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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande
Autoren: Ich und die Staatenbande
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war.
    Wir ließen die Mordkommission zurück am Tatort. Phil und ich setzten uns in den Jaguar und fuhren zu der Garage hinüber, wo die Frau gearbeitet hatte. Ich kannte die Bound Garage. Es handelte sich um ein großes Unternehmen in der Nähe der Bowery, das nebenbei noch ein Transportunternehmen aufgezogen hatte. Harry Strime war der Besitzer des Ladens. Sie müssen sich einen stiernackigen, bulligen Burschen von ungefähr fünfzig Jahren vorstellen, dann haben Sie ihn vor sich. Strimes Gesicht war alles andere als erfreulich. Seine eisgrauen Augen erinnerten mich an einen Kühlschrank, sein Kinn war fast rechteckig und verriet Energie, aber auch Rücksichtslosigkeit. Sein graues Haar war bürstenartig geschnitten, und er trug einen eleganten Anzug, der gar nicht zu ihm paßte.
    »Vom FBI sind Sie?« fragte er erstaunt und kniff die Augen zusammen, obwohl nur Phil und ich in die Sonne sehen mußten. »Was gibt’s denn?«
    »Bei Ihnen war eine gewisse Margy Wilkens beschäftigt?«
    »Was dagegen?« fragte er. »Hat sie was ausgefressen?«
    »Wäre sie der Typ, der was ausfrißt?« fragte ich.
    »Sie weniger, aber ihr Freund«, meinte Strime. »Aber sagen Sie mal, Mann, sie sprechen von ihr in der Vergangenheit. Ist was passiert?«
    »Sie ist erschlagen worden«, erwiderte Phil, »in ihrer Wohnung.«
    »Nein! Das ist ja furchtbar… Du lieber Himmel, und ich stecke mitten in der Arbeit… Wer soll jetzt die Abrechnung machen?«
    »Ihre Sorgen möchte ich haben«, sagte Phil und zog eine Grimasse.
    »So war das doch nicht gemeint«, entschuldigte er sich schnell. »Sie müssen meine Lage verstehen. Wir stecken mitten in der Arbeit. Weiß man, von wem sie ermordet worden ist?«
    »Können Sie uns ein Licht aufstecken?«
    »Wer verbrennt sich schon gern den Mund?« fragte er und massierte sich das massige, eckige Kinn. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum man sie getötet haben könnte. Höchstens…« Er stockte und begann Akten auf seinem Schreibtisch zu ordnen.
    »Höchstens…?« biß ich an. »Vielleicht ’ne Eifersuchtssache?« gab er zu überlegen. »Die Wilkens hatte ’nen Freund.«
    »Das soll schon mal vorgekommen sein«, sagte ich. »Sie werden Ihre Andeutung schon nicht ohne Grund gemacht haben.«
    »Ich kann mich natürlich irren«, sagte Strime. »Aber ich hörte mal, daß sie sich wie toll mit ihm stritt. Sie wollte ihn abschieben, und er wollte sich das nicht gefallen lassen.«
    »Wo und wann haben Sie das gehört?«
    »Ich hab’s am Telefon gehört«, sagte Strime. »Ich kann von hier aus jedes Gespräch abhören, das der Betrieb führt. Ich kann mich einschalten, verstehen Sie? Die Angestellten führen zu oft Privatgespräche.«
    »Wann war das, und was sagte ihr Freund?«
    »Ich glaube, das ist jetzt drei oder vier Tage her… Nein, warten Sie, genau drei Tage ist’s her. Ich weiß das noch ganz genau… Ich wollte anrufen, aber die Stadtleitung war blockiert. Und bei der Gelegenheit hörte ich das dann.«
    »Was sagte der Freund? Sinngemäß?«
    »Er drohte ihr und sagte, er würde sie fertigmachen, wenn sie ihn im Stich ließe.«
    »Und was sagte die Wilkens?«
    »Sie sagte, sie hätte keine Angst, und sie wüßte sich schon zu wehren. Sie sagte auch, wenn er ihr Schwierigkeiten machte, ginge sie zur Polizei und würde dort einiges erzählen.«
    »Sehr schön«, sagte Phil mit neutraler Stimme.
    »Wieviel Stadtleitungen haben Sie eigentlich?« fragte ich Strime, der mich erstaunt ansah.
    »Wieso? Ja… ich weiß nicht… Ich glaube, vier oder sechs.«
    »Sie wissen, wie dieser Freund heißt?«
    »Ich glaube, daß ich Ihnen den Namen nennen kann«, erwiderte Strime. »Aber ich muß Sie bitten, diskret zu sein. Ich möchte nicht in Dinge verwickelt werden, die ich…«
    »Wie heißt der Junge also?« unterbrach ich ihn.
    »Hank Landen«, kam die prompte Antwort. »Er war früher mal bei mir im Betrieb beschäftigt.«
    »Haben Sie ihm gekündigt?«
    »Ich mußte ihn feuern«, erklärte Strime. »Er war zu unzuverlässig. Und dann wollte ich auch kein Risiko eingehen.«
    »Risiko welcher Art?« fragte Phil.
    »Er trieb sich mit einer Bande herum, die nachts die Straßen unsicher machte«, sagte Strime. »Ich will damit nicht sagen, daß Landen ein Gangster ist, aber Sie wissen doch…«
    »Wo können wir ihn finden?«
    »Da fragen Sie besser den Personalchef«, sagte Strime. »Um solche Kleinigkeiten kann ich mich nicht kümmern. Er hat sein Büro am Ende des Ganges.«
    Walter Wendell war der
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