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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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verrosteten alten Wagen mit Blumenaufklebern zu.
    Gordon warf hinter sich die Tür zu, lehnte sich dagegen und schloss die Augen. Die Begegnung hatte nicht länger als fünfzehn Minuten gedauert. Wäre sie noch eine Sekunde länger geblieben, hätte er einen Tobsuchtsanfall bekommen und wäre ausfallend geworden. Er hätte sie bestimmt gekränkt und sich hinterher noch schäbiger gefühlt. Aber verdammt, er wollte nur in Ruhe gelassen werden. Allein sein. Stille haben. Für sich sein. War das zuviel verlangt?
    „Bei allen Heiligen, mit ihr hast du es dir gleich gründlich verdorben."
    Gordon riss die Augen auf. Er hatte eine Stimme gehört, eine leise, raue Männerstimme, aber sie schien aus dem Nichts zu kommen.
    „Ich sollte mich dir wahrscheinlich vorstellen. Ich heiße Jock, habe nie einen Nachnamen

gehabt, nie einen vermisst, und er würde dir auch nichts sagen. Aber um noch mal auf das Mädel von eben zurückzukommen..."
    Gordon fuhr sich mit der Hand durchs Haar. So albern, lächerlich und idiotisch sich das anhörte... die Stimme klang tatsächlich echt.
    „Sie war ein bisschen mager, das muss ich zugeben, und sah nicht so aus, wie ich sie mir für dich gewünscht hätte. Aber du hast wohl bemerkt, dass sich unter ihren Hosen ein hübscher fester Hintern verbarg. Ihre Haut war rein, ohne Narben. Und sie hat Augen, da will ein Mann gleich die Bettdecke zurückschlagen. Sie war ganz heiß auf dich, mein Junge. Ich verstehe etwas davon. Sie hat dich nur angesehen und sich gleich gewünscht, von dir in die Arme genommen zu werden. Bist du denn blind? Du warst gemein, hast sie fast hinausgeworfen. Teufel, du machst mir die Arbeit ja unmöglich, wenn du dich nicht anders verhältst. Ich bin enttäuscht von dir."
    Gordon blickte sich um. Es war niemand zu sehen. Nirgends. Kein Schatten, keine Schritte, nichts war da als die Stimme.
    Am anderen Ende der Eingangshalle hing ein langer Spiegel in einem reich verzierten Rahmen, blind und verstaubt von all den Jahren. Für einen kurzen Augenblick glaubte er jemanden darin zu sehen. Einen Mann. Mit langem, schwarzem, glänzendem Haar, in Piratenkleidung, hohen Stulpenstiefeln und einem Schwert an der Seite. Das Bild war da. Verschwommen im blinden Spiegel, aber dennoch zu erkennen. Und dann war es weg.
    Gordon seufzte gereizt auf und schüttelte den Kopf. Er litt unter Depressionen, das war nichts Neues. Und da er kaum Schlaf fand, war es nicht verwunderlich, dass er Wahnvorstellungen hatte. Doch noch nie hatte er an Übersinnliches geglaubt. Er war immer Realist gewesen, hatte nie etwas für Geister oder Spuk übrig gehabt und brachte kaum die Geduld für andere auf, die sich ernsthaft damit befassten.
    Zumindest bisher nicht. Es ging ihm doch nicht etwa so schlecht, dass er schon Stimmen hörte und Gespenster sah? Musste er nun auch noch um seinen Verstand fürchten? Er stieß ein kurzes, freud loses Lachen aus. In der Verfassung, in der er war, konnte ihn wohl nur ein Geist ertragen. Aber er empfand kein Verlangen nach Gesellschaft... und schon gar nicht nach der einer Frau.
    Unerwünschterweise musste er sofort an Kirstin denken. Sie war eine Plage, eine Klatschtante, und ihr unaufhörliches Geplapper hatte ihm den Rest gegeben. Und doch, wäre er in e iner anderen Verfassung gewesen und hätte er nicht immer daran denken müssen, dass er für eine so natürliche, muntere Frau nicht der Richtige war, wer weiß? Vielleicht wäre sie ihm dann ein kleines bisschen sympathischer erschienen. Gordon hatte eine Menge Frauen ge kannt. Keine von ihnen war natürlich gewesen, keine annähernd unschuldig. Ebensowenig wie er.
    Die Sünden, die auf ihm lasteten, wogen plötzlich mehr als Mühlsteine. Mit hängenden Schultern ging er an den Kamin zurück.
    Und vergaß augenblicklich Ms. Grams. Was ihm nicht schwer fiel, da er sich niemals auch nur in die Nähe einer Frau wie Kirstin wagen würde.
    Sie war tabu für ihn.

2. KAPITEL
    „Das beste Thanksgiving-Essen, das ich je hatte, Kirstin. Du hättest Köchin werden sollen. Du kannst sogar besser kochen als deine Mutter, und das will was heißen." Paul Stone schaute seiner Tochter treuherzig in die Augen, während er unter dem Tisch seine Serviette auseinanderfaltete, damit Mellie ihre Erbsen hineintun konnte. „Oh, sieh mal!" rief er erfreut. „Mellie hat doch tatsächlich ihr Gemüse aufgegessen. Ist sie nicht ein braves Mädchen? Schätze, sie hat jetzt ein großes Stück Apfelkuchen verdient, findest du nicht
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