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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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herausgefunden, an welcher es lag. Vielleicht. Bis nächsten Dienstag.
    Als er sich im Dunkeln endlich bis zu Kirstin vorgetastet hatte, hatte sie sich bereits die Jacke ausgezogen und kramte emsig in ihrer Handtasche herum, die sie mit der Taschenlampe ausleuchtete. Schließlich zog sie einen gelborangenen Prüfer hervor. Was mochte sie noch so alles mit sich herumtragen?
    „Sie müssen das nicht machen", sagte er gereizt.
    „Natürlich nicht. Ich weiß, Sie hätten das selbst gekonnt", sagte sie beschwichtigend. Ihrem resoluten Ton entnahm er, dass sie es gewohnt war, so mit Menschen umzugehen und dass sie keinen Widerspruch duldete. Der Gedanke gefiel ihm nicht sonderlich. „Wie schmeckt der Puter? Haben sie ihn schon probiert? Das Fleisch war noch heiß, als ich abfuhr. Es ist ja nicht weit bis hierher, aber im Wagen war es sehr kalt."
    Sie hatte das Essen auf einer Art Isolierteller angerichtet, der noch warm war. Gordon hatte keinen Hunger, aber ein Stück der Plastikfolie hatte sich gelöst, und der Puter darunter duftete köstlich. Und erst die Blaubeertörtchen. Und die honigglasierten Möhren mit dem Aroma eines Gewürzes, das ihm irgendwie bekannt vorkam. Er roch daran. Zimt?
    Als der Strom bei ihm ausfiel, hatte er gerade Kaffeewasser auf den Herd gesetzt. Kaffee war das einzige, was er außer Kleidung eingepackt hatte, und eine Flasche Chivas. Mit dem Whisky hatte er ins Bett gehen wollen. Jetzt wünschte er sich, er hätte die Fla sche schon

aufgemacht und sich einen angetrunken.
    Denn sie redete ununterbrochen. Hatten seine Brüder ihn erreicht? Konnte er sich vorstellen, wie kalt es jetzt draußen war? Dabei prüfte sie eine Sicherung nach der anderen. Jedes Mal, wenn sie die Arme hob, war ihre schlanke Figur im Schein der Taschenlampe deutlich zu erkennen. Der gelbe Rippstrickpullover musste nicht viel verbergen, aber dafür hatte sie einen hübschen knackigen Po in der engen Jeans. Und lange, schlanke Beine.
    Sein Blick glitt langsam höher. Sie trug diesmal keine Mütze, und erst jetzt konnte er sehen, dass sie Locken hatte. Ihr Haar kringelte sich im Nacken und war so dicht, dass es einen reizte hineinzufassen.
    „Inzwischen haben Sie sicher mehr vom Haus gesehen. Finden Sie es auch so herrlich romantisch? Es hat mir immer leid getan, dass hier niemand wohnte. Die Nischen und Fenstersitze, die Stuckdecken und die Holzvertäfelung... das alles hat so viel Atmosphäre. Bestimmt ist das Haus in der Zeit der Walfischerei gebaut worden."
    Plötzlich ging das Licht an, und gleich darauf folgte das Rumoren in der Heizungsanlage. Sie lachte ihn triumphierend an - ein Lachen, so herzerwärmend wie Sonnenschein -, und dabei sah er wieder ihren blauen Fleck. Er war klein, aber die Farbe hob sich deutlich von ihrer weißen Haut ab. Seltsamerweise verspürte er den Wunsch, diesen Flecken zu berühren. Ihre Lippen waren ungeschminkt, und das Zartrosa erinnerte an die Blütenblätter einer Rose. Auch ihre Lippen wollte er berühren. Nur um herauszufinden, ob sie wirklich so zart waren. Nur um herauszufinden, ob Kir stin tatsächlich so verletzlich war, wie sie aussah.
    Sie zog ihn auf eine besondere Art an. Gordon konnte sich das nur so erklären, dass er noch nie jemanden wie sie kennen gelernt hatte. Die Frauen, denen er durch die Musik begegnet war, waren allesamt erfahren gewesen und wussten sich selbst zu schützen. Sie aber nicht. Jede ihrer Gefühlsregungen war ihr am Gesicht deutlich abzulesen. Ihre Wangen röteten sich jedes Mal, wenn sie ihn ansah. Und jetzt hob sie das Kinn, und er schaute in ein Paar große blaue Augen, die ihm mehr verrieten, als sie ahnte. „Mr. Connor, da ist etwas, was ich Ihnen noch sagen muss..."
    „Sagen Sie Gordon zu mir. Das ewige Mister stört mich."
    „Gut, Gordon..." Sie holte tief Luft. „Wenn ich nachmittags hierherkomme, muss ich manchmal Mellie mitbringen. Sie kommt um zwei aus der Schule. Mein Dad ist eigentlich seit ein paar Jahren pensioniert, er hatte eine kleine Werft für Fischerboote, aber er meint, ohne ihn liefe der Betrieb nicht. Deshalb ist er nicht immer zu Hause. Wäre es Ihnen recht, wenn ich Mellie..."
    „Wenn Sie Ihre Tochter mitbringen müssen, tun Sie das. Das macht mir nichts aus." Dass sie ihr Kind erwähnte, wirkte ernüchternd auf ihn. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sie anschaute und dass er, so unmöglich es schien, davon erregt war. Dabei hätte er schwören können, dass ihn nichts mehr erregen konnte.
    Es war es eindeutig,
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