit einem dankbaren Lächeln und lief zu Bel zurück. „Post!” rief sie schon von weitem. „Von der Zeitung!”
    Bel schaute von ihren eigenen Briefen auf. „Schnell! Mach auf!” befahl sie.
    Tallia hatte den großen braunen Umschlag bereits aufgerissen und öffnete nun das einzelne Kuvert, das er enthielt. „Nicht zu fassen … Ich glaube es nicht!” rief sie.
    „Von wem ist er?” fragte Bel.
    Tallia hob den Kopf. „Von Brad Slinger”, wisperte sie. „O Bel!”
    „Es wäre sinnlos, mitzukommen, Jake”, sagte Brad Slinger. „Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich nicht bereit bin, auch nur fünf Cents in irgendeinen Film zu investieren. Und es ist mir egal, ob dieser Regisseur der nächste Francois Truffaut ist.”
    „Siehst du, genau das ist dein Problem”, wandte sein Freund, Anwalt und gelegentlicher Anlageberater nüchtern ein. „Jeder andere hätte Steven Spielberg genannt. Du hast Vorurteile gegen kommerzielle Filme.”
    „Ich habe Vorurteile gegen alle Filme”, berichtigte Brad ihn trocken. „Und du kannst sagen, was du willst, es wird nichts daran ändern.”
    „Aber wir reden hier von einem kanadischen Film. Es soll keine Geldanlage, sondern ein Geschenk sein. Damon Picton wäre vermutlich entsetzt, wenn ein Film von ihm als kommerzieller Erfolg betrachtet würde. Für ihn hieße das bloß, dass sein intellektuelles Niveau gesunken ist.”
    „Ha.”
    „Brad, ich muss es dir mal sagen”, entgegnete der Anwalt ruhig. „Du hast einen Ödipuskomplex, mein Junge.”
    Sein Freund runzelte die Stirn. „Wie kann ich einen Ödipus komplex haben, wenn ich meine Mutter seit meinem dritten Lebensjahr kaum noch gesehen habe?”
    Jake, der es ihm nicht erklären konnte, obwohl er wusste, dass er recht hatte, gab es auf. „Hör zu”, sagte er. „Filme bedeuten Frauen. Schöne, sexy Frauen. Du liebst schöne Frauen, Brad. Also komm wenigstens mit, und sieh sie dir an.”
    „Mag sein, dass ich schöne Frauen liebe, aber nicht, wenn sie Schauspielerinnen sind. Denn die …”
    begann er, brach aber ab, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. „Entschuldige”, sagte er und nahm den Hörer auf. „Ja, Linda?”
    „Jemand namens Tallia Venables, Brad. Sie sagt, sie sei Erfin derin, und Sie hätten ihr einen Brief geschrieben und sie gebeten, sich zu melden.”
    „Sie?” wiederholte er. „Na schön, stell sie durch. Brad Slinger”, meldete er sich, als er das Klicken in der Leitung hörte.
    „Hi, Mr. Slinger. Hat Ihre Sekretärin Ihnen mitgeteilt, wer ich bin?” fragte eine klare, warme Stimme.
    „Tallia Venables … Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen überrascht bin.”
    Sie zögerte. „Sie baten mich in Ihrem Brief, Sie anzurufen.”
    „Ja. Aber ich hatte eigentlich einen Mann erwartet.”
    Sie lachte ein wenig, obwohl sie an diese Reaktion gewöhnt sein musste, dachte er etwas verspätet.
    „Nun, dann muss ich Sie enttäuschen. Der Erfinder ist eine Frau.”
    Sie unterhielten sich noch einen Moment, und Brad merkte, dass er sie sympathisch fand. „Hören Sie, ich glaube, am Telefon können wir nicht allzu viel besprechen”, meinte er schließlich.
    „Ich fürchte, bevor ich Ihnen mehr erzählen kann, brauche ich von Ihnen eine schriftliche Erklärung, dass Sie sämtliche Infor mationen, die ich Ihnen gebe, vertraulich behandeln werden.”
    „Dann sollten wir uns vielleicht treffen? Wann haben Sie Zeit?”
    „Immer. Ich habe kein Labor mehr.”
    „Gut. Einen Moment bitte.” Er schaltete sie auf Warten und betätigte die Gegensprechanlage. „Linda, suchen Sie mir einen freien Lunchtermin für diese Woche”, wies er sie seine Sekretärin an, weil irgend etwas in Tallia Venables’ Stimme ihm verriet, dass er das Gespräch mit ihr lieber in einer angenehmen, zwanglosen Atmosphäre führen wollte.
    Linda blätterte in seinem Terminkalender. „Sie könnten Brian Holdiss am Freitag absagen. Das wollten Sie doch sowieso”, erinnerte sie ihn trocken.
    „Linda, Sie sind ein Schatz”, sagte er und stellte wieder die Verbindung zu Tallia her. „Wie wäre es mit Freitag Mittag, Miss Venables?”
    „Das ist
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