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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
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zu mehreren tausend Metern, lagen die Raumschiffhangars, die Armadan von Harpoon vor 1,2 Millionen Jahren angelegt und mit keilförmigen Raumfahrzeugen gefüllt hatte. Die Fahrzeuge waren mit einer Verkleidung versehen, die es ihnen ermöglichen sollte, Zeiträume bis zu fünfzehn Millionen Jahren unbeschädigt zu überstehen. Oie Flotte in den Hangars unterhalb Ramon-Nord war ein Teil des gewaltigen Aufgebots mit dem nach dem Willen des Ritters der Tiefe der nächste Überfall der Horden von Garbesch zurückgeschlagen werden sollte. Der Überfall war in vollem Gang - so hatte der automatische Wächter entschieden, der von Armadan von Harpoon zurückgelassen worden war, um die Ankunft der Garbeschianer zu melden. Zu Tausenden wurden die keilförmigen Raumschiffe aus ihren unterirdischen Standorten an die Oberfläche gefahren und von Robotern in einsatzbereiten Zustand versetzt.
    Die Gruppe Ramon-Nord bestand aus sieben Orbitern, einer Frau und sechs Männern. Ihre Aufgabe war es, im halbautomatischen Verfahren stichprobenhafte Überprüfungen der Roboter durchzuführen. Denn die Maschinenwesen hatten ebenso wie die Raumschiffe die letzten 1,2 Millionen Jahre im eingemotteten Zustand verbracht und waren daher versageranfällig. Die Überwachung der Roboter erfolgte per Funk, und die Stichproben wurden von einer Prüfstation aus durchgeführt, ohne daß die Roboter dabei ihre Arbeit zu unterbrechen brauchten.
    Jeweils drei Mitglieder der Gruppe taten in der Prüfstation Dienst. Es wurde rund um die Uhr gearbeitet, aber eine Schicht dauerte gewöhnlich nicht mehr als fünf Stunden. Untergebracht war die Gruppe in einem geräumigen, behaglich eingerichte ten Gebäude am Rand einer jener Parkanlagen, die überall auf Martappon zur Unterstützung des klimatischen Gleichgewichts eingerichtet worden waren.
    Die Arbeit war leicht, das Lebenohne materielle Sorgen. Die Leute der Gruppe Ramon-Nord hasten Zeit, über sich und ihre Umwelt nachzudenken, ihre eigenen Wünsche und Abneigungen zu formulieren und Träume für die Zukunft zu spinner. In ihren Bewußtseinen aber lebte das Vermächtnis, das Gebot des Ritters Armadan von Harpoon, und sie wußten, daß es für sie keine Zukunft geteen würde, die sich nennenswert von der Gegenwart unterschied.
    Auf diese Erkenntnis reagierte jeder auf seine eigene Art und Weise. Nisortan versuchte, sich damn’ abzufinden und das Beste daraus zu machen. Engnal dagegen bäumte sich auf. Mit ihrem ganzen Wesen sträubte sie sich gegen die Vorstellung, daß es für sie niemals etwas anderes geben werde als fünf Stunden Arbeit, acht Stunden Ruhepause, fünf Stunden Arbeit - und so weiter, bis an das Ende aller Tage. Wenn Armadan von Harpoon eine solche Anordnung getroffen hätte, dann müßte er ein Ungeheuer sein. Da jedoch die Genprogrammierung Engnal daran hinderte, von dem Ritter der Tiefe anders als in freundlichen Regungen zu denken, schloß sie, daß es in ihrem Leben - vielleicht bald, vielleicht aber auch erst in ferner Zukunft einen drastischen Wandel geben werde, durch den sie in die Lage versetzt werden würde, ihre Träume zu verwirklichen.
    Mit solcherlei Gedanken beruhigte sie sich, bis sich ihr inneres Gleichgewicht soweit stabilisiert haste, daß sie selbst Nisortan und seine dreiste Unverschämtheit ertragen konnte. Sie kehrte in den Gemeinschaftsraum zurück, um sich eine Mahlzeit zu bereiten. Inzwischen war auch Demiluq von der Arbeit zurückgekehrt, ein dürres, altes Männchen, das nach dem Vorbild des Flibustiers Körn Brack geformt war.
    Nisortan saß noch immer am Tisch und überlegte, ob er einen zweiteri; Versuch unternehmen solle, mit Engnal ins Gespräch zu kommen.
    „Wenn wir dir alle so widerwärtig sind", sagte er schließlich, „wie willst du dann je einen Ausgleich für deine überschüssigen Energien finden?"
    Engnal haste eine scharfe Antwort auf der Zunge. Im letzten Augenblick aber besann sie sich eines besseren. Sie lächelte, und ein träumerischer Schimmer erschien in ihren Augen.
    „Eines Tages wird einer kommen, der ganz anders ist als ihr alle", antwortete sie.
    „Anders?" lactate Nisortan spöttisch. „Auch von anderem Aussehen?"
    „Ja. Es wird ein Mann sein, dessengleichen man auf Martappon noch nie gesehen hat."
    Nisortans Gelächter endete abrupt.
    „Laß das den Medo-Dienst nicht hören, Mädchen", brummte er, „sonst halten sie dich für geistesgestört!"
     
    *
     
    „Dein Plan ist undurchführbar", erklärte der Vario. „Alles auf
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