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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun
Autoren: Dämonenkiller
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Die Reise durch die Dimensionen erfolgte. Coco hörte ein Singen und Klingen, und sie spürte ein enges Gefühl der Verbundenheit mit Dorian, Martin und Tirso. Dann war die Verbindung plötzlich unterbrochen. Der Eisesatem der Ewigkeit wehte Coco an. Ihr Herz flatterte. Noch bevor sie Zeit hatte, viel Angst zu empfinden, landete sie in einem sonnigen Wald. Coco wußte nicht, wie ihr geschah. Sie war nackt. Sie lag im trockenen Vorjahrslaub, hörte das Zwitschern der Vögel und glaubte zunächst zu träumen.
    Wo waren ihre Kleider geblieben? Bei Reisen durch die Zeitschächte, die Coco früher im Auftrag Merlins benutzt hatte, konnte man nichts aus der Gegenwart in die Vergangenheit oder Zukunft mitnehmen. Die Zeitschächte waren nicht erforscht, keiner wußte, wer sie ursprünglich angelegt hatte. Merlin? Eine prähistorische Rasse? Urdämonen? Wesen von anderen Sternen oder aus anderen Dimensionen? Wer auch immer, im 20. Jahrhundert waren die Zeitschächte jedenfalls ein Geheimnis. Coco schüttelte den Kopf. Eben war sie noch in Südamerika gewesen und hatte gegen die Hexersippe der Munantes gekämpft. Sie hatte mit Dorian und den Kindern zum Elfenhof nach Island springen wollen, weg von den übermächtigen Feinden. Was war jetzt geschehen? Bei einer normalen Magnetreise verlor man die Kleidung nicht.
    „Ich werde doch nicht", murmelte Coco, „in einer anderen Zeit gelandet sein? Ein Magnetfeld hat doch gar nicht die Möglichkeit, jemanden durch die Zeit zu befördern. Nein. Ich bin lediglich an einem anderen Ort als dem vorgesehenen eingetroffen. Der Verlust meiner Kleider muß anders zu erklären sein."
    Coco war nicht prüde. Doch in einer wildfremden Gegend ohne einen Faden am Leib dazustehen, war nicht nur eine Frage der Schamhaftigkeit.
    ,.Holla, siehst du die Metze?"
    Coco wirbelte herum. Sie war nach der Reise noch desorientiert und hatte nicht gehört, wie sich zwei Reiter näherten. Coco staunte. Denn es handelte sich um zwei Männer in der Kleidung von Söldnern der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Sie gafften Coco an. Sie trugen Helm, Pluderhose und Wams, hohe Reitstiefel, zwei schwere Sattelpistolen und den Degen an der Seite.
    Sie waren schnurr- und spitzbärtig, wilde Gesellen auf kräftigen, gutgenährten Pferden.
    Coco, schwarzhaarig und mit grünen Augen, mit für die schlanke Figur fast zu großem Busen und vollendeten Formen, bedeckte ihre Blößen so gut sie konnte. Wurde hier etwa ein Film gedreht, daß die zwei Kerle derart ausstaffiert durch die Gegend ritten?
    Eine schlimme Ahnung überkam Coco. Die Reiter trabten durchs Unterholz näher.
    „Heda, Mädchen, hast du deinen Liebhaber in der Nähe?" fragte der eine Reiter derb lachend. Er sprach ein altertümliches Deutsch. Wenn er ein Schauspieler war, lebte er sich intensiv in die Rolle ein. „Oder bist du gar eine Hex', daß du nackt umeinanderspringst?"
    Der zweite Reiter sprach mit kroatischem Akzent.
    „Wenn sie ein' Liebsten hat, wollen wir rasch die Arbeit zu End' bringen, die er versäumt."
    Coco versuchte, die beiden zu hypnotisieren. Doch sie konnte keine ihrer Hexenfähigkeiten anwenden. Das war der letzte Beweis. Nach einer Zeitreise bedurfte es jeweils rund eines Tages, bis ihre Fähigkeiten zurückkehrten. Die beiden Reiter stiegen vom Pferd.
    Jetzt standen sie vor Coco.
    „Wo bin ich?" fragte Coco.
    „Sie ist fürwahr eine Hex"', sprach der Kroate. „Hat sich mit Hexensalbe eingerieben, daß sie nicht mehr weiß, ob sie ist Männlein oder Weiblein."
    „Das werden wir ihr schnell beibringen, Mirko!" rief der erste Reiter lachend. Komm her, du Hex', auf so eine Schönheit habe ich schon lange gewartet!"
    Die Männer näherten sich Coco mit funkelnden Augen. Sie senkte die Hände. Mirko und Rübenhans - so nannte der Kroate seinen Kumpan - blieben stehen, von Cocos Schönheit überwältigt. Jetzt hatte sie sie doch gebannt, wenn auch ohne Zauberkraft und nur für Augenblicke.
    „Ich habe eine Frage gestellt. Wo befinde ich mich? In welcher Gegend?"
    „Am Bodensee natürlich", antwortete Rübenhans. „Weißt du das wirklich nicht? In Schwaben." „Wer seid ihr?"
    „Wir sind Landsknechte des Kaisers und kämpfen für das Heilige Römische Reich. Wir schlagen alle Hundsfötter, Schockschwerenote und Protestanten mausetot, wenn sie aufmucken."
    Das war eine wenig schöne Einstellung, fand Coco.
    „Welches Jahr schreiben wir?"
    „Anno Domini 1629, den 30. Maien", antwortete jetzt der Kroate. „Genug geredet!"
    Als er
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