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0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen
Autoren: Jason Dark
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Metallgriff. Die Tür ließ sich nicht öffnen.
    Sicherlich war sie von innen verriegelt, und dagegen konnten wir auch nichts tun.
    Wir gingen ein Haus weiter.
    Auch hier standen wir vor einer geschlossenen Tür. Die Bewohner hatten sich eingeigelt. Sie mußten gewußt haben, daß in ihrem Dorf das Unheil seine Spuren hinterlassen hatte, und deshalb kamen sie auch nicht aus den Höhlen.
    Oder sie waren ganz verschwunden.
    Eine Einfahrt erregte unsere Aufmerksamkeit. Hinein konnten wir nicht, denn die Sperre zwischen zwei Häusern bestand aus einem hohen Gittertor.
    Suko schaltete die kleine Leuchte ein und strahlte zwischen zwei Stäben hindurch.
    Das Ende der Einfahrt war gleichzeitig die Grenze zu einem Garten.
    Zweige bewegten sich leicht im Wind, und noch etwas bewegte sich.
    Ich dachte an meine Vorahnungen, an den Strom von Würmern. Als Suko seine Hand senkte, da wischte der Lichtfinger über das Gewimmel hinweg, über diese schleimige Masse aus zuckenden, sich drehenden und voranschiebenden Leibern, die miteinander verschlungen waren, sich aber nicht aufhalten ließen und durch die schmale Einfahrt strömten, um sie dort zu verlassen, wo wir standen.
    »Das ist die Invasion«, flüsterte Heinz Hollmann. »Verdammt, das ist die Invasion der Würmer.«
    Danach sah es aus, aber mich interessierte mehr Amero, doch von ihm war nichts zu sehen.
    »Er schickt zuerst seine Würmer«, sagte Suko, »dann wird er selbst kommen, hoffe ich.«
    »Oder er ist schon da.«
    »Du denkst, daß die Würmer und er ein und dieselbe Person sind?«
    »Spricht viel dagegen?«
    Mein Freund hob die Schultern. »Wir sollten es uns gemütlich machen und einfach abwarten.«
    Es wurde Zeit für uns zu einem kleinen Rückzug. Die Würmer schoben sich jetzt aus der Einfahrt hervor. Sie krochen auch an den Stäben hoch, ließen sich schnell wieder fallen, und ich dachte daran, daß sie tatsächlich in ihrer Masse einen Strom bildeten.
    Und noch etwas fiel mir auf. Sie waren nicht nur dunkel. Auf ihrem Körper schimmerten hin und wieder Lichtreflexe, als wäre von irgendwoher ein magisches Leuchten gekommen, um den Würmern Energie zuzuführen.
    Sie kamen.
    Sie drängten weiter.
    Sie erreichten die Straße, und sie drückten uns immer mehr zurück. Sie sorgten auch für ein Ansteigen der Spannung, denn sie hatten ihr Ziel endlich gefunden.
    Es war genau die gepflasterte Straße zwischen den beiden Häuserzeilen, auf der sie sich ausbreiteten wie ein großer Fleck oder gewaltiger Teich.
    War das der Ort, an dem Amero den alles entscheidenden Kampf führen wollte?
    Noch war von ihm nichts zu sehen, aber die lauernden und wartenden Würmer schienen in einem gewissen Stadium der Aufregung zu sein, denn ihre glatten Körper zuckten immer heftiger und unkontrollierter.
    Wir standen zwar nebeneinander, hatten aber einen Halbkreis gebildet, um möglichst die gesamte Wurmmasse unter Kontrolle zu behalten.
    Amero ließ sich nicht blicken. Oder war er schon da? War jeder Wurm vor uns ein Teil von ihm?
    Suko stieß mich an. »Wir sollten hier nicht länger die Passiven spielen, John. Wie wäre es, wenn du es versuchst? Nimm das Kreuz!«
    Ich hatte den gleichen Gedanken verfolgt und hielt es schon in der Hand.
    Am liebsten aber wäre mir Feuer gewesen, doch einen Flammenwerfer hatte ich nicht zur Hand.
    Ich war gefordert.
    Auch der Abbé nickte mir zu.
    Um aber den See der Würmer auszutrocknen, mußte ich mich in ihn hineinstellen.
    Es war kein Vergnügen, in die Masse zu treten, und das stellte ich schon nach dem ersten Kontakt fest. Ich würde Mühe haben, das Gleichgewicht zu halten, denn auch unter meinen Füßen bewegten sie sich weiter. Es waren keine normalen Würmer. Von ihnen ging etwas aus. Gedanken, Strahlen, wie auch immer. Ich spürte dieses böse Verlangen, all den Haß, der in ihnen steckte, denn Ameros Geist hielt jeden einzelnen von ihnen umfangen.
    »Die Formel, John!«
    Ich nickte Suko zu. Breitbeinig hatte ich mich hingestellt. Ich wollte nicht mehr an die Würmer denken, die versuchten, an ihrem neuen Ziel in der Mitte hochzuklettern. Jetzt mußten fremde Gedanken abgeschaltet werden, es ging einzig und allein um die Zerstörung dieser Wesen und um die Vernichtung Ameros.
    Das Kreuz schimmerte in einem bläulichen Licht. Es drang nicht von innen aus dem Metall hervor, sondern strömte seltsamerweise aus der Dunkelheit auf uns zu.
    Licht? Sein Licht?
    Ich wollte die Formel sprechen, um die positive Energie zu wecken, als etwas anderes
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