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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd
Autoren: Unbekannt
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sozusagen.
    „Ich sehe ein, daß Stevenson in gewissen Situationen initiativ sein muß. Diese Selbständigkeit soll aber in Grenzen gehalten werden. Der Vario ist und bleibt der Chef."
    „Und wie stellst du dir die Beschränkung vor?"
    „Na, wir errichten einfach eine Sperre, die generell wirksam ist. Nur in Ausnahmesituationen wird die Sperre aufgehoben, so daß Stevenson sich selbst steuern kann. Etwa wenn der Vario handlungsunfähig ist und keine Entscheidungen treffen kann. Dann soll Stevenson eine Eigeninitiative entwickeln und über sich selbst verfügen können."
    „Etwa nach dem Modell der Robotgesetze?"
    „Ja und nein. Stevenson soll unbedingt im Sinn des Auftrags handeln, den er zuvor vom Vario erhalten hat.
    In diesem Rahmen hat er dann Handlungsfreiheit."
    „Ich bestehe darauf, die Sperre dahingehend zu entschärfen, daß Stevenson auch Fehler des Varios korrigieren kann. Wenn er erkennt, daß es zu einem Befehl zielführendere Alternativen gibt, danri muß er diesem Befehl auch zuwiderhandeln können."
    „Damit untergräbst du die Autorität des Varios. Es geht nicht an, daß Stevenson seine Hemmung beliebig abschalten kann. Dann brauchen wir sie ihm erst gar nicht einzubauen."
    „Wer sagt das? Wir müssen es nur so handhaben, daß Stevenson keinen direkten Einfluß auf die Steuerung der Hemmung hat, sondern daß es sich um einen automatischen Vorgang handelt. Erst ein absolut logischer Schluß aus der Summe seiner Erfahrung und Gegebenheiten soll die Hemmung aufheben."
    „Einverstanden!"
    Chelda schreckte hoch, als Derscht verkündete: „Alles fertig zum Start!"
    Die Lichtpunkte auf dem Monitor ließen sich an den Fingern einer Hand abzählen - und dann war der Monitor auf einmal dunkel.
    Und gleichzeitig mit einem akustischen Signal erfolgte der Start. Er ging ohne jegliche Erschütterung vor sich, es gab keine körperlich spürbaren BegIeiterscheinungen. Nur die sich auf den Bildschirmen verändernde Szene machte den Vorgang deutlich.
    Die Einheiten der ZEL-Flotte fielen auf einmal zurück und verloren sich im Lichtermeer der Sterne. Die, Keilschiffe schienen an der KUREL-BAL vorbeizurasen: Immer schneller, bis sie optisch nur noch als verschwommene Schemen wahrzunehmen waren, die nur kurz aufblitzten. Und dann sank das letzte Schiff der ZEL-Flotte zurück, Ferrol wurde zu einem schrumpfenden Ball und wurde vom Leuchtfeuer der Wega verschlu,ckt.
    Die KUREL-BAL beschleunigte mit Irrsinnswerten, aber an Bord war nichts davon zu merken. Die Andruck-Neutralisatoren funktionierten optimal.
    Stevenson: Ich weiß jetzt, auf welchem Weg ich das verhaßte CheldaImage loswerden kann.
    Chelda: Es wird dir nicht gelingen, den Vario umzustimmen.
    Stevenson: Das will ich auch gar nicht. Ich werde einfach für eine Ausnahmesituation sorgen, damit ich mich selbst steuern kann.
     
    4.
     
    Der Vario harrte so lange aus, bis er über das Kommunikationsnetz das Startzeichen empfing. Dann erst unterbrach er die Verbindung und versetzte die Schalteinheit zurück in den Originalzustand.
    Der Flug ins Zentrum der Galaxis hatte begonnen.
    Der Vario glitt den engen Schacht entlang, bis er durch einen offenen Rohrstumpf ins Freie kam. Es handelte sich dabei um einen schmalen, jedoch besonders hohen und langgestreckten Hohlraum zwischen zwei tragenden Wänden.
    Es fanden sich auf der KUREL-BAL genügend solcher Hohlräume, so daß der Vario nur selten in Verlegenheit kam und einen der regulären Korridore benutzen mußte. Nur wenn er an energieführende Knotenpunkte kam, dann wich er ihnen aus.
    Bei einer dieser Verteilerstellen war er zum erstenmal auf einen der Schädlinge gestoßen. Offenbar war das Tier in einen Stromkreis geraten und auf der Stelle getötet worden. Bei der Untersuchung des Kadavers hatte er festgestellt, daß es sich um eine höherentwickelte Spezies handelte.
    Der pelzige Körper erinnerte an eine Ratte, alle sechs Beine hatten handähnlich ausgebildete Greifwerkzeuge und waren sechsfingrig. Die Gesichter hatten eine weiße Zeichnung, so daß die großen dunklen Kulleraugen besonders zur Geltung kamen. Die Physiognomie erinnerte an ein Äffchen, und es sprach eine gewisse Klugheit daraus. Der kurze, breite Schwanz war mit Schuppengliedern bewehrt und hätte von einer Klapperschlange stammen können. Damit klopften .diese Tiere in wechselndem Rhythmus auf den Boden, weshalb der Vario sie „Morser" nannte.
    Er wußte noch zu wenig über die Morser, so daß er ihnen keinen bestimmten Grad von
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