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0980 - Die Rächerin

0980 - Die Rächerin

Titel: 0980 - Die Rächerin
Autoren: Jason Dark
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Haltung bleiben, weil ich dir den Kopf abschlagen will.«
    »Ja, das weiß ich.« Ich ging in die Knie. Während der Bewegung bekam ich die Veränderung des Schwertes mit. Ornella hob es an und drehte es zur Seite, um schlagbereit zu sein.
    Schon einmal hatte mir Sukos Stab gegen Shimada geholfen. Auch hier war er indirekt beteiligt. Es war die einzige Chance, die ich im Moment noch sah. Dabei musste ich Sukos Part übernehmen, der eigentlich sonst immer seinen Stab einsetzte.
    Ich war auf die Knie gefallen und beugte mich über Suko. So versperrte ich mit meinem Oberkörper Ornella den Blick. Meine rechte Hand rutschte blitzschnell dorthin, wo sich Sukos Stab unter der dünnen Jacke befand.
    Auf dem Boden veränderte sich Ornellas Schatten. Er wurde schmaler und länger. Sie stand dicht vor dem Zuschlagen.
    Ich betete, zitterte und rief: »Topar!«
    Damit stand die Zeit für fünf Sekunden still. Nur einer konnte sich noch bewegen, der den Stab aktivierte.
    Und das war ich.
    Ich jagte in die Höhe und drehte mich gleichzeitig weg. Es war Wahnsinn, und es stand längst nicht fest, ob es mir gelang, in den nächsten fünf Sekunden das Ruder herumzureißen.
    Wichtig war Ornella. Für mich war sie zu einer Figur geworden.
    Sie hatte sich tatsächlich schon in ihrer Henkerhaltung hingestellt, das Schwert mit beiden Händen gepackt und hochgeschwungen.
    Ich entriss es ihr.
    Dann jagte ich mit der Waffe in der Hand zu den anderen. Bevor die Zeit abgelaufen war, wollte ich so viele Kämpferinnen wie möglich entwaffnen. Dass der Kampf damit noch nicht entschieden war, stand fest. Wie nebenbei sah ich auch Shao. Sie hing nicht nicht so ruhig, sie bewegte sich schaukelnd. Ihre Hände zuckten dabei immer wieder dem Boden entgegen.
    Das zweite und das dritte Schwert brachte ich in meinen Besitz.
    Ich schleuderte die Waffen so weit wie möglich weg. Ich packte mir die vierte Kämpferin, obwohl ich wusste, dass die Zeit so gut wie um war, aber ich musste es versuchen.
    Die Zeit war vorbei!
    Ein Schrei, kaum noch menschlich zu nennen, gellte in meinen Ohren. Ornella hatte ihn ausgestoßen. Sie fühlte sich nicht nur von mir reingelegt, ich besaß auch noch ihre Waffe. Aber ich konnte mich nicht um den bewusstlosen Suko kümmern. Der lag noch immer vor Ornellas Füßen. Meine Gegner sahen anders aus.
    Und die waren bewaffnet.
    Ich hatte der vierten Person im letzten Augenblick während ihres Erwachens aus der Starre noch einen Tritt versetzt. Sie landete auf dem Boden, aber ihre Freundin konnte sich glatt und sicher bewegen, und sie war bereit, mir die Hölle heiß zu machen. Auch mit den anderen musste ich rechnen. Ich steckte in einer verdammten Klemme.
    Und die Frau stieß zu.
    Ich wich aus, schlug zurück. Unsere Schwerter klirrten zusammen.
    Ich merkte, welche Wucht die Person hinter den Schlag gelegt hatte.
    Nur mühsam hielt ich meine Waffe fest.
    Und Ornella lachte wieder. »Ich kriege ihn!« brüllte sie dazwischen. »Ich kriege ihn!«
    Ich riskierte einen Seitenblick – und wusste, was sie meinte. Ornella war bereits unterwegs, um eines der von mir weggeschleuderten Schwerter zu ergreifen.
    Dass sie Suko damit töten würde, war klar. Diesmal konnte ich ihm nicht helfen…
    ***
    Schaukeln, schaukeln – Schwung bekommen!
    Shao, war nicht bewusstlos geworden, obwohl sie einige Male dicht davor gestanden hatte. Aber das Erscheinen des Geisterjägers hatte in ihr wieder einen neuen Lebensmut hochschnellen lassen, mit dem sie selbst nicht hatte rechnen können.
    Sie war noch da. Sie lebte, auch wenn sie mit dem Kopf nach unten hing und wie ein Pendel über den Boden schwebte. Aus ihrer Haltung hervor hatte sie mit verdrehten Augen unter sich schauen können, und die Beretta war ihr aufgefallen.
    John hatte sie wegwerfen müssen. Dass die Waffe in Shaos Nähe lag, war von den anderen nicht registriert worden, und deshalb schaukelte sie sich selbst an die Pistole heran. Ihre Hände glitten über sie hinweg. Dann hörte sie die wütenden Schreie, das Klirren der Schwerter und wusste, dass sie es jetzt schaffen musste.
    Sie fasste mit beiden Händen zu. Sie krümmte die Finger, hob die schon entsicherte Beretta an und hörte genau in dieser Sekunde die Schreie der verfluchten Ornella.
    »Ich kriege ihn! Ich kriege ihn!«
    Shao wusste, dass Suko damit gemeint war. Sie drehte den Kopf.
    Ornella hatte sich wieder bewaffnet, auch das bekam sie mit, und sie war auf dem Weg zu Suko.
    Auch Shao schrie.
    Sie riskierte alles.
    Und in
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