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0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

0888 - Bis die Würmer dich zerfressen

Titel: 0888 - Bis die Würmer dich zerfressen
Autoren: Jason Dark
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passierte.
    Es war kein Blitz, obwohl es so aussah.
    Es öffnete sich auch nicht die Luft, obgleich es mir so vorkam.
    Es war einfach da, und wenn man es beschreiben wollte, dann konnte man es mit einem Riß im Gefüge der Zeit erklären, den wir auch optisch mitbekamen.
    Die Magie hatte einen Tunnel geschaffen und zwei weitere Menschen zu uns geschickt.
    Eine sehr dicke Frau und einen Mann, der eine Maschinenpistole bei sich trug.
    Harry Stahl!
    ***
    Sie fielen, sie rasten, sie schleuderten. Es gab keinen Boden mehr, es existierte nur das Nichts. Harry Stahl fühlte sich körperlos, es gab keine Arme und keine Beine, und trotzdem war er vorhanden. Er war nicht mehr er selbst, er fiel, er raste weg, der schwarze Schacht, die Masse, die keine war und ihn trotzdem festhielt - all das kam zusammen, all das andere war nicht mehr zu regeln, nicht mehr von ihm zu beeinflussen, denn er bestand nur noch aus Geist.
    Keine Materie - Geist…
    Aufgelöst, treibend… in der Unendlichkeit zwischen den Dimensionen und irgendwo …
    Alles wurde anders.
    Luft, die ihn kalt umgab. Er spürte, wie etwas gegen ihn klatschte, ein weicher Körper, und dieses plötzliche Zusammentreffen brachte ihn wieder auf eine Idee und damit zurück in die Realität.
    Sie war noch da.
    Diese fette Frau, die auf den Namen Christiane hörte.
    Er kam damit nicht mehr zurecht. Es verwischten sich diese Vorstellungen, und er konnte auch nicht glauben, daß er plötzlich festen Boden unter den Füßen spürte.
    Stehen, atmen…
    Die Luft, die er einsaugte, war kalt. Er schaute sich um.
    Dunkelheit, nur wenige Lichter. Sein Sehvermögen war nicht mehr besonders gut, aber es kehrte zurück, je mehr Zeit verging. Die Konturen nahmen wieder an Schärfe zu. Er konnte Häuser erkennen, wenige Lichter hinter Fenstern, er sah Berge in der Ferne, er sah auch einen düsteren Himmel, und er nahm einen säuerlichen Schweißgeruch wahr.
    Direkt neben ihm stand die dicke Frau und stöhnte.
    Ein Gewicht zerrte an seinen Händen. Als er hinabschaute, da sah er, daß er die Maschinenpistole noch immer festhielt. Sie war für ihn wie ein Anker.
    Nur brauchte er sie nicht einzusetzen. Es gab keinen, der ihm etwas wollte.
    Er blieb starr!
    Hörte Stimmen!
    Der Blick nach vorn!
    Alles, was er dachte oder wahrnahm, raste durch seinen Kopf. Wahrheit oder nicht?
    Drei Männer, nein, vier, denn etwas abseits stand wie eine Schattengestalt Heinz Hollmann. Er hatte ihn zwar nur auf dem Bild gesehen, aber der Mann war doch zu erkennen.
    Und die drei anderen?
    Zwei standen zusammen, einer von ihnen war Suko, John Sinclairs Freund und Kollege. Den zweiten kannte er nicht. Aber wo befand sich John Sinclair? Er mußte da sein, er war da, das stand fest. Es… es… konnte nicht anders sein.
    Harry drehte sich.
    Die Lache breitete sich auf der gesamten Straße aus. Sie war wie eine große Pfütze, und sie schimmerte auch so. Letzte Lichtreste huschten über sie hinweg, und die Lache bewegte sich noch, ohne allerdings ihre Stellung zu verändern.
    Meine Güte, da stand er.
    Da stand John Sinclair und starrte ihn an!
    ***
    Ich war ebenso überrascht wie Harry Stahl. Die Aktivierungsformel war mir buchstäblich im Hals steckengeblieben, denn was da vor meinen Augen abgelaufen war, konnte ich mit Worten nicht beschreiben und auch gedanklich nicht nachvollziehen. Also doch!
    Es trafen die Dinge zusammen. Das Finale stand dicht bevor. Alles kam, alles floß. Es würde sich einiges ändern, denn Amero hatte zum letzten Kampf geblasen.
    »John…« Harry hatte sich zuerst gefaßt. Seine Stimme klang dünn und brüchig. Er schüttelte den Kopf.
    Ich winkte ihm zu. Es sollte ein Zeichen der Begrüßung sein, nur für ihn gedacht, aber eine andere Person bezog diesen Wink auf sich. Es war die dicke Frau.
    Ohne daß einer von uns hätte eingreifen können, stürmte sie los. Und ich wunderte mich darüber, wie schnell sie trotz ihres Gewichts doch war. Sie hatte nur ein Ziel - die Würmer und mich.
    Harry riß seine Waffe hoch.
    »Nicht schießen!« brüllte ich.
    Da war sie bereits bei mir. Ich sah sie wie ein Standbild direkt vor mir auftauchen. Ich sah in die weit geöffneten Augen, in denen sich Würmer bewegten.
    Ich sah alles, und ich hörte noch ihren Schrei, als sie den massigen Körper gegen mich wuchtete.
    Gemeinsam fielen wir zu Boden und mitten hinein in die magisch beeinflußten Würmer…
    ***
    Der Inquisitor schlich durch den Ort!
    Niemand hörte ihn, niemand sah ihn. Er war wie ein
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