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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd
Autoren: Unbekannt
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könnte - oder glauben Sie, daß der Vario den Orbitern die Existenz der Grufi der Erkenntnis verraten hätte? Oder um ein anderes Beispiel zu nennen, der Orbiter können nicht wissen, daß Sif auf Vario’s End einem Hologramm aufgesessen sind, das sie anstelle des Varic vernichtet haben... Und doch glauber Sie mir nicht, daß ich der bin, für den ich mich ausgebe."
    „Weil das alles keine Beweise sind, Panika", sagte Tifflor. „Ihre Angaben lassen sich nicht überprüfen. Es könnte doch in Wirklichkeit auch so sein, daß der Vario von Ihren Artgenossen auf dieser Eiswelt vernichtet wurde und alles andere nur erfunden ist. Das sind doch keine Beweise."
    „Wenn Ihren das nicht genügt, Erster Terraner, dann sehe ich keine Möglichkeit mehr, Ihnen meine Identität glaubhaft zu machen", sagte Simudden enttäuscht. Er blickte hilfesuchend zu Tifflor und fragte: „Oder wissen Sie eine Möglichkeit?"
    Tifflor hätte von Simudden ein Geständnis fordern können, er war reif dafür, das merkte er, aber er wollte noch mehr, nämlich daß er den Vorschlag selbst machte.
    „Tut mir leid, Panika", sagte er. „Ich bin da überfragt. Aber es mag ein Trost für Sie sein, daß Sie als Orbiter im Grunde genommen weniger zu befürchten haben denn als Flibus-tier."
    „Verdammt!" stieß Simudden hervor. „Sie haben recht, ich muß übergeschnappt sein, daß ich mich darum reiße, für meine Verbrechen bestraft zu werden, aber ..." Er unterbrach sich und fuhr mit leiser Stimme fort: „Ich habe mich mit den anderen besprochen, und wir sind zu der Entscheidung gekommen, daß wir ein lückenloses Geständnis ablegen werden. Das wäre doch der Beweis, den Sie wollen!"
    Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Jedes Kind in der Galaxis kennt die Schandtaten der Letzten Flibustier, so daß man voraussetzen kann, daß auch die Orbiter darüber Bescheid wissen."
    Simudden laehte plötzlich.
    „Entschuldigen Sie, Erster Terraner", sagte er dann. „Aber in Wirklichkeit wissen Sie doeh nur einen Bruchteil dessen, was ich auf dem Kerbholz habe. Es gibt noch viele unaufgeklärte Verbrechen, die nie mit den Flibustiern in Zusammenhang gebracht wurden. Wollen Sie sie hören?"
    Julian Tifflor war ein guter Zuhörer. Er schwankte zwischen Entsetzen und Staunen, als er erfuhr, welche Taten Pearl Simudden auf dem Gewissen hatte. Er empfand aber auch,eine gewisse Bewunderung für diesen Akonen, der Bekenntnis uber sein verpfuschtes Leben ablegte, denn er tat es im vollen Bewußtsein der zu erwartenden Bestrafung. Dafür bedurfte es großer Uberwindung und einer gehörigen Portion Mut. Und er tat es nur aus dem Grund, um als Mitglied jener Gesellschaft anerkannt zu werden, gegen deren Ordnung er ein Leben lang gekämpft hatte. Das verringerte nicht seine Schuld, aber es war ein Zeugnis seiner Wandlung zum Guten.
    Nachdem Simudden geendet hatte, wirkte er um Jahre gealtert.
    „Glauben Sie mir jetzt, Erster Terraner?" iJulian Tifflor klopfte ihm bestätigend auf die Schulter.
    „Es gibt einiges, das für Sie und die anderen spricht, Panika", sagte er nach einer Weile. „Trotz allem. Wie groß eure Verdienste für die Menschheit sind, wird sich erst herausstellen, wenn der Vario eine der Stützpunktwelten erreicht hat, zu der er mit der KUREL-BAL unterwegs ist. Wir werden sehen."
    Tifflor eilte hinaus.
    Er wollte jetzt nicht über das weitere Schicksal der Flibustier nachdenken, sondern die Erkenntnisse zusammenfassen, die man aus ihren Erlebnisberichten gewonnen hatte.
     
    ENDE
     
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