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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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Natürlich hatte Gordon sie angesprochen, er war nun einmal ein äußerst anziehender Mann, aber davon wurde sie doch nicht nervös und ängstlich. Sie hatte im Beruf ihren Mann gestanden, war die alleinerziehende Mutter einer Siebenjährigen. Mit dieser Situation hier wurde sie doch allemal fertig. Schlimmstenfalls würde er ablehnen und un höflich werden. Na und?
    Sie setzte ein Lächeln auf und schritt resolut auf die Tür zu. Da erst fiel ihr auf, dass das Haus so finster war wie eine Höhle.
    Auch das noch! Wer immer da an der Tür klopfte, war beharrlich. Mit einer unhandlichen riesigen Stabtaschenlampe stapfte Gordon zur Haustür und riss sie auf. Trotz der Dunkelheit erkannte er sofort die neonpinkfarbene Jacke.
    Sie schon wieder. Ms. Unschuld mit dem furchtbar netten Lächeln. Ein wenig schmeichelhaftes Wort lag ihm auf der Zunge, aber er schluckte es hinunter und seufzte ärgerlich. Es war nicht ihre Schuld, dass er schlechte Laune hatte. Zum Teufel, er hätte sich denken können, dass sie wiederkommen würde, denn er hatte ihr noch nicht gesagt, ob sie den Job bekommen würde. So verrostet wie ihr Wagen war, brauchte sie bestimmt die Arbeit, und in den vergangenen vier Stunden in diesem riesigen Haus hatte er sich davon überzeugen können, dass es hier Arbeit genug gab. Falls sie nicht mit einem freundlichen Arbeitgeber rechnete, konnte sie die Antwort auf der Stelle haben.
    „Sie hätten nicht extra kommen müssen. Ich hätte Sie schon angerufen", sagte er mürrisch. „Ich hab's mir überlegt. Sie können meinetwegen dienstags und freitags nachmittags kommen. Sogar öfter, wenn Sie wollen. Es ist mir gleichgültig, was Sie verlangen."
    „Fünfzig Dollar die Stunde."
    „In Ordnung."
    Ihre Brauen gingen überrascht in die Höhe. Dann huschte ein verschmitztes Lächeln über ihr Gesicht. „Das war ein Witz, Mr. Connor. Ich arbeite schon zu wesentlich günstigeren

Bedingungen. Dennoch danke für das Angebot. Aber ich bin nur deshalb gekommen, um Ihnen etwas zu essen zu bringen... Warum ist es so dunkel im Haus?"
    „Ich mag es dunkel." Himmel, warum antwortete er ihr überhaupt? Sie hatte sich heute nachmittag schon nicht von seinem finsteren Blick abschrecken lassen und reagierte jetzt auch nicht darauf.
    „Irgend etwas stimmt da doch nicht, sonst hätten Sie keine Taschenlampe bei sich." Sie drückte ihm den Teller in die Hand, nahm ihm dafür die Taschenlampe ab und huschte flink wie ein Wiesel an ihm vorbei. „Ich weiß schon, eine Sicherung ist durchgebrannt, nicht wahr? Eine Hauptsicherung. Da kann ich Ihnen helfen. Mit diesem veralteten elektrischen System kenne ich..."
    Zweifellos hätte sie weitergeredet., wäre nicht plötzlich hinter ihnen die Haustür zugefallen. Sie drehte sich erschrocken um.
    „Ein Luftzug", erklärte Gordon. Gerade wollte sie etwas erwidern, da war ein weiteres Geräusch zu hören. Unverwechselbar wurde ein Schlüssel im Schloss herumgedreht, obwohl sie alle beide gut einen Meter von der Tür entfernt standen.
    „Ist die Tür jetzt abgeschlossen, oder was war das?" Kerstin lachte nervös auf. „Ich bekomme noch immer einen Schrecken, obwohl ich mich so oft in diesen alten Häusern aufhalte, dass ich mich längst an das Knarren und Ächzen darin gewöhnt haben müsste. Aber jetzt kümmere ich mich mal um Ihre Sicherung. Keinen Widerspruch, ja? Solche Sachen mache ich die ganze Zeit, das ist für mich eine Kleinigkeit. Und was auf dem Teller ist, wird nicht lange warm bleiben. Fangen Sie ruhig schon mal an zu essen. Ich bin sowieso gleich wieder weg."
    Das war eine äußerst beruhigende Nachricht, und deshalb machte es ihm auch nichts aus, als sie im nächsten Moment vergnügt mit seiner einzigen Lichtquelle davonlief. Sekunden später hörte er dann einen Stuhl umfallen. Gleich darauf folgte ein gedämpftes „Autsch".
    Augenblicklich wurde er von der schrecklichen Vorstellung ge plagt, die unbeholfene Kirstin Grams habe sich den Fuß gebrochen und säße bei ihm fest. Das brachte ihn in Bewegung.
    Sie wusste, wo der Sicherungskasten war. Er auch. Versteckt in einem längst vergessenen Vorratsraum neben der Küche. Es gab keinen Keller im Haus. Fast eine halbe Stunde hatte es gedauert, bis er den kleinen Raum im Dunkeln gefunden hatte. Dann hatte er weitere zwanzig Minuten damit zugebracht, beim schwachen Schein der Taschenlampe auf das veraltete elektrische System zu starren. Es mussten mindestens an die zweihundert Sicherungen sein. Irgendwann hätte er
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