Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
blickte eine Weile sinnend über das weite Tal auf die schroffen Berge der schottischen Highlands. Dann streichelte er plötzlich zärtlich über ihren gewölbten Bauch und blickte ihr fest in die Augen.
    »Es dauert nun nicht mehr lange, dann wirst du ohne mich auskommen müssen, Pat, mein Liebes, auch wenn ich den Tod noch nicht fühle«, flüsterte er. »Du weißt um die Erbfolge und du weißt, dass meine Erinnerungen und meine Magie in meinem Sohn durchbrechen werden, wenn er etwa fünfzehn, sechzehn Jahre alt ist.«
    Lady Patricia schluckte schwer und umschlang dann mit beiden Armen die Hüften ihres Mannes, was ihr ob ihrer Leibesfülle sichtlich schwerfiel. Angst durchflutete sie wieder. Angst, was werden würde, wenn er nicht mehr war, wenn sie allein mit dem… Kind - ihre Gedanken stockten unwillkürlich - sein würde, mit einer Verantwortung belastet, die höher als der höchste Berg hier war.
    »Hör mir nun bitte gut zu, Pat, es ist sehr wichtig, was ich dir jetzt sage. Du musst unbedingt etwas für mich tun, hm, nein, für ihn«, korrigierte er sich und streichelte erneut über ihren Bauch. Dann erklärte er es ihr.
    Aber was erklärte er ihr?
    Patricia nickte. »Natürlich, ja, sicher«, stammelte sie dann.
    »Gut. Es ist sehr wichtig, überlebenswichtig, dass ich dir die Erinnerung an unser Gespräch nun nehme. Erst wenn es so weit ist, wird sie wieder in dir aufbrechen. Und dann musst du handeln, wie ich es dir gerade gesagt habe. Versprichst du mir das?«, fragte er eindringlich.
    »Ich verspreche es dir.«
    »Ich vertraue dir, meine Liebe.« Noch einmal sah er sie ernst an, dann nahm er ihr mit einigen magischen Zeichen, die er vor ihr in die Luft wob, die Erinnerung.
    Vor einigen Tagen nun war die Erinnerung an das damalige Gespräch wieder aufgebrochen. Aber sie war bruchstückhaft. Patricia erinnerte sich nur noch daran, dass es stattgefunden hatte, auch an die Details des Drumherums. Was ihr Bryont allerdings aufgetragen hatte, das wusste sie nicht, denn es schien hinter einem Nebel zu liegen, immer mal wieder kurz durchschimmernd, aber nicht wirklich greifbar. Seither zermarterte sie sich den Kopf. Würde es noch durchbrechen? Oder war etwas fürchterlich schiefgegangen? Hing es damit zusammen, dass Rhett vom Vampir Matlock McCain ein Teil seiner Magie gestohlen worden war? Was auch immer sie bisher getan hatte, die Nebel um den damaligen Auftrag hatten sich nicht gelichtet.
    Bis jetzt eben! Von einer Sekunde auf die andere explodierte der Nebel förmlich. Patricia stöhnte. Nun wusste sie wieder alles.
    Gott sei Dank…
    Ihre Knie zitterten. Ging ihr Dank an die richtige Adresse? Oder hatte ihr vielleicht Asmodis geholfen, mit seiner magischen Aura, die sie kurzzeitig berührt hatte, die Nebel zu lichten? Sie wollte es gar nicht so genau wissen.
    Vielleicht hätte sie sonst dem undurchsichtigen Erzdämon noch dankbar sein müssen…
    ***
    Derweil sprang Asmodis in den Fitnessraum. Ein schweißüberströmter Zamorra saß mit nacktem Oberkörper auf einer Trainingsbank und baute mit Curls über dem Oberschenkel seinen Bizeps auf. Als der Dämon plötzlich vor ihm stand, legte er die Hantel auf den Boden und atmete ein paar Mal tief durch. Dabei starrte er den neuen Herrn Caermardhins durchdringend an.
    Du hast mir auf Merlins Burg das Zutrittsrecht entzogen , dachte Zamorra. Wie kommst du dann dazu, auf meinem Château nach wie vor einfach so ein und auszugehen? Ich glaube, dem werde ich demnächst auch mal einen Riegel vorschieben, du alter Teufel. Sobald du mir das Amulett wieder zurückgegeben hast…
    »Hallo, Sid.«
    Asmodis schien genau zu wissen, was der Meister des Übersinnlichen dachte, denn er grinste spöttisch. »Hallo, Zamorra. Komme ich ungelegen? Nun, ich denke mal, dass du trotzdem noch nie so froh warst, mich zu sehen.«
    Tatsächlich durchzuckte den Professor freudige Erregung. Er langte nach einem Handtuch und trocknete sich ab. »Du bist fertig mit Merlins Stern ? Hast du ihn dabei?«
    Asmodis verzog keine Miene. »Ich weiß ja, wie gerne du das Ding wieder zurückhaben möchtest. Aber du bist entschieden zu gierig, Zamorra. So schnell geht das Ganze nun auch wieder nicht.«
    Enttäuschung machte sich im Meister des Übersinnlichen breit. Er dachte daran, dass ihm Asmodis neulich schon den Zugriff verweigert hatte, als Zamorra Merlins Stern gerufen hatte, um Rhett vor der Verschmelzung mit Aktanur zu bewahren. »Was willst du dann hier, Sid?«
    »Begrüßt man so alte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher