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0884 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: 0884 - Raumschiff des Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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vollgestopfte Plastiksäcke aussahen. Borl vermutete fast, daß es sich dabei um eine Art Liegen handelte. Er tastete einen der Säcke ab und fühlte, daß die Füllung nachgab. Sie würde sich dem Körper anpassen, wenn man sich darauf niederließ. Zwischen den drei Liegen standen zwei Tuben, die mit brauner Flüssigkeit gefüllt waren. Wahrscheinlich war das, was man durch die transparente Tubenhülle sehen konnte, als Nahrung gedacht.
    „Hoffentlich hält man uns nicht allzu lange hier fest", sagte Borl, der an die fehlenden sanitären Einrichtungen dachte. „Andernfalls müssen wir unseren Bezwingern klarmachen, daß wir Wesen mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel sind."
    „Du und dein merkwürdiger Sinn für Humor!" fuhr Plondfair ihn an. „Kannst du keine Rücksicht auf sie nehmen?"
    „Es war mir völlig ernst", versicherte der Terraner und ließ sich auf einen der Säcke sinken. „Immerhin haben wir bequeme Lager."
    Sie untersuchten ihre Gürtel und stellten fest, daß man ihnen, abgesehen von den Anzügen, die gesamte Ausrüstung abgenommen hatte.
    Borl öffnete eine der beiden Tuben und roch an dem Inhalt. Dann kostete er davon mit der Zungenspitze.
    „Es schmeckt nach gar nichts", stellte er fest.
    „Laß es lieber unberührt!" warnte Demeter. Sie ging im Raum herum und suchte nach dem unsichtbaren Eingang. Nach einer Weile hielt sie damit inne und ließ sich neben Borl auf einem Lager nieder.
    „Es sieht so aus, als hätten wir keine andere Wahl, als abzuwarten, was jene vorhaben, die uns gefangengenommen haben."
    Plondf air hämmerte mit den Fäusten gegen eine Wand. Es gab dumpfe Geräusche.
    „Ich glaube nicht, daß du damit irgend jemand beeindrucken kannst, mein wyngerischer Freund", sagte Borl.
    „Aber irgend etwas müssen wir tun!"
    „Ja", sagte Borl lakonisch. „Warten."
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloß die Augen.
    „Du willst doch nicht etwa schla-fen\" entrüstete sich der Lufke.
    „Genau das habe ich vor", entgeg-nete Borl, ohne die Augen zu öffnen.
    „Ich würde euch raten, es mir gleichzutun, denn wir müssen mit unseren Kräften haushalten.
    Wer weiß, was uns noch alles bevorsteht."
    „Ich denke gerade daran, was wir bisher erreicht haben", sagte Demeter nachdenklich. „Viel haben wir nicht herausgefunden, aber wir sind weiter in die Verlorenen Gebiete eingedrungen als alle anderen Agenten des LARD jemals zuvor."
    „Dessen bin ich nicht sicher", sagte Plondfair. „Vielleicht war vor uns schon jemand aus Quostoht hier."
    „Aber bestimmt keine Wynger!" widersprach Demeter.
    „So erfolglos, wie Demeter meint, waren wir nicht", sagte Borl gähnend. „Aus allem, was wir bisher in Erfahrung gebracht haben, beginnt sich ein bestimmtes Bild herauszuschälen."
    „Verschone uns mit deinen Spekulationen!" warnte ihn die Frau. „Das ,trübt nur unseren Blick für die Realität."
    Borl blinzelte.
    Er wollte etwas sagen, wurde aber von einem Geräusch unterbrochen, das sich anhörte1, als stieße jemand von außen mit einem festen Gegenstand gegen eine Wand des Gefängnisses.
    Borl war sofort hellwach und richtete sich auf.
    „Wie es scheint, bekommen wir jetzt Besuch", flüsterte er gespannt.
    Es war nicht genau festzustellen, woher die Geräusche kamen, aber kaum, daß Borl sich von seinem Lager erhoben hatte', entstand in der gegenüberliegenden Wand ein Spalt, der schnell breiter wurde. Borl, der mit dem Auftauchen fremder Wesen gerechnet hatte, sah enttäuscht, daß lediglich der Bug der Röhre, die sie alle drei hergebracht hatte, im Eingang zu sehen war.
    Daneben zitterten einige jener verformbaren Stäbe in der Luft, offenbar für den Fall gedacht, daß einer der Gefangenen auf die Idee kommen könnte, diese Gelegenheit zur Flucht zu benutzen.
    Die Röhre schob sich ein Stück in den Raum herein, dann tastete sie mit ihren meterlangen Greifarmen in ihr Inneres und zerrte ein zappelndes Etwas hervor.
    „Noch ein Gefangener!" stieß Borl verblüfft hervor.
    Das Wesen wurde auf dem Boden abgeladen, dann zog sich die Röhre mit einem Ruck zurück, und der Eingang glitt zu. Immerhin wußten die Gefangenen jetzt, wo das Tor lag und welche Dimensionen es besaß.
    Borl richtete seine Aufmerksamkeit auf den Ankömmling.
    Er sah ein zwergenhaftes huma-noides Wesen auf dem Boden liegen. Der Unbekannte trug einen merkwürdigen Anzug, der trotz seiner einfachen Konstruktion beeindruk-kend aussah. Das Gesicht des kleinen Mannes war von Falten und Runzeln
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