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0937 - Die Rückkehr des Amuletts

0937 - Die Rückkehr des Amuletts

Titel: 0937 - Die Rückkehr des Amuletts
Autoren: Christian Schwarz
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Ich bin so weit mit der Neujustierung und gebe Zamorra demnächst sein Amulett zurück.«
    ***
    Schwefelklüfte
    Der verwachsene Gnom stöhnte wohlig. Asael hieß er, war Stygias Sohn und klebte mit dem Rücken als eine Art X an einer steil abfallenden Felswand weit unterhalb der Oberfläche eines riesigen, von schroffen Bergen eingesäumten Lavasees.
    Die Blitze, die unaufhörlich aus den düsterroten Himmeln über dem See zuckten, vereinten sich knapp über der Oberfläche zu einem mächtigen, grellweiß leuchtenden Balken, der die Lava durchschlug und dann im Brustkorb Asaels verschwand. Ein zufälliger Beobachter hätte allerdings ganz genau hinschauen müssen, um den Aufschlagpunkt zu sehen, denn Asaels Brust war wegen des mächtigen Buckels und des dadurch weit nach vorne geneigten Kahlkopfes kaum erkennbar. Es gab aber keinen bewussten Beobachter. Selbst Erzdämonen hätten mit der machtvollen Aura, die Lucifuge Rofocales ehemaligen Badesee noch immer durchdrang, enorme Probleme gehabt. Vielleicht hätte sie sie sogar getötet. Die Monster, die darin schwammen, waren allesamt geist- und seelenlos und damit nicht gefährdet. Auch Asaels eigene Aura war mächtig und strahlte in gewaltigen Wellen über den See.
    Asael aber schaffte es ohne Probleme, sich in dem See aufzuhalten. Im Gegenteil fühlte er sich so wohl, als sei er schon immer seine Heimat gewesen. Und das war gut so, auch wenn er sich nicht erklären konnte, woher dieses Gefühl kam. Denn Asael brauchte die gigantischen magischen Energien, die hier herrschten, um stark zu werden, unbesiegbar irgendwann. Seit Wochen hing er bereits hier und saugte begierig alles auf, was er haben konnte. Es war niemals zu viel, er konnte immer noch mehr aufnehmen und speichern. Der Gnom war unersättlich und so machte es ihm auch nichts aus, reglos hier verharren zu müssen, um den Energiezufluss ja nicht zu unterbrechen; zumal er keineswegs von seiner Umwelt abgeschnitten war. Denn er konnte einen Teil von sich aussenden und beliebig über alle Welten wandern lassen. Dimensionen waren keine unüberwindbaren Grenzen für ihn. Über diesen Bewusstseinsteil, der sich als unförmiger Schatten manifestierte, konnte Asael genau so gut agieren und seine Umwelt wahrnehmen, als sei er selbst vor Ort. Manchmal allerdings verlor er urplötzlich den Kontakt zu seinem Schatten, ohne dass er sagen konnte, woran das lag. Dann versuchte er mit aller Macht, sein abhandengekommenes zweites Ich wieder zurückzuholen, was manchmal ziemlich lange dauerte, denn es schien ihm, als wehre es sich dagegen, als wolle es unabhängig von ihm sein. Wenn er dann wieder mit ihm vereint war, konnte er allerdings nicht ergründen, was sein Schatten während der Trennung gemacht hatte. Und auch später nicht. Das irritierte ihn.
    Existiere ich dann in dieser Zeit zweimal? Und warum finde ich keinen Zugang zu mir selbst?
    Momentan hatte Asael diese Probleme aber nicht. Sein Schatten wanderte unerkannt durch die Weiten der Schwefelklüfte. Interessante Dinge nahm er dabei wahr. Höchst interessante Dinge. Inmitten reißender Lavaströme und unendlich tiefer Schluchten sah er einen Dämon mit pulsierender gelblicher Haut über den Augenhöhlen und den senkrecht stehenden Nasenschlitzen. Er stand in einem Feld nadelspitzer Felsdornen, das so klein und winzig in den rot glühenden Magmafeldern wirkte, dass er es fast übersehen hätte.
    Das war interessant. Asaels Schatten senkte sich über die Szenerie. Dank der schwarzen Blitze und Funken, die unaufhörlich zwischen den Felsspitzen hin und her sprangen und ein Irrlichtern ohnegleichen verursachten, konnte ihn der Augenlose nicht wahrnehmen. Andererseits lagen dessen Gedanken nun offen vor dem Schatten. Der Dämon hieß Krychnak und was er da gerade dachte, war äußerst interessant. Es erweckte Asaels Interesse in einem Maße, dass er beschloss, sich einzumischen.
    Das würde ein herrliches Spiel werden!
    Vor allem deswegen, weil es jemanden betraf, mit dem er noch einen dreiköpfigen Höllenhund zu streicheln hatte. Dieses Mal würde er aber das bessere Ende für sich haben…
    Doch noch war etwas Zeit. Asaels Schatten zog weiter.
    ***
    Château Montagne, Frankreich
    Lady Patricia stand in ihrem Ankleidezimmer vor dem Spiegel. Sie trug ein knappes, fliederfarbenes Höschen und den entsprechenden BH dazu. Die Hände in die Hüften gestemmt, drehte sie sich hin und her und musterte sich dabei von oben bis unten.
    Da haben wir den Salat. Ich bin viel zu
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