Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
brenzlig werden, verlassen wir rechtzeitig das Haus.«
    Zunächst aber betraten sie es. Grabesstille herrschte.
    Wendell Aldrich war zum erstenmal nicht der große Kaiser, über alles erhaben. Der dicke Mann zitterte, und Schweißtröpfchen glänzten auf seiner Stirn.
    Er blickte sich gespannt um. »Er tut so, als wäre er nicht hier«, raunte Aldrich. »Aber wir haben das Licht gesehen.«
    Professor Owen griff nach dem Lichtschalter, den er rechts neben der Tür entdeckte. Er kippte den Schalter, aber es blieb finster.
    »Er hat die Elektrizität in diesem Haus unter Kontrolle«, stellte Owen fest.
    »Was hat der verdammte Kerl nicht unter Kontrolle?« grollte Wendell Aldrich. Er war wütend. Da besaß er Geld und Macht und war in seinem eigenen Haus ein armseliger Wicht, dem der Poltergeist übel mitspielen wollte.
    Al Owen griff in die Innentasche seines Jacketts. Er holte ein kleines flaches Gerät heraus. Es ähnelte in Form und Aussehen einem Taschenrechner, verfügte aber über eine Teleskopantenne, die der Parapsychologe jetzt auszog.
    Als Al Owen das Gerät einschaltete, blinkte ein kleines rotes Lämpchen.
    »Was ist das?« wandte sich Wendell Aldrich an das rothaarige Mädchen.
    »Dieses Gerät hat Professor Owen entwickelt. Es ist Sender und Empfänger in einem. Der Professor kann damit manchmal Poltergeister orten beziehungsweise mit ihnen Kontakt aufnehmen.«
    Al Owens Finger tanzten über die Tasten des Geräts. Sofort nahm das Leuchten des roten Lämpchens zu. »Er reagiert«, sagte Owen leise.
    »Wo befindet er sich?« wollte Wendell Aldrich wissen.
    »Im Obergeschoß. Die weißmagischen Wellen, die dieses Gerät aussendet, haben ihn getroffen.«
    »Reizen Sie ihn damit nicht?« fragte der Zeitungszar mit belegter Stimme.
    »Solange er sich sicher und uns überlegen fühlt, wird er nicht angreifen«, sagte der PSI-Mann.
    Wendell Aldrich schüttelte den Kopf. »Einen Job haben Sie… Ich möchte nicht mit Ihnen tauschen. Sie stehen ja ständig mit einem Bein im Grab.«
    »Es muß Leute wie mich geben«, sagte Al Owen. »Wenn wir das Böse nicht bekämpfen würden, würde es überhand nehmen und die Erde überwuchern. Dann wäre dieser Globus ein Trabant der Hölle.«
    Aldrich vermeinte ein Geräusch zu hören und zuckte nervös zusammen.
    »Ich werde versuchen, von dem Poltergeist ein paar Antworten zu bekommen«, sagte der Parapsychologe. Er tippte auf die Tasten.
    »Was haben Sie ihn gefragt?« wollte Aldrich wissen. »Wie er heißt?«
    »Das würde er mir nicht freiwillig verraten, deshalb fragte ich ihn, woher er kommt.«
    »Ich verstehe. Sie versuchen, von einer anderen Seite an seinen Namen zu kommen. Und was passiert, wenn er den Trick durchschaut?«
    »Das werden wir sehen«, sagte der Parapsychologe.
    Der Poltergeist reagierte nicht. Al Owen wiederholte die Frage, doch das Gerät zeigte ihm keine Antwort.
    Sie standen jetzt mitten in der großen Halle, und plötzlich spielte das rote Lämpchen verrückt.
    »Al!« stieß Denise aufgeregt hervor. »Er kommt!«
    »Ja«, quetschte der Parapsychologe zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor. »Vielleicht solltest du mit Mr. Aldrich das Haus verlassen.«
    »Was denn?« sagte Wendell Aldrich. »Sie wollen allein hierbleiben?«
    »Poltergeister haben es nicht gern, wenn man ihnen zahlenmäßig überlegen ist«, behauptete Al Owen. »Schnell raus! Er ist schon verdammt nahe!«
    Ein kalter Hauch streifte sie, und dann knallte die Tür hinter ihnen zu. Zu spät! Jetzt konnten Denise Perkins und Wendell Aldrich das Haus nicht mehr verlassen.
    Etwas Helles peitschte durch die Dunkelheit, direkt auf den Parapsychologen zu.
    Aldrich stöhnte auf. Denise stockte der Atem. Der Poltergeist attackierte Al Owen. Mit einer Blitzpeitsche schlug er nach dem hochempfindlichen Gerät.
    Es war äußerst schwierig gewesen, es herzustellen, und es gab nur dieses eine. Das ausgefranste Peitschenende traf das Gerät, wickelte sich darum herum, und Owen mußte es loslassen.
    In Gedankenschnelle riß er die Hand zurück, spürte aber dennoch einen glühenden Schmerz, der seinen Arm durchraste und in seiner Schulter explodierte.
    »Verdammt!« entfuhr es ihm.
    Die Blitzpeitsche schnellte zurück. Das Gerät flog durch die Halle, prallte gegen die Wand und zersprang in seine Einzelteile.
    Daraufhin gellte ein schauriges Gelächter durch das große Haus. »Himmel«, seufzte Wendell Aldrich. »Das geht einem durch Mark und Bein.«
    Aber das war noch nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher