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Das Licht Von Atlantis

Das Licht Von Atlantis

Titel: Das Licht Von Atlantis
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Rückseite
    Im Tempel des Lichts dienen die Priesterinnen Domaris und Deoris, bis die Kräfte der Finsternis das Alte Reich bedrohen. Eine geheimnisvolle Bruderschaft will die Macht über die Elemente an sich reißen. Ihrem Bann erliegt Deoris, die schuldlos Böses auslöst.
    Der erfolgreichen Fantasy-Autorin Marion Zimmer Bradley gelingt es, aus der mythischen Überlieferung eine ergreifende und höchst spannende Geschichte zu weben.
     
Umschlagtext
    Über das sagenhafte Atlantis mit den See-Königtümern und das geheimnisvolle Alte Reich herrscht ein Geschlecht von Priesterkönigen, das die Naturgewalten - die schöpferischen wie die zerstörerischen - in magischen Kulten bannt. Aus der Nacht der Dämonen brechen die Menschen auf zum strahlenden Tag des Lichts. Doch tief im Innern der menschlichen Natur lauern die Mächte des Bösen darauf, von neuem entfesselt zu werden.
    Domaris, Priesterin im Tempel des Lichts, lebt ein heiteres, den kultischen Verrichtungen und der Läuterung des Herzens dienendes Leben, als sie durch die Ankunft Micons, des Prinzen von Atlantis, aus ihrem Seelenfrieden gerissen wird. In leidenschaftlicher Liebe entbrennt sie zu dem Gast.
    Der Prinz, der über Wind, Wasser und Feuer zu gebieten vermag, fällt in die Hände der Schwarzen Sekte, die ihm das Geheimnis seiner Macht mit Gewalt zu entreißen sucht. Micon, von seinen Folterern geblendet, sehnt sich nach dem erlösenden Tod, aber er darf erst sterben, wenn ihm ein Sohn geboren wird.
    So wird Domaris zur Frau, die zugleich Leben und Tod spendet. Deoris, ihre geliebte Schwester, verfällt dem Magier und Heiler Riveda, der sie zur Komplizin seiner Hexereien macht. Unheil kommt über die Menschen, die einst Reinen und Unschuldigen werden in Schuld verstrickt.
     
    Das Alte Reich und Atlantis sind schon vom fernen Untergang gezeichnet.
    Aus der mythischen Überlieferung gelingt es Marion Zimmer Bradley, eine ergreifende Geschichte zu weben und die Gestalten der Sage mit Leben zu erfüllen, ohne ihnen ihr sinnbildliches Gewicht zu nehmen. Im Mittelpunkt des geheimnisvollen Geschehens stehen die Frauen, die wissend und opferbereit das Karma unter den Menschen weitertragen.

I. Micon
Alle Ereignisse sind nichts als die Folge vorhergegangener Ursachen, klar gesehen, aber nicht deutlich begriffen. Wird eine Melodie gespielt, kann auch der unwissendste Zuhörer vorhersagen, dass sie mit dem Grundton enden wird, auch wenn er nicht versteht, warum jeder der aufeinanderfolgenden Takte letzten Endes zum Schlussakkord hinleitet. Das Gesetz des Karma ist die Kraft, die alle Akkorde zum Grundton zurückführt. Es setzt die kleinen Wellen, die ein in einen Teich geworfener Stein erzeugte, fort, bis die Flut einen Erdteil ertränkt, während der Stein längst versunken und vergessen ist.
Dies ist die Geschichte von einem solchen Stein. Er fiel in den Teich einer Welt, die vom Wasser verschlungen wurde, lange bevor die ägyptischen Pharaonen einen Stein auf den anderen setzten.«
    Aus den Lehren des Priesters Rajasta

1. ABGESANDTE
    Sandalenbewehrte Füße schritten über den Stein. Der Priester Rajasta hob den Blick von der Schriftrolle, die er auf den Knien hielt. Zu dieser Stunde war die Bibliothek des Tempels gemeinhin leer, und er hatte es sich angewöhnt, es als sein Vorrecht zu betrachten, jeden Tag um diese Zeit hier ungestört zu studieren. Als er die Schritte hörte, runzelte er die Stirn - nicht aus Zorn, denn Zorn lag nicht in seiner Natur, aber doch ein wenig ungehalten, denn sie rissen ihn aus tiefen Gedanken.
    Nun aber erregten Männer, die die Bibliothek betreten hatten, sein Interesse. Er richtete sich auf und beobachtete sie, ohne jedoch die Schriftrolle beiseite zu legen oder aufzustehen.
    Der ältere der beiden war ihm bekannt: Talkannon, Erzadministrator im Tempel des Lichts, war ein stämmiger Mann mit fröhlichem Gesicht, dessen Gutmütigkeit einen seltsamen Kontrast zu seinem kritischen Verstand bildete, der ihn in einen kalten, strengen und sogar rücksichtslosen Menschen verwandeln konnte. Der andere war ein Fremder, ein Mann, dessen anmutige Tänzerfigur sich nur langsam und mit Mühe vorwärts bewegte. In seinem dunklen Lächeln lag ein ironischer Zug; ganz als ob seine Lippen, die der Schmerz fest zusammenpresste, sich zu einer Grimasse verziehen wollten. Ein hochgewachsener Mann war er, dieser Fremde, tiefgebräunt und gutaussehend, und er trug weiße Gewänder von ungewohntem Zuschnitt. Wenn er in dem von Licht und Schatten
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