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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande
Autoren: Ich und die Staatenbande
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»Noch wärmer«, sagte ich. »Wenn du dich mit mir übers Wetter unterhalten willst, bist du schiefgewickelt.«
    »Ich kann noch ein anderes Thema aufs Tapet bringen«, meinte Joe.
    »Trau’ ich dir gar nicht zu«, frotzelte ich müde. »Woher solltest du das schon haben?«
    »Im Ernst, Jerry, ich habe was für dich«, antwortete er. »Ich hatte gerade Besuch.«
    »Wie hieß sie denn?«
    »Margy Wilkens, und sie ist auf dem Weg zu dir.«
    »Ist sie wenigstens hübsch?«
    »Weniger«, erwiderte Cramer, »aber sie kann dir vielleicht etwas über die Staaten-Bande erzählen…«
    »Soll das ’n Witz sein?« fragte ich. Sie können sich nicht vorstellen, wie schnell ich wieder munter wurde. Ich richtete mich so schnell auf, daß ich um ein Haar mit, dem Drehsessel umgekippt wäre.
    »Bei der Hitze könnte ich noch nicht mal Witze reißen«, antwortete Cramer.
    »Sie war vor einer halben Stunde hier und sagte, sie hätte in den Zeitungen und im Radio eine Menge über die Staaten-Bande gelesen und gehört. Sie wollte uns einen Tip geben.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Sie will angeblich einen Mann kennen, der zur Staaten-Bande gehört«, sagte Joe Cramer. »Sie behauptet, die Bande hätte ihr Standquartier in New York auf geschlagen.«
    »Und wie heißt der Kerl, den sie kennt?«
    »Das wird sie dir gleich sagen«, meinte Cramer. »Ich hab’ versucht, sie auszupressen, aber sie wollte um jeden Preis zum FBI. In meinem Büro merkte sie erst, daß sie sich verlaufen hatte.«
    »Seit wann ist sie unterwegs?«
    »Sie muß jeden Augenblick bei dir sein«, erwiderte Cramer.- »Na, habe ich dich mit der Nachricht in Schwung gebracht?«
    »Der Motor läuft wieder«, sagte ich. »Hast du ihr einen Beamten mitgegeben, damit sie sich nicht wieder verläuft?«
    »Ist doch klar«, erwiderte Cramer. »Ruf mich an, wenn du mit ihr gesprochen hast, ja?«
    »Geht in Ordnung«, versprach ich ihm und legte auf. Ich klemmte mir eine Marlboro zwischen die Lippen und begann im Zimmer umherzumarschieren. Ich sah kaum hoch, als Phil antanzte.
    »Was ist denn bei dir ausgebrochen?« staunte er und schob die Tür mit dem Fuß ins Schloß. »Willst du für ’ne Fußwanderung trainieren?«
    »Wir werden gleich interessanten Besuch bekommen«, erklärte ich, nahm ihm eine Colaflasche aus dem Arm und trank das eisgekühlte Zeug. Ich wurde noch wacher. »Eine gewisse Margy Wilkens will uns etwas über die Staaten-Bande erzählen.«
    »Die Nachricht könnte einen Fußmarsch wert sein«, gab Phil sofort zu. »Hoffentlich hat sich diese Margy nicht zuviel vorgenommen.«
    »Na, so ganz ohne Grund ist sie bestimmt nicht wild drauf, das FBI zu besuchen«, sagte ich. »Schon gar nicht bei dieser Hitze.«
    Phil brauchte nicht lange nach der Akte zu suchen, die sich mit der Staaten-Bande befaßte. Der Schnellhefter lag auf dem Schreibtisch, denn wir steckten mitten in der Arbeit, dieser Bande das Licht auszublasen. Mr. High, unser Chef, hatte uns den Fall zugeschoben und wartete nun auf Ergebnisse, die sich bisher allerdings noch nicht eingestellt hatten.
    Die Staaten-Bande machte seit knapp zwei Monaten das Land unsicher. Postämter, Bankfilialen in ländlichen Gegenden und kleinere Betriebe wurden am laufenden Band ausgeraubt. Es handelte sich in allen Fällen um todsichere Sachen. Große Risiken war die Staaten-Bande bisher nie eingegangen.
    Innerhalb dieser beiden Monate hatten die Gangster etwa zweihunderttausend Dollar an Land gezogen. Was noch schlimmer war, die Banditen schossen ohne Rücksicht und völlig unnötig. Drei Männer und eine Frau waren dabei schwer verletzt worden. Soweit die Zeugen aussagen konnten, handelte es sich um vier Männer, die immer maskiert auftraten und nach einem Fischzug schnellstens in den benachbarten Staat getürmt waren. Daraufhin hatte man dem FBI die Bande zugewiesen und daraufhin erschien Mr. High eines Tages in unserem Büro und legte uns die Akte »Staaten-Bande« auf den Tisch.
    »Das Mädchen scheint nicht gut zu Fuß zu sein«, meinte Phil, als eine Viertelstunde verstrichen war. »Ich mach’ mich mal auf die Socken und sehe nach.«
    Als er das Büro verlassen hatte, klingelte ich Joe an. Er war sofort am Apparat. Diesmal gähnte er nicht. Er erwartete wohl Nachrichten von mir.
    »Hat sich der Besuch gelohnt?« fragte er.
    »Dein Mann und die Wilkens sind noch nicht eingetrudelt«, antwortete ich. »Es sieht so aus, als machten die ’nen Umweg.«
    »Kaum denkbar«, erwiderte Cramer. »Mein Mann ist
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