Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
seiner Vernichtung war sie maßgeblich beteiligt gewesen. Leider hatte sie diese Aktion nicht überlebt. Sie wäre die perfekte Partnerin für van Zant gewesen, das glaubte Zamorra ganz sicher.
    Er musste also alleine dafür sorgen, dass die Kreaturen sich nicht über das Anwesen hermachen konnten, ehe Laertes nicht wieder hier erschien. Hoffentlich würde das bald sein - und wenn er kam, dann am besten mit der perfekten Lösung, wie man die Kinder in Sicherheit bringen konnte. Hoffte jedenfalls Zamorra.
    Zamorra war sich aber auch bewusst, wie sehr er mit seinen Kräften haushalten musste, wenn er Merlins Stern zum Einsatz brachte. Dennoch würde ihm jetzt nichts anderes übrig bleiben.
    Der bärige Schneemann richtete seine stampfenden Schritte exakt hierher aus.
    Zamorra lief der Kreatur entgegen, um sie nicht auch noch direkt zu den Kindern zu locken. Hoch wie ein Turm erschien ihm das Wesen, das seiner Meinung nach von der Kraft des schwarzen Sees genährt wurde, und über Kraft verfügte der ja in großen Mengen, denn die explodierende A-Bombe hatte ihm sicher ausreichend davon geschenkt.
    Füttere niemals deinen Feind! Die CIA und auch Richard Devaine schienen diesen Spruch zuvor noch nie gehört zu haben.
    Zamorra zögerte nun nicht mehr. Merlins Stern wurde aktiv und schoss seine silbernen Blitze präzise in die oberste Kugel, die man mit viel Fantasie als Kopf hätte bezeichnen können. Das Ergebnis war verblüffend, auch wenn Zamorra es schon unzählige Male miterlebt hatte.
    Die Kugel war verschwunden, als hätte sie niemals existiert. Doch das schien diese Kreatur nicht im Mindesten zu beeindrucken. Sie setzte ihren Weg fort und Zamorra erkannte seinen Fehler. Nicht den Kopf hätte er zerstören sollen, sondern vielmehr den Rumpf oder noch besser die untersten Teile. Dies war schließlich kein selbstständig denkendes Wesen, das man am ehesten mit einem Kopfschuss stoppen konnte.
    Zamorra konzentrierte sich und ließ das Amulett erneut zuschlagen. Und nun zeigte die Attacke auch Wirkung. Das Wesen platzte regelrecht auseinander. Die Kugeln wurden durch die magische Energie voneinander getrennt und schlugen einfach zu Boden.
    Das war einfach gewesen - zu einfach, und es würde sich auch nicht mehr oft wiederholen lassen. Der Kampf gegen die Vampire, die Attacken gegen den Riesengrizzly hier, Zamorra fühlte sich ausgelaugt. Er musste erst seine Kraftreserven neu auftanken, ehe er diesen Kampf weiter bestreiten konnte. Doch dazu blieb natürlich keine Zeit, denn schon hörte der Parapsychologe die nachrückenden Kreaturen vom See.
    Er wandte sich um und lief zum Haus, an dessen Tür bereits van Zant auf ihn wartete.
    »Großartig, Professor. Aber was nun? Da kommt schon der Nachschub - und die Kinder werden immer schwächer. Was sollen wir tun? Wo bleibt Dalius?«
    Zamorra hatte keine Antworten für den Freund. Erschöpft lehnte er sich gegen den Türrahmen.
    »Ich wollte, es wäre Nacht oder die Preußen kämen…«
    Van Zant hatte keinen Fetzen Humor mehr übrig, den er an Zamorras Spruch vergeben konnte, denn der hatte recht sinnig Wellington in der Schlacht um Waterloo zitiert. Die Preußen, das war in diesem Fall Dalius Laertes.
    Doch dann kamen die Preußen!
    ***
    Van Zant und Zamorra fuhren beide herum, als von außerhalb des Anwesens plötzlich ein entsetzliches Quietschen und Kreischen laut und lauter wurde. Dann knallte es mehrfach - und schließlich bog ein skurriles Gefährt auf die kurze Straße, die auf dem freien Platz endete.
    Es war ein Gefährt, wie es in längst vergangenen Tagen bei Kampfeinsätzen in aller Welt gebräuchlich gewesen war, doch nicht als Angriffswaffe, sondern als Transport für Verwundete.
    Links und rechts an den hohen Bracken des Wagens prangte das Zeichen des Internationalen Roten Kreuzes. Der Auspuff schien jeden Augenblick explodieren zu wollen, die Vorderachse machte gefährlich anmutende Schlingerbewegungen, doch irgendwie hielt es dennoch seine Spur und kam weiter auf sie zu. Van Zant war sich nicht sicher, ob ihnen hier Hilfe entgegen kam - oder ein böser Feind, der sich als Lastwagen getarnt hatte. Vielleicht hatte er seinen Humor doch noch nicht verloren. Schliddernd kam der Lkw zu Stehen und aus dem Fahrerhaus sprang Dalius Laertes.
    »Schnell, bringt die Kinder nach oben. Je eher wir hier verschwinden, je besser.«
    Artimus deutete mit dem Zeigefinger auf den museumsreifen Lkw.
    »Verschwinden? Damit? Bist du sicher, dass dies überhaupt möglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher