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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens
Autoren: Manfred H. Rückert
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Duval. Noch nicht einmal Tony Ballard oder John Sinclair waren bei den Höllischen so verhasst, wie Professor Zamorras Gefährtin. Zumindest war es damals, als es noch die Hölle gab, so gewesen.
    Nur leider hatten mehr als genug Mitglieder der Schwarzen Familie den Untergang der Hölle überlebt, als Nicole und Zamorra recht sein konnte.
    Ein Mann und eine Frau, Mitglieder der Spurensicherung, suchten immer noch in einem Bereich von mehreren Metern um den Höhleneingang nach Hinterlassenschaften, aus denen sie Erkenntnisse gewinnen konnten. Ihnen gehört der zweite Wagen auf dem kleinen Parkplatz, schlussfolgerte Duval.
    Luis unterhielt sich mit den beiden, er erhielt jedoch keine neuen Ergebnisse von seinen Kollegen. Nicole sprach gut genug spanisch, sie verstand mühelos jedes Wort. Abgesehen davon hätte sie auch die Gedanken der Spanier lesen können. Aber das machte sie nur dann, wenn ihre Ermittlungen das erforderten. Ansonsten waren die Gedanken anderer Menschen für sie tabu.
    »Die Kollegen sind bald hier fertig«, berichtete Luis. »Dann können wir theoretisch an den Eingang.«
    »Aber wir sind zu breit, um durch das Loch kriechen zu können«, warf José ein und stellte gleich darauf bewundernd fest: »Da haben selbst Sie mit Ihrer schlanken Figur keine Chance.«
    Nicole nickte. Selbst wenn José übermäßig schleimte, so hatte er mit seiner Bemerkung recht; dennoch musste es für sie eine Möglichkeit geben, ins Innere des Felsens zu gelangen. Und wenn ich durch den massiven Fels hindurch muss, nahm sie sich vor.
    Sie nahm den Rucksack von der Schulter, öffnete den vorderen Verschluss und brachte eine Wasserflasche zum Vorschein. Während sie trank, überlegte sie, welche Möglichkeiten sie besaß, in die Höhle zu kommen.
    Massiver Fels? Da war doch noch etwas. Ihr fiel eine Begebenheit ein, von der ihr Zamorra erzählt hatte, dass er mit seinem Dhyarra in einen Felsen eingedrungen war. Anfang April 2010 hatte er sich mit dem Silbermond-Druiden Luc Avenge in der Hölle befunden und nach einer Seelen-Träne vom Planeten K’oandar gesucht. Kassandra, die Tochter des Dämons Vassago, hatte damals die Seelen-Träne geraubt, und Zamorra hatte sich und Avenge daraufhin in den Felsen versenkt.
    Nicole Duval konnte noch besser mit dem blau funkelnden Sternenstein, der seine Energie aus Weltraumtiefen holte, umgehen als Zamorra, da sie ein klareres bildliches Vorstellungsvermögen besaß als der Meister des Übersinnlichen.
    Sie steckte die Flasche zurück in den Rucksack und schnallte ihn wieder auf den Rücken.
    »Ist es möglich, dass ich mich ein bisschen hier umsehe?«, erkundigte sie sich bei ihren beiden Begleitern. Sie zeigte dabei am Felsen entlang. »Vielleicht fällt mir noch irgendetwas auf, was übersehen wurde.«
    »Sollte Sie nicht besser einer von uns begleiten, Señora Duval?«, fragte José und sah sie mit treuherzigem Augenaufschlag an. Es war klar, dass er an sich selbst als Begleitung dachte. Nicole hatte sehr wohl mitbekommen, dass der junge Polizist gern flirtete und wohl eher jungen Mütterchen ins Bett half als alten über die Straße. In diesem Fall aber handelte es sich wohl tatsächlich um einen Ausdruck seiner Besorgnis. Falls ihr etwas geschah, würde Ruben Hernandez seinem Untergebenen den Kopf persönlich abschrauben. Und das wollte José, von dem sie bisher noch nicht den Familiennamen erfahren hatte, selbstverständlich nicht riskieren.
    »Ich bleibe auf jeden Fall in Ihrer Nähe«, versprach die Parapsychologin. »Ihre Kollegen von der Spurensicherung sind ja auch nicht weit, und ich möchte mir nur den Felsen bis hinten an die Baumreihe ansehen.«
    José blickte von Nicole zu besagter Baumreihe, dann zu seinem Kollegen Luis und wieder zurück zur Französin. Sie steckte eine Hand in ihre Jeansjacke und wartete.
    »Was meinst du?«, fragte er und sah Luis an. »Bevor er wegfuhr, sagte Ruben, dass wir gut aufpassen sollen, damit Señora Duval nichts geschieht.«
    »Eigentlich kann nichts passieren«, antwortete der grauhaarige Gesetzeshüter.
    »Eigentlich«, brummte José. »Und wenn doch etwas geschieht? Mir hat er die Verantwortung übertragen. Ruben köpft mich und hängt mich dann auf, in exakt dieser Reihenfolge.«
    »Schlimm, besonders bei einem so schönen Gesicht wie dem deinen«, stichelte Luis und lachte meckernd. »Da werden dich die Damen nicht mehr anhimmeln!«
    »Du bist ein Blödmann, ich…« José zuckte zusammen und blickte sich um. Luis folgte seinem
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