Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sprache!"
    „Es ist viele Jahrtausende her, seit ich sie zum letzten Mal gebrauchte. Seitdem hat sich manches ereignet.
    Mein Idiomspeicher hat nur Platz für eine Sprache. Wenn ich weiterhin meines Amtes walten wollte, mußte ich diejenige erlernen, die jetzt hier gesprochen wird. Die alte Sprache wurde gelöscht."
    Der Fremde lächelte noch immer.
    „Wie dem auch sei", sagte er, „du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Denn auch ich erkenne dich nicht wieder. Ich bin Armadan von Harpoon."
     
    *
     
    Als Harden Coonor sich per Transmitter von Sentimental absetzte, wußte er lediglich, daß sich am Zielort eine Einrichtung befinden müsse, die von Armadan von Harpoon geschaffen worden war.
    Der Durchgang durch den Transmitter verursachte ihm ein unangenehmes Gefühl absoluter Schwerelosigheit, das jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde anhielt. Gleich darauf befand er sich in einem hell erleuchteten, jedoch fensterlosen Raum von halbkreisförmigem Querschnitt, der eine Unmenge technischer Geräte enthielt. Harden Coonor empfand eine vage Vertrautheit mit der Technik. Sie war von der Art, wie der Ritterorden sie in allen seinen Installationen verwandte. Er empfand Unbehagen bei dem Gedanken, daß er trotz alledem viele dieser Maschinen erst würde bedienen können, nachdem er sie eine Zeitlang studiert hatte. Seit jenem Tag, da er aus bisher unerfindlichem Anlaß in der Auffanganlage des Ritters Armadan von Harpoon aus dem Tiefschlaf erwacht war, hatte er einen Großteil des erlernten Wissens verloren. Es war ein Vorgang, der sich nicht aufhalten ließ und ihn allmählich mit Verzweiflung zu erfüllen begann.
    Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Er fuhr herum und bemerkte eine seltsame Gestalt, ein metallenes Ei, das sich auf zwei dünnen.Stelzenbeinen bewegte und auf ihn zukam.
    „Bei allen bilkottischen-Teufeln", rief er erschreckt: „Wer bist du?"
    Er hatte sich seiner Muttersprache bedient. Als er sich vom ersten Schreck erholte, schien es ihm wenig wahrscheinlich, daß er von einem metallenen Ei eine Antwort erhalten werde. Zu seiner großen Überraschung meldete sich jedoch aus einem knorpelförmigen Auswuchs am oberen Ende des eigenartigen Gebildes eine durchaus menschlich klingende Stimme.
    „Ich verstehe dich nicht. Sprichst du nicht die landläufige Sprache?"
    Das war Interkosmo, die Sprache, deren man sich auf Sentimental und, soweit Harden Coonor erfahren hatte, auch überall sonst in dieser Galaxis bediente.
    „Doch, ich beherrsche sie", sagte er. „Wer bist du?"
    Die Antwort, die er erhielt, gab ihm zu denken. Er befand sich in einer Anlage, die von Armadan von Har poon erstellt worden war. Es galt, zu erfahren, ob der eiförmige Roboter ein Bestandteil dieser Anlage oder ein fremder Eindringling war. Der Name Anson klang fremdartig - aber „Langweiler" mochte sich ein denkaktives kybernetisches Aggregat nennen, das hier zurückgelassen worden war, um die Anlage instandzuhalten und auf die Rüchkunft des Ritters zu warten.
    Der weitere Verlauf der Unterhaltung bewies nach Harden Coonors Auffassung, daß es sich bei dem Ei um einen fremden Eindringling handele. Die Ausrede, warum ihm die Kenntnis der Sprache der Ritter abhanden gekommen sei, war reichlich durchsichtig. Andererseits war Coonor jedoch davon überzeugt, daß der Robot von den Rittern der Tiefe wußte. Er konnte eine Maschine wie diesevorzüglich gebrauchen - besonders jetzt, da ihm jeden Tag ein weiteres Stück seines Wissens abhanden kam. Er mußte diesen Roboter in seine Gewalt bringen, ihn zu seinem Diener machen.
    Da das Ei von den Rittern der Tiefe wußte, gab es keine wirksamere Art, sich Gehör zu verschaffen, als indem er verkündete: „Ich bin Armadan von Harpoon."
     
    *
     
    „Den Teufel auch!" schoß es der Bionik durch den Sinn. „Eher bin ich die Jungfrau von Orleans."
    Die Analyse der Situation beschäftigte die zwei Bewußtseinshälften des Vario-500 nur wenige Millisekunden. Da der Fremde durch den Transmitter gekommen war, den angeblich nur Armadan von Harpoon zu aktivieren vermochte, mußte er in irgendeinem Zusammenhang zu diesem Ritter der Tiefe stehen. Es war möglich, daß er die Funktion eines Dieners hatte. Armadan von Harpoon selbst war er auf keinen Fall. Der Vario-500 erinnerte sich mühelos der suchenden Blicke, die der Fremde in die Runde geworfen hatte, nachdem er aus dem Transmitter getreten war. So verhielt sich keiner, dem diese Anlage vertraut war. Außerdem war die Unterhaltung, ob
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher