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1000 Kuesse sind noch nicht genug

1000 Kuesse sind noch nicht genug

Titel: 1000 Kuesse sind noch nicht genug
Autoren: Alexandra Sellers
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jungen Helden, in den die Hauptdarstellerin verliebt war, in die Freuden der körperlichen Liebe eingeführt. Zehn Jahre später, als sie vom Selbstmord ihrer einstigen Rivalin hörte, erinnerte sich die Heldin an die Qualen jenes Sommers.
    Es war eine wunderbare Rolle, klein, aber zentral, die Natasha Fox hervorragend zur Geltung brachte.
    Als Star auf der Bühne war sie glamourös und selbstbewusst, doch hinter der Bühne war sie verletzlich und auf der Suche nach ihrer verlorenen Unschuld. Mit ihrem ewig zerzausten Haar und der abgeschnittenen alten Jeans war sie so verführerisch und sexy, dass ihr alle Männerherzen zuflogen.
    Vor allem Brads. Während er dasaß und sich den Film ansah, versuchte er beständig, sich in Erinnerung zu rufen, dass er ein Narr war, falls er glaubte, die Schauspielerin sei auch nur entfernt wie jene Rolle, die sie spielte - aber es gelang ihm einfach nicht, sich ihrem Zauber zu entziehen. Die Szenen, in denen Honey barfuss durch das hohe Gras lief, lachend zur Sonne aufschaute, sich in dieser unglaublich kurzen Hose bückte, um eine Muschel aufzuheben, oder den jungen Hauptdarsteller küsste … all das erinnerte Brad nur allzu deutlich an das Erwachen seiner eigenen Sexualität. Nicht, dass er damals jemanden wie Honey Childe gehabt hätte, aber irgendwie rief diese Schauspielerin ihm all den jugendlichen Überschwang von damals wieder deutlich ins Gedächtnis. Während er auf die Leinwand starrte, gierte er geradezu nach diesen Erinnerungen, konnte gar nicht genug davon bekommen.
    Als der Film beendet war und der Nachspann lief, suchte er unwillkürlich nach dem Namen der Frau, die den Part der Honey Childe gespielt hatte. Natasha Fox. Das konnte unmöglich ihr richtiger Name sein; vermutlich war er genauso fiktiv wie die Frau im Film. Sie ist Schauspielerin, ermahnte er sich schroff. Das bedeutet eine falsche Persönlichkeit und falsches Haar, falsche Wimpern, falscher Mund und falsche … nein, falsche Beine sicher nicht.
    „Ich gehe”, sagte er zu Jake, als das Publikum endlich aufhör te, zu applaudieren, und die beiden Männer sich erhoben.
    Jake ergriff seinen Arm. „Bist du verrückt? Hast du sie nicht gesehen? Sie ist perfekt, verdammt!”
    „Gesehen? Wen?” stellte Brad sich dumm.
    „Du weißt verdammt gut, wen. Sie ist deine Begleiterin heute Abend, Brad! Sie wird beim Essen neben dir sitzen. Benimm dich Brad!”
    Und damit er es auch wirklich tat, hielt Jake seinen Arm fest. Es war ein täuschend leichter Griff, der Brad jedoch unausweichlich zum Regisseur hinüberzwang, der im Foyer stand und in scheinbar entspannter Atmosphäre die Gratulationen verschiedener Freunde und Kollegen entgegennahm. Doch Jake ließ sich davon nicht täuschen. Als er Brad Damon Picton vorstellte, widmete der Regisseur unverzüglich Brad seine ganze Aufmerksamkeit.
    „Wie schön, Sie zu sehen!” rief Damon und schüttelte seinem potentiellen Geldgeber die Hand. „Hat Ihnen der Film gefallen?”
    „Sehr gut”, antwortete Brad knapp. Er fühlte sich immer unbehaglich bei Leuten, die nur deshalb liebenswürdig zu ihm waren, weil er reich war.
    „Damon, er war fabelhaft!” sagte eine hagere dunkelhaarige Frau. „Ich verstehe jetzt, dass du mir nicht die Rolle der Honey geben konntest, obwohl ich damals furchtbar wütend war.” Sie küsste seine Wange. „Natasha war wunderbar in dieser Rolle. Der Film ist einfach großartig!”
    „Danke, das freut mich”, erwiderte Damon vage.
    „Melody”, half ihm die Schauspielerin auf die Sprünge, und Brad starrte sie sprachlos an. Noch nie in seinem Leben hatte er jemanden mit einem solch unpassenden Namen gekannt. Melody? „Dissonanz”
    wäre in diesem Fall treffender gewesen.
    Damon befreite sich von der aufdringlichen Schauspielerin und ergriff Brads Arm, als befürchtete er, ihn im Gedränge zu verlie ren. „Wo ist Nash?” hörte Brad ihn leise zu jemandem an seiner Seite sagen.
    „Hat jemand Natasha gesehen?” rief er dann lauter.
    „Ich bin hier, Damon, Darling”, sagte die Stimme, die Brad schon während des Films unter die Haut gegangen War, und neugierig schaute er sich nach der Frau um, vor der die Menge sich jetzt ehrerbietig teilte. Ja, das war Honey Childe - von den wundervollen blaugrünen Augen, die ihn eben noch von der Lein wand angeschaut hatten, bis hin zu den üppigen, halbentblößten Brüsten und der schmalen Taille, die einen Mann dazu verlockte, seine Hand darum zu legen, und den perfekten kleinen Füßen,
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