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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande
Autoren: Ich und die Staatenbande
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wir uns doch mal ihre Wohnung an«, schlug er vor. »Und wenn ich meinen Mann da antreffen sollte, dann ist die Hölle los, darauf kannst du dich verlassen, Jerry.«
    »Fahr nicht zu schnell«, warnte Joe mich, als er in den Jaguar kletterte. »Ich will noch was von meiner Pension haben.«
    »Seit wann hast du Nerven?« fragte ich lächelnd, als der Jaguar loszitterte.
    »Seit unserer letzten gemeinsamen Fahrt«, meinte Joe bissig. »Die werde ich zeit meines Leben nicht vergessen.«
    Er vergaß glatt, daß wir in der Stadt waren. Zu Fuß wären wir wahrscheinlich schneller in die Prensen Street gekommen. Der Verkehr in der City war irrsinnig. Man konnte nur Schritt fahren.
    »Da, das Haus ist es«, sagte Joe, der sich für die Hausnummern interessiert hatte. Er hatte recht, aber der Jaguar wollte schließlich geparkt werden. Ich konnte ihn schlecht auf der Straße stehenlassen. In einer Seitengasse fand ich endlich eine freie Stelle, und wir kletterten auf die Straße.
    »Miß Wilkens suchen Sie?« fragte eine alte Frau zurück, die wir im Haus ansprachen. »Da müssen Sie rauf in den letzten Stock. Sie wohnt unter dem Dach.«
    Joe und ich preschten nach oben. Wir mußten eine Menge Stufen hinter uns bringen, bis wir endlich vor Miß Wilkens Wohnungstür standen, die nur angelehnt war. Sie können sich wohl denken, daß Joe und ich keine Hemmungen hatten, in die Wohnung zu gehen.
    Aber wir waren zu spät gekommen.
    Miß Wilkens lag neben der Schlafcouch und war tot. Joes Beamter lag über dem Couchtisch und hatte noch eine Spur Leben in sich.
    ***
    Joe Cramer war nach unten gerannt und wollte telefonieren.
    Ich befaßte mich mit dem Beamten. Man hatte ihm — wie auch der Wilkens — einen harten, stumpfen Gegenstand über den Schädel geschlagen.
    Als ich ihm ein nasses Handtuch über die Stirn gelegt hatte, begannen seine Augenlider zu flackern. Ich sprach ihn laut an und hoffte auf eine Reaktion. Er schien meine Stimme gehört zu haben, denn er versuchte sich aufzurichten.
    »Bleib liegen, mein Junge«, sagte ich eindringlich. »Wer hat dich so fertiggemacht?«
    Er wollte reden, aber die Zunge versagte ihm den Dienst.
    Ich erleichterte ihm seine Lage, so gut ich es konnte, und wartete verzweifelt auf den Arzt, den Cramer anrufen wollte. »Wasser…« flüsterte der Mann kaum hörbar. Ich rannte zum Waschbecken und kam mit einem Glas Wasser zurück. Trinken konnte er schon nicht mehr, aber ich›benetzte ihm die Lippen. Das bißchen Feuchtigkeit schien ihm gut zu bekommen. Seine Augen öffneten sich, und sie waren erstaunlich klar für seinen Zustand.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich. »Wer hat euch fertiggemacht?«
    »Zwei… Mann«, flüsterte er. »Hier… die Frau…«
    »Hast du die Gangster erkannt?«
    »Der… Narbe«, flüsterte er mit versagender Stimme. Ich kniete neben dem Mann nieder und strich ihm über die Stirn. Er wollte noch etwas sagen, aber seine Kraft reichte nicht mehr aus. Noch einmal weiteten sich seine Augen wie in einem grenzenlosen Erstaunen, dann war er tot.
    Ich drückte ihm die Augen zu und richtete mich auf. Als Joe wenig später zurückkam, zuckte ich nur hilflos mit den Schultern. Joe trat an seinen Beamten heran und starrte ihn an. Er sagte kein Wort, aber ich wußte verdammt genau, wie hart es ihn getroffen hatte. Als er sich dann später zu mir umwandte, wischte er sich mit dem Handrücken über die Augen.
    »Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder«, sagte Cramer. »Ich schwöre dir, Jerry, ich werde mich hinter den Fall klemmen.«
    »Die das getan haben, werden sowieso auf dem Stuhl landen«, sagte ich. »Du kennst mich, Joe, das hier wird beglichen ..Nur schade, daß es ihm nicht mehr hilft.«
    Joe Cramer fuhr mit dem Spitalwagen, der den toten Mann und die Wilkens ins Schauhaus brachte. Ich hatte inzwischen Phil angerufen, der nun zusammen mit mir die Wohnung der Wilkens umkrempelte. Bis die Mordkommission fertig war, wollten wir längst weg sein.
    Ich kann Ihnen gleich verraten, daß wir nichts fanden, was uns auf eine Spur hätte bringen können. Wir hatten gleich zu Anfang gesehen, daß die beiden Mörder, von denen der tote Beamte gesprochen hatte, die Wohnung bereits vor uns durchsucht haben mußten. Sie hatten alles auf den Kopf gestellt und den Inhalt der Schränke und Schubladen durch das Zimmer verstreut. Eins fanden wir jedoch schnell heraus: Aus Lohnabrechnungen ging hervor, daß Margy Wilkens als Buchhalterin bei der Bound Garage beschäftigt gewesen
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