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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens
Autoren: Manfred H. Rückert
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unruhiges Gefühl, und er hatte nur so lange überlebt, weil er sich stets auf seinen Instinkt verlassen hatte.
    »Stelle mir die Frage, welche Gefahr den Vampiren droht!«, verlangte er von seiner Gefährtin Carrie Ann Boulder. Sie war früher eine normale Menschenfrau gewesen und hatte sich innerhalb kurzer Zeit zur Dämonin gewandelt.
    Carrie fragte nicht, weshalb sie die Frage stellen sollte, sie gehorchte den Befehlen ihres Herrn und Meisters. Aus leidvoller Erfahrung wusste sie, dass das besser für sie war.
    »Und du stellst mir die Frage, ob die restlichen Bewohner der Hölle ebenfalls gefährdet sind!«, verlangte Vassago von seiner Tochter Kassandra.
    Die Dämonengöre wusste, wann sie den Befehlen ihres Vaters sofort gehorchen musste. Auch sie stellte die Frage, die Vassago ihr befohlen hatte.
    Nun konnte der uralte Erzdämon seine Kräfte spielen lassen. Als er das Ergebnis vor sich sah, erschrak er wie noch nie in seinem äonenlangen Leben.
    Das kann nicht wahr sein! Das darf einfach nicht wahr sein!, tobte es hinter seiner hohen Stirn.
    Alle Kraft schien ihn verlassen zu haben, als er die Wahrheit erkannte. Seine rot glühenden Augen starrten ins Leere.
    »Was ist los, Pa?«, wollte Kassandra wissen, als sie sah, dass ihr Vater vor Schreck wie geschockt war. Vassagos Augen glühten regelrecht. Sein Blick wollte schier alles verbrennen.
    »Wir müssen Stygia warnen! Sofort! Die Ministerpräsidentin LUZIFERs muss wissen, was ich erfahren habe. Wenn das wirklich geschehen sollte, was ich eben gesehen habe, dann ist das unser aller Ende.«
    Die Gedanken des mächtigen Erzdämons kehrten zurück in die Gegenwart. Er hatte Stygia tatsächlich gewarnt, sie und die anderen Anführer der Schwarzen Familie. Er wollte gar nicht an diesen schwarzen Tag denken…
    Er wollte lieber daran denken, wie er Kassandra zu sich holen konnte. Kassandras Mutter, Carrie Ann Boulder war sicher, eine Spur ihrer gemeinsamen Tochter gefunden zu haben.
    ***
    Der Schemen und die Irrwische verblassten vor Kassandras Augen. Ebenso die blau und rot leuchtenden Kristalle an den Wänden. Die Dämonengöre sah nur noch, wie eine grünlich leuchtende Spirale auf sie zugeschossen kam und sie zu umhüllen drohte.
    Sie hob beide Hände hoch und malte schwarzmagische Zeichen in die Luft. Sie wob ein magisches Netz und flüsterte die dazugehörigen Zauberworte.
    Die Spirale drehte sich um Kassandras Körper und schien ihn umschlingen zu wollen. Kassandras Abwehrmagie sorgte dafür, dass die Spirale aufflammte und gleich darauf verschwand.
    Natürlich waren die Irrwische und der Schemen nicht verschwunden, aber durch die Fokussierung des Dämonenmädchens auf ihren Angreifer waren die anderen Wesen in den Hintergrund getreten. Nicht dass sie für Kassandra wichtig gewesen wären - die kleine Dämonin war ein Kind der Hölle und damit gewohnt, dass die anderen Wesen ihr zu Willen waren und bei Versagen ohne Gnade getötet wurden.
    Sie erkannte, dass die untersten Chargen absolut bedeutungslos in der Auseinandersetzung waren. Sie musste sich auf denjenigen konzentrieren, der ihr die magische Spirale geschickt hatte. Von Vassago wusste sie, dass dies erst den Beginn einer Auseinandersetzung markierte.
    Und ihr Erzeuger hatte recht gehabt, ein trockener Wind kam auf. Wind in einer abgeschlossen liegenden Höhle, in der sich normalerweise nichts befinden durfte! Nur war das Szenario hier alles andere als normal.
    Einige der handtellergroßen Kristalle an den Wänden schrien laut auf, dann lösten sie sich durch den Wind von den Wänden und flogen auf Kassandra zu. Das Schmerzgeheul der Kristalle war kaum auszuhalten, die Jungdämonin wusste, dass sie dadurch in ihrer Konzentration gestört werden sollte. Sie zog die langen Ohren ein und klappte sie zu, doch das Geschrei fand in ihrem Kopf statt.
    Öfter mal was Neues, telepathisches Gejaule von Kristallen, dachte sie und richtete ihre Ohren wieder auf, sowie ihre Aufmerksamkeit auf die restliche Höhle, während sie erneut einen Abwehrzauber aufbaute.
    Die Kristalle fielen vor ihr zu Boden und zerschellten. Sie bildeten rote und blaue Rinnsale, die um Kassandras nackte Zehen flossen. Die Flüssigkeit fraß sich in den massiven Steinboden hinein, ätzender Qualm stieg empor.
    Ein Irrwisch leuchtete rot auf, von ihm ging ein Lufthauch aus, der sich in ihre Richtung fortsetzte. Kassandra mochte nicht glauben, dass das irisierende Wesen dazu in der Lage war.
    Entweder habe ich es mit einem Gestaltwandler
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