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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd
Autoren: Unbekannt
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Einsatzbefehle zu erhalten. Wenn der fingierte Anruf dann kam, konnte Derscht ihn als Ergebnis seiner Bemühungen werten und auf eine Uberprüfung verzichten. Und wenn nicht, dann war es auch gut, denn der Vario stand auf dem Posten.
    Und da kam der erwartete Anruf.
    „Eine Meldung vom Hauptquartier!" meldete der Cheffunker, ein Treffner Orbiter. „Höchste Dringlichkeitsstufe."
    „Uberstellen!" verlangte Derscht und spannte sich an seinem Platz am Hauptpult an.
    „Hauptquartier an KUREL-BAL, Kommandant Derscht. Ihre Mission im Wegasystem ist beendet. Sie kehren nicht wieder zu Ihrer Flotte im System von Boscyks Stern zurück. Sie werden für Sonderaufgaben gebraucht.
    Verlassen Sie Ihre Position und nehmen Sie Kurs zum gaIaktischen Zentrum. Es ist unbedingt notwendig, daß die gefangenen Garbeschianer, die Sie an Bord haben, noch einmal einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden.
    Dieser Befehl hat gegenüber allen anderen Vorrang."
    Die Meldung wurde noch einmal im selben Wortlaut wiederholt, so daß der Eindruck entstehen mußte, daß sie von einer Robotstation kam. Chelda fragte sich, ob Derscht sich damit zufriedengeben würde, daß weder die Koordinaten der Zielwelt noch deren Name genannt wurden. Stevenson hatte die Bezeichnung „Hauptquartier" aufgeschnappt und hoffte, daß sie auf Derscht eine magische Wirkung haben würde.
    Und so schien es denn auch zu sein.
    „Start zum nächstmöglichen Termin!" befahl Derscht.
    Aber Chelda wartete vergeblich darauf, daß er vom Zentralcomputer einige der in Extraspeichern besonders gesicherten Daten abberief, die nur dem Kommandanten selbst zugänglich waren.
    Daraus ergab sich die logische Folgerung, daß Derscht die Zentrumswelt in Etappen anfliegen würde.
    Eine verständliche Sicherheitsmaßnahme, wenn man bedachte, daß der Orbiter eine Verfolgung durch Garbeschianer in Betracht ziehen mußte.
     
    *
     
    „Chelda, sind die Anlagen in meiner Kabine repariert?"
    „Ja, Kommandant, alles in Ordnung. Sie können nun wieder von Ihrer Kabine aus die KUREL-BAL führen."
    Derscht hatte seinen Platz am Hauptpult beibehalten. Es war offensichtlich, daß er nur ein Gespräch führen wollte, um sich die Wartezeit zu verkürzen. Die neutral gehaltenen Instrumente, die allesamt leicht verständliche Symbole auswiesen, zeigten an, daß die KUREL-BAL startbereit war. Aber noch lief der Countdown nicht.
    „Dirdana", sagte Derscht, ohne sich der Mannschaftsführerin zuzuwenden. „Ich wünsche eine strengere Bewachung der sieben Garbeschianer."
    „Uberwachungsanlagen sind vorhanden", antwortete Dirdana. „Es genügt, sie zu aktivieren. Zu welchem Zeitpunkt soll das geschehen?"
    „Ab sofort."
    Ein akustisches Signal ließ Derscht seine Aufmerksamkeit wieder den Instrumenten zuwenden. Der Countdown-Monitor war nun keine geschlossen leuchtende Fläche mehr, sondern wurde in unzählige stecknadelkopfgroße Lichtpunkte aufgerastert, die dicht an dicht standen. Chelda errechnete aus bekannten Vergleichswerten, daß der Startzeitpunkt noch etwa eine Viertelstunde entfernt war.
    Die Hektik, die nun von der Mannschaft Besitz ergriff, ging auch an Chelda nicht spurlos vorbei. Wenn die KUREL-BAL erst einmal in Rich.tung galaktisches Zentrum gestartet war, würde sie nichts mehr von dem einmal eingeschlagenen Kurs mehr abbringen können.
    Der Countdown-Monitor zeigte nun einen etwas größeren Raster, die Anzahl der Lichtpunkte war um ein Viertel reduziert.
    Es schien alles glattzugehen, ganz nach Wunsch des Varios. Aber was würde danach sein, wenn sie erst einmal eine der Orbiter-Welten erreicht hatten?
    Stevenson: Es ist unwahrscheinlich, daß ich als Chelda groß zum Zug kommen werde. Ich muß mich auf eine neue Rolle vorbereiten und schon jetzt die Voraussetzungen für eine andere Existenz schaffen. Der Vario müßte mir die MÖglichkeit dazu geben.
    Chelda: Der Vario muß sich nach den Gegebenheiten richten. Er kann jetzt noch nicht wissen, was auf uns wartet. Aber er hat zum Glück die Möglichkeit, kurzfristig zu disponieren.
    Stevenson: Wie ich es hasse, du zu sein.
    Die Lichtsignale auf dem Monitor hatten sich auf ein Viertel der ursprünglichen Anzahl reduziert. Jetzt erlosch eines nach dem anderen, und mit dem Erlöschen des letzten würde der Start der KUREL-BAL eingeleitet werden.
    Das Hologramm beschwor im Geist wieder die Wissenschaftler herauf, die es erschaffen hatten, und versuchte, den unterbrochenen Dialog weiterzuführen. Aus der „Erinnerung"
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