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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
Autoren: Aaron Allston
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1. Kapitel
    KRANKENSTATIONSEBENE, JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
    Die Vitaldatenanzeige am Karbonitblock flackerte und wurde dann dunkel, um kundzutun, dass der junge Mann – Valin Horn, Jedi-Ritter –, der soeben nach einer längeren Tiefschlafphase aufgetaut wurde, tot war.
    Meisterin Cilghal, die herausragendste Medizinerin des Jedi-Ordens, fühlte, wie ein plötzlicher Ruck der Sorge durch die Macht brandete. Sie selbst empfand keinerlei Besorgnis. Das Gefühl war die natürliche Reaktion all jener, die sich versammelt hatten, um mitzuerleben, wie Valin und seine Schwester Jysella nach einem ungerechten und ungerechtfertigten Schuldspruch aus ihrem Gefängnis befreit wurden – einem Schuldspruch, der nicht von einem Gericht, sondern von der Staatschefin der Galaktischen Allianz, Daala, höchstselbst verhängt worden war. Waren sie, die mit ansehen wollten, wie diese Jedi-Ritter endlich befreit wurden, nur gekommen, um stattdessen Zeugen einer Tragödie werden zu müssen?
    Doch was Cilghal nicht in der Macht spürte, war das plötzliche Erlöschen eines Lebens. Valin war immer noch hier, eine schwächere, aber unversehrt wirkende Präsenz in der Macht.
    Sie winkte den Versammelten in einer beschwichtigenden Geste zu. »Nur die Ruhe.« Sie brauchte nicht auf ihre Machtfähigkeiten zurückzugreifen, um den Worten Nachdruck zu verleihen. Die meisten Anwesenden waren Jedi-Meister und Jedi-Ritter, die ihre Autorität respektierten. Keiner von ihnen geriet leicht in Panik, nicht einmal das kleine Mädchen neben Han und Leia.
    Cilghal, die zusammen mit ihrer Assistentin Tekli zwischen den Schwebetragen von Valin und Jysella stand, konzentrierte sich auf den jungen Mann, der zu ihrer Rechten lag. Auf seinem Körper glänzten Reste dunkler Flüssigkeit: alles, was von dem geschmolzenen Karbonit noch übrig war, das ihn gefangen gehalten hatte. Er lag tatsächlich so reglos da wie ein Toter. Cilghal drückte ihre große, mit Schwimmhäuten bewehrte Hand gegen seinen Hals, um den Puls zu überprüfen. Sie fand ihn: schwach, aber regelmäßig.
    Wieder flackerte das Anzeigefeld und erwachte dann unvermittelt und voller Wucht mit all seinen Farben zum Leben. Auf dem Pulsmonitor zuckte Valins Herzschlag, und der Enzephaloscanner begann flatternd, Valins Hirnaktivitäten zu messen.
    Tekli, eine Chadra-Fan, deren zierliche Größe und glänzendes Fell ihr eher das Aussehen eines Plüschspielzeugs denn einer erfahrenen Jedi-Ritterin und Ärztin verlieh, wandte sich von Valins Trage ab und der daneben zu. Darauf lag Jysella Horn, von zierlicher Statur, und auch auf ihrem Leib glänzten noch nicht verdampfte Karbonitrückstände. Tekli legte ihr eine Hand auf die Stirn und presste die Finger der anderen Hand gegen Jysellas Handgelenk.
    Cilghal nickte. Computeranzeigen konnten versagen, doch das Machtempfinden einer ausgebildeten Jedi nicht, zumindest nicht unter diesen Umständen.
    Tekli warf Cilghal einen Blick zu und schenkte ihr ein knappes Nicken. Alles in Ordnung.
    Der Pulsschlag unter Cilghals Hand wurde nun stärker und schneller. Ebenfalls gut, ebenfalls normal.
    Cilghal ging ums Kopfende der Trage herum und blieb auf der anderen Seite stehen, einen Schritt von Valin entfernt. Wenn er aufwachte, würde sein Blickfeld getrübt sein – und möglicherweise auch sein Urteilsvermögen. Er könnte falsche Schlüsse ziehen, wenn beim Erwachen eine große Gestalt über ihm aufragte, die ihn am Hals gepackt hielt. Ein plötzlicher Gewaltausbruch konnte die Folge sein.
    Sie suchte die Aufmerksamkeit von Corran und Mirax, den Eltern der beiden Patienten. »Das war lediglich ein elektronischer Störimpuls.« Cilghal versuchte, die Stimme beruhigend klingen zu lassen, auch wenn ihr klar war, dass ihre Bemühungen vermutlich keine Früchte tragen würden. Die Stimmen von Mon Calamari, die von der Statur her deutlich größer als Menschen waren, passten zu ebendieser und waren nachhallend und rau – eine evolutionäre Anpassung, die es ihnen erlaubte, in ihrer ursprünglichen Unterwasserumgebung über größere Entfernungen hinweg gehört zu werden. Unglücklicherweise neigten sie dazu, für menschliche Ohren schroff und sogar bedrohlich zu wirken. Aber sie musste es versuchen. »Es geht ihnen gut.«
    Corran, der grüne Jedi-Gewänder trug, die zu seiner Augenfarbe passten, stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Seine Frau, Mirax, die einen modischen einteiligen Hosenanzug in Schwarz- und Blautönen trug, lächelte unsicher, als sie fragte:
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