Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beigesellte, die die Aufwärtsgeschwindigkeit verringerte, arbeitete er sich an Harden Coonor vorbei, um der erste zu sein, der den oberen Schachtausstieg erreichte.
    Der Vario blickte in einen kahlen, fensterlosen Raum, der von einer einzigen Leuchtplatte notdürftig erhellt wurde. Mit wachen Ortersinnen lauschte er in die Runde und bemerkte eine Vielfalt energetischer Impulse, die von allen Seiten auf ihn einströmten. Er sortierte sie nach Impulsform und Intensität und gelangte zu dem Schluß, daß sie in der Hauptsache von stationär eingerichteten Maschinen und zum geringeren Teil von beweglichen Aggregaten, wahrscheinlich Robotern, ausgingen. Er stellte außerdem fest, daß sich keine der vielen Impulsquellen in unmittelbarer Nähe, d.h. in einer Entfernung von weniger als eintausend Metern befand.
    Der Schachtausgang lag in eine Wand des Raumes eingebettet. Da der Schachtdurchmesser allein schon fünf Meter betrug, mußte es sich um eine Wand von ungewöhnlicher Mächtigkeit handeln. Der Boden des Raumes war staubfrei und wirkte dennoch so, als sei er seit unvorstellbar langer Zeit von keines Menschen Fuß mehr berührt worden. Der Vario fragte sich, ob die Orbiter diese Anlage überhaupt kannten.
    Die Suche nach der Tür brachte eine ähnliche Vorrichtung zutage, wie sie sie bereits am unteren Schachtende gefunden hatten. Die Tür war sorgfältig getarnt und ließ sich nur deswegen ohne Mühe öffnen, weil der Vario den Mechanismus inzwischen kannte.
    Durch die Öffnung fiel grelles, für menschliche Augen fast schmerzhaftes Sonnenlicht. Ein warmer Wind wehte und trug vielfältige Geräusche mit sich. Der Vario blickte in ein dschungelgleiches Pflanzengewirr. Er trat durch die Tür und wandte sich um. Da sah er, warum die Orbiter den Raum mit der Schachtöffnung nie betreten hatten.
    Hinter ihm erhob sich, bis zu einer Höhe von fünfzehn Metern, ein unregelmäßig geformter und natürlich wirkender Felsklotz. Daß er nicht in Wirklichkeit natürlichen Ursprungs sein konnte, ging daraus hervor, daß er seit 1,2 Millionen Jahren die Mündung des Schachtes verbarg, durch den Armadan von Harpoon, wenn ihm das Schicksal gnädig war, einst zurückkehren würde. Natürliches Gestein wäre in einem Bruchteil dieser Zeit verwittert und zerfallen. Der Fels bestand in Wahrheit aus einem ähnlich plastimetallischen Material wie Armadan von Harpoons Maschinen und Roboter.
    Der Vario bedeutete Harden Coonor, ihm zu folgen, und bahnte sich einen Weg durch das verfilzte Pflanzengestrüpp. Sie gelangten bald in eine Gegend, in der hohe Bäume mit palmenähnlichen Blattwedeln wuchsen und das Unterholz weniger dicht war.
    „Man hat auf der Oberfläche dieses Planeten große Parkanlagen eingerichtet", sagte er zu Harden Coonor.
    „Sie dienen zum Teil der Klimakontrolle, zum Teil der psychologischen Betreuung der Wesen, die hier arbeiten. In einem dieser Parks befinden wir uns. Ich möchte, daß du dir hier irgendwo ein Versteck suchst und dich still verhältst, bis ich komme, um dich zu holen."
    Coonor war sofort damit einverstanden.
    „Vergiß aber nicht, daß ich nicht so genügsam beschaffen bin wie du", sagte er. „Ich habe seit etlichen Stunden nichts gegessen. Allmählich spüre ich den Hunger."
    „Ich werde sehen, was ich für dich tun kann", versprach der Vario. Dann machte er sich auf den Weg.
     
    *
     
    Er hatte die Extremitäten im Innern des eiförmigen Körpers geborgen und den Orterkopf nur eine halbe Handbreit ausgefahren. Er bediente sich des Feldtriebwerks, um bis zur Höhe der Baumkronen hinaufzuschweben.
    Von dort aus hielt er Umsehau.
    Der Park hatte eine Ausdehnung von mehreren Dutzend Quadratkilometern und bildete eine langgestreckte Fläche, die von West nach 0st verlief. Der Ort, an dem der künstliche Felsen stand, und auch der Wald, in dem Harden Coonor sich versteckt hatte, bildeten einen Teil des östlichen Ausläufers. Der Park hatte hier nur noch eine Tiefe von einem Kilometer.
    Südlich der Parkfläche erstreckte sich grasbewachsenes Gelände mit vereinzelten Busch- und Bauminseln.
    Unmittelbar am südlichen Parkrand stand ein flaches Gebäude mit halbkreisförmigem Querschnitt. Es sah aus, als werde es als Wohnhaus benutzt. Der Vario bemerkte, daß von dem Haus aus ein Fußpfad in den Park führte.
    Er schwebte zum nördlichen Parkrand und blickte von dort auf eine Fläche hinaus, die sich nach drei Himmelsrichtungen bis zum Horizont erstreckte. Die Natur war hier völlig verdrängt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher