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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
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um."
    „Es wird nicht leicht sein, einen Ort zu erreichen, den es nach unseren Unterlagen gar nicht gibt."
    „Richtig. Wähle die Roboter entsprechend aus. Es kann sein, daß du bohren mußt."
    Kurze Zeit später war Greer Venn mit seinem Trupp unterwegs. Grin Demmid, der wußte, daß er vor Ablauf von ein bis zwei Stunden keine Neuigkeiten von Venn zu gewärtigen hatte, machte sich daran, die Informationen, die in der von Greer Venn verfertigten Aufzeichnung enthalten waren, so zu verarbeiten, daß sie dazu verwendet werden konnten, dem geheimnisvollen Besitzer der Intervallwaffe automatisch auf der Spur zu bleiben.
    Demmid fertigte eine Fourier-Analyse der Impulsfolge an. Diese speicherte er mehrfach, so daß sie sämtlichen Rechnern der Überwachungsanlage zugänglich war. Zusätzlich nahm er eine Programmierung vor, die bewirkte, daß jede in Zukunft registrierte Folge von elektromagnetischen Impulsen automatisch nach Fourier analysiert und das Ergebnis mit einer der gespeicherten Aufzeichnungen verglichen wurde. Im Fall der Gleichheit oder auch nur einer weitgehenden Ähnlichkeit hatte die Anlage einen Alarrn auszulösen.
    Das nächste Mal, wenn der Unbekannte seine Waffe abfeuerte, würde Grin Demmid binnen weniger Sekunden darüber informiert sein.
    Er verrichtete seine Arbeit mit der Zielstrebigkeit und dem umfassenden Wissen eines Mannes, der eigens für solche Aufgaben trainiert war. Er empfand keine Erregung. Er war nicht sicher, daß Greer Venn mit seinem Vorstoß Erfolg haben werde. Dennoch gab es für ihn keinen Zweifel, daß der Besitzer der fremden Waffe über kurz oder lang eingefangen und die Ruhe auf Martappon wiederhergestellt werden würde. Er konnte gar nicht anders empfinden, denn seine Gedanken waren ein Spiegelbild der Genprogrammierung, die man ihm und allen anderen Bewohnern dieser Welt hatte angedeihen lassen, während sie sich aus neutralen Keimzellen in „Orbiter" verwandelten.
    Dies alles geschah im Auftrag des Ritters der Tiefe, Armadan von Harpoon. Und ebenso wie der Ritter unfähig war, sich zu irren, war es undenkbar, daß sein Vorhaben jemals ernsthaft in Gefahr geraten könne.
     
    3.
     
    Als Engnal den Gemeinschaftsraum betrat, begegnete sie Nisortans Blick. Er war auf unverschämte Weise eindeutig. Engnal gab sich keine Mühe, ihren Widerwillen zu verbergen.
    „Schau woandershin", sagte sie, „oder die Augen werden dir anfangen zu triefen."
    Nisortan verzog das Gesicht. Er war ein hochgewachsener Mann von bestechendem Äußeren. Das Vorbild, auf dem seine Genprogrammierung beruhte, war der Flibustier Pearl Simudden.
    „Warum muß jedes deiner Worte eine Beleidigung sein?" fragte er.
    „Weil ich deinen Augen ansehe, was du willst."
    Engnal war zierlich, fast klein. Ihr Gesicht hatte etwas Kindliches an sich. Man hätte es engelhaft nennen können, wenn die vollen Lippen des deutlich ausgeprägten Mundes nicht gewesen wären, die im Verein mit dem halb träumerischen, halb herausfordernden Blick der großen, dunklen Augen anzudeuten schienen, daß diese Frau Vergnügungen zugeneigt war, bei denen kein Engel sich je hätte ertappen lassen. Sie war nach dem Vorbild des weiblichen Flibustiers Kayna Schatten geformt, und die Abneigung, die sie Nisortan gegenüber zum Ausdruck brachte, entsprang nicht etwa einem Prinzip, sondern echtem, physischen Widerwillen.
    „Was ist an mir so schlimm?" erkundigte sich Nisortan verletzt.
    „Nichts - außer daß es dich in millionenfacher Ausfertigung gibt, und selbst in dieser kleinen Gruppe ist dein Typ zweimal vertreten. Wenn ich mich mit dir einließe, könnte Maropil meinen, ich fühlte mich auch zu ihm hingezogen."
    „Maropil und ich mögen von gleicher Erscheinung sein, aber im Grunde genommen sind wir zwei verschiedene Personen."
    „Gut", sagte Engnal, „und dabei soll’s auch bleiben. Tch habe fünf Stunden lang angestrengt gearbeitet und meine Ruhe verdient. Ich brauche mir dein läppisches Geschwätz nicht anzuhören."
    Sie durchquerte den Gemeinschaftsraum und verschwand in ihrem Zimmer. Nisortan schüttelte ärgerlich den Kopf und wandte sich sodann wieder der Mahlzeit zu, die er bei Engnals Eintritt unterbrochen hatte.
    Die Gruppe Ramon-Nord führte die Robotaufsicht in dem Fertigungsgelände gleichen Namens.
    RamonNord umspannte eine Fläche von mehr als zehntausend Quadratkilometern und beschäftigte in seinen weiträumigen Anlagen ein Heer von einer Viertelmillion Robotern. Unter dem Fertigungsgelände, in Tiefen bis
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