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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo
Autoren: Volker Krämer
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wandte den Blick nicht von dem Schauspiel, das über seinem Kopf ablief.
    »Ja, richtig, daran habe ich nicht gedacht, aber es gibt ja auch andere Methoden. Ich wüsste nur zu gerne, was Artimus da treibt. Also fragen wir ihn doch ganz einfach.«
    Der Uskuge konzentrierte sich kurz, dann verblüffte er Zamorra aufs Neue. Aus dem Nichts heraus erschien über van Zant und dem Vampir ein pechschwarzer Drache, dessen Augen feuerrot funkelten; aus den Nüstern des Fabelwesens schlugen gelbe Rauchwolken, und als er sein Maul öffnete, sah Zamorra Zähne, die ihresgleichen suchten!
    Der Vampir schrak sichtbar zusammen und verlor an Höhe, doch als das geflügelte Untier sich auf ihn zu stürzen begann, war es mit seiner Fassung vorüber. Der Blutsäufer ging auf dem Boden nieder und wollte sein Heil in der Flucht suchen - in irgendein Versteck hinein, welches, das war ihm gleichgültig.
    Die Vision Laertes' verpuffte ihm gleichen Moment, doch ehe der Vampir begriff, auf welchen Trick er hereingefallen war, hatte sich Artimus van Zant bereits auf ihn geworfen, der ebenfalls unbeschadet seine ungewollte Huckepack-Flugstunde beendet hatte.
    Zamorra sah, mit welcher Wut und Energie der Südstaatler vorging und fragte sich, wer dieser Vampir sein mochte, dass er einen solchen Hass in dem Physiker hatte entfachen können.
    Van Zants Fäuste prasselten auf den Kopf des Nachtgeschöpfs herunter. Zu einer Gegenwehr bekam der überhaupt keine Gelegenheit. Doch dann sprang Artimus auf die Beine und Zamorra ahnte, was passieren würde. Das Glühen unter der Haut von van Zants Hand war nicht zu übersehen.
    Und Khiras Splitter schickte weißes Feuer direkt auf den Vampir, der noch benommen am Boden lag. Er verbrannte binnen Sekunden, doch sein Todesschrei hallte noch lange zwischen den Gebäuden hin und her.
    Schwer atmend stand der Physiker da und realisierte die beiden Freunde anscheinend überhaupt nicht. Dann wandte er sich zu Zamorra und Laertes um.
    »Keine Zeit für lange Dankesreden. In diesem Gebäude liegen ein paar Dutzend Kinder, die von der Kreatur in dem Areal mental ausgeschaltet wurden. In dem anderen Haus gibt es einen Haufen Schwerverbrecher, denen es nicht besser ergeht. Doch um die sollten wir uns nicht kümmern. Wir müssen eine Lösung finden, die Kleinen in Sicherheit zu bringen. Und da ist noch eine gefolterte junge Frau, die mir sehr am Herzen liegt. Kommt mit.«
    Artimus wartete auf keine Erwiderung, er war sich sicher, dass seine Freunde ihm folgen würden.
    Und genau das taten sie auch, denn beide fragten sich, was der Physiker ihnen jetzt eigentlich hatte mitteilen wollen. Er hatte geredet, als wären die Furien hinter ihm her.
    ***
    Nicht zum ersten Mal an diesem Tag blickten Zamorra und Laertes sich ungläubig an.
    In diesem Raum saßen und lagen gut und gerne 40 Kinder, die zum größten Teil ohne Besinnung waren. Artimus hatte in nur wenigen Sätzen berichtet, was im Anwesen von El Rojos Drogenkartell abgelaufen war. Der Franzose und der Uskuge wussten nun auch, was es mit den Leichen auf sich gehabt hatte, die sie im Dschungel entdeckt hatten.
    Der Professor hatte bei dieser Schilderung einen verbitterten Zug um den Mund bekommen. Vampire und Menschen zusammen hatten hier wieder einmal die schwächsten der Gesellschaft für ihre Zwecke missbraucht. Als Artimus von diesem Verwalter sprach, spürte Zamorra einen bitteren Geschmack in seinem Mund.
    Menschen konnten in ihrer Skrupellosigkeit und ihren perversen Verhaltensweisen so manches Geschöpf der Hölle übertreffen. Ein scheußlicher Gedanke.
    Doch darüber nachzudenken machte jetzt keinen Sinn. Und Artimus van Zant ließ Zamorra auch überhaupt nicht die Zeit dazu.
    »Wie bringen wir die Kinder in Sicherheit? Lass dir etwas einfallen, Professor. Ich bin damit meinem Latein am Ende. Auf dem ganzen Anwesen hier findest du kein einziges Fahrzeug. Die wenigen, die es hier vielleicht gegeben hat, haben sicher einige von den Wachen noch zur Flucht benutzt, als das Areal sich auszubreiten begann.«
    »Dann können wir diesen Weg also ausschließen. Also muss es irgendwie anders gehen.« Zamorra wusste nur nicht wie. Es wäre kein Problem gewesen, Laertes im Namen von Robert Tendyke zur nächsten Militärkontrolle springen zu lassen, die mit einem Lkw die Situation hier hätte klären können, doch Zamorra wusste, dass die Soldaten die strikte Anweisung hatten, das Areal nicht mehr zu betreten. Also war auch diese Idee eine echte Sackgasse.
    Laertes trat in
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