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Das Großelternbuch

Das Großelternbuch

Titel: Das Großelternbuch
Autoren: Eva Meinerts
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LIEBE GROSSMUTTER, LIEBER GROSSVATER, LIEBE OMA UND LIEBER OPA ODER WIE IMMER SIE GENANNT WERDEN!
    E ine neue Rolle ist Ihnen zugefallen – Sie sind Großeltern geworden und glücklich. Es beginnt für Sie eine der schönsten Phasen Ihres Lebens: Sie dürfen ein Kind umarmen und lieben und tragen doch nicht die direkte Verantwortung, müssen nicht für seine alltäglichen Bedürfnisse sorgen, sich nachts nicht wecken lassen und nicht über Schutzimpfungen und Ähnliches nachdenken. Wenn Sie es tun, tun Sie es freiwillig, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

     
    Ich versuche, mir die Großeltern von heute vorzustellen, für die ich dieses Buch geschrieben habe, und freue mich, dass sie ganz unterschiedlich sind – »Oma«, »Opa«, das ist kein feststehendes Bild mehr. Welch ein Wandel seit der Zeit unserer Großeltern! Damals glaubte man zu wissen, wie eine Oma, ein Opa auszusehen hatten und was sie tragen sollten: etwas Unauffälliges, Ordentliches, keine Sporthosen, keine Sandalen für den Großvater, nichts Kurzes, Buntes, Ausgeschnittenes für die Oma.
     
    Es stand auch fest, wann man Großeltern wurde: wenn man alt war. Heute dagegen wird man Großeltern in den unterschiedlichsten Lebenslagen: Man steht im Beruf und weiß nicht recht, wie man die Zeit mit dem Enkelkind im Terminkalender unterbringen soll. Oder man ist Jungrentner oder Jungrentnerin mit vielerlei Interessen, man hat sich ein erfülltes Leben zwischen Verein und Ehrenamt, zwischen Familie, Sport und Reisen aufgebaut. Man ist nicht immer zu Hause. Nun
muss man vielleicht neue Pflichten übernehmen, das Enkelkind betreuen, um der Tochter oder dem Sohn die Rückkehr ins Studium oder in den Beruf zu ermöglichen.

     
    Nicht jeder Mensch ist gleich im ersten Augenblick begeistert, wenn er erfährt, dass sich ein Enkelkind angekündigt hat. Manche fragen sich, ob sie nun alt sind, sie möchten an ihrem Leben nichts ändern, sie möchten keine »Oma« sein und nicht »Opa« heißen. Wenn das Ihr Fall ist: Lassen Sie sich nicht erschrecken von der neuen Rolle und erst recht nicht von dem neuen Namen. Vielleicht nennt man Sie im Familienkreis mit dem Vornamen? Dann bleiben Sie doch dabei! Ich möchte Ihnen Mut machen, Sie selbst zu bleiben und eigene Lösungen für die Großelternrolle zu suchen, sodass Sie auch darin Glück und Befriedigung finden. Eines hat sich ja nicht geändert: Wir alle möchten gute Großeltern sein, unseren Enkelkindern Liebe und Geborgenheit schenken, sie verstehen und fördern und ihnen ein Stück von uns selbst mitgeben.
     
    Mich erreichte die Nachricht, dass ich Großmutter werden würde, an meinem damaligen Arbeitsplatz als Lehrerin in Afrika. »Ich beneide dich«, sagte meine Kollegin, »Großmutter sein, das ist der süße Nachtisch des Lebens!« Ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Nachtisch überhaupt wollte – es klingt, als sei das Hauptgericht des Lebens gegessen und als werde eine etwas zu süße Speise nachgereicht, und so kam mir auch das Wort »Oma« vor. Nach ein paar Tagen des Nachdenkens entschloss ich mich, auf diese Anrede zu verzichten. Es schien mir, als bekäme ich dadurch mehr Spielraum, aus der neuen Rolle etwas zu machen, was zu mir passte.
     
    Ich nahm mir vor, so viel wie möglich über das Großmuttersein zu lernen. Zurückgekehrt nach Deutschland,
suchte ich nach Literatur wie zu der Zeit, als meine Kinder klein waren. Damals hatte ich mir aus Büchern über Kinderpflege und Erziehung Rat geholt, und so wollte ich es wieder tun. Doch ich fand solche praktischen Bücher für Großeltern nicht. Es gab zwar viele über das Glück, Oma zu sein, doch keines, das ein echter Ratgeber war. Da nahm ich mir vor, ein Buch zu schreiben, das beides enthält: viele praktische Tipps und Ratschläge, die einem den Alltag mit den Enkeln leicht und erfreulich machen, und Hintergrundinformationen über Chancen und Probleme der Kinder und jungen Leute heute. Hier ist es, und es ist ein Großelternbuch geworden.

     
    Vieles ist anders geworden seit den Tagen, als unsere Kinder klein waren. Die Kinder haben sich ebenso verändert wie die Erziehung, und das Fernsehen ist zum Miterzieher geworden. Windeln werden nicht mehr gewaschen, sondern weggeworfen, das Fläschchen wird in der Mikrowelle warm gemacht …
     
    Auch die Familie ist anders geworden, sie ist im Umbruch. »Sie wird in individuell verschiedenen Formen gelebt, und man sucht nach immer wieder neuen Lösungen im Dialog der unterschiedlichen
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