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0861 - Gefangene der Namenlosen

0861 - Gefangene der Namenlosen

Titel: 0861 - Gefangene der Namenlosen
Autoren: Jason Dark
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Schultern und machte ein gequältes Gesicht.
    »Zunächst einmal führt sie nirgendwo hin, würde ich sagen. Sie gleitet gewissermaßen ins Leere. Du hast mir in Stichworten gesagt, wie dieses Erbe des Abtrünnigen aussieht Zwei kleine Kinder mit den Kräften von Riesen. Das kann ich nicht begreifen, das will mir nicht in den Kopf, das ist etwas, das ich auf keinen Fall nachvollziehen kann.«
    »Wir müssen die Mutter finden, falls sie noch lebt.«
    »Stimmt. Aber wo?«
    »Die Sense ist ein Hinweis«, erklärte ich.
    Bloch drehte sich um. Er lächelte flüchtig. »Was heißt hier Hinweis? wollt ihr die Schweiz, Österreich oder auch die französischen Alpen danach absuchen, wo eine Sense in einem Ort fehlt?«
    Ich faßte die Antwort als Witz auf und legte dem Abbé meine Hand auf die Schulter. »Das bestimmt nicht. Zunächst einmal sind wir froh, daß wir noch leben. Es hätte auch anders kommen können.«
    »War es so schlimm?«
    »Ja, die beiden Kinder beherrschten die Waffe perfekt. Ihr sind wir ja entwischt. Kurz danach wurde auf Suko ein Grabstein geschleudert und auf mich ein Mensch. Es war ein Radfahrer, der zufällig des Wegs kam.« Ich schaute mich um. »Wo steckt der Mann überhaupt?«
    »Er ist verschwunden«, sagte Suko.
    »Ist vielleicht auch besser so.«
    Bloch hakte noch einmal nach. »Dann haben die beiden oder einer von ihnen«, er schüttelte den Kopf, »es wurde tatsächlich ein Grabstein auf euch geschleudert?«
    »Auf mich«, erklärte Suko.
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Es stimmt aber.«
    »Natürlich.« Bloch strich einige Haarsträhnen zurück. »Dann erzählte Suko noch etwas von einem grünen Nebel, der plötzlich erschien und die beiden holte.«
    »Richtig. Er schaffte sie weg.«
    »Und damit ist diese Spur ins Nichts zerronnen.«
    Ich setzte meine dunkle Brille auf. Die Sonne schien doch zu stark. »Leider, Abbé.«
    Bloch betrachtete seine Füße. Ich konnte mir denken, was in seinem Kopf vorging. Er war sauer, er ärgerte sich, er stand kurz davor, alles hinzuwerfen. »Damit ist auch die letzte Spur vernichtet worden, denke ich mal.«
    »Leider, und wir stehen wieder am Anfang. Ich frage mich, wo wir hingreifen sollen?«
    »Das weiß ich auch nicht, John.«
    »Vielleicht sollte ich es mit dem Würfel versuchen.« Der Vorschlag klang nicht überzeugend, und der Abbé schüttelte rasch den Kopf. »Nein, ich denke, daß es nicht gut ist. Der Würfel hat mir den Weg zu Josephiel gezeigt. Ob er ihn zu seinen Erben weisen kann, ist mehr als fraglich.«
    Suko schlug mit der flachen Hand gegen die Griff der Sense.
    »Dann bleibt sie als einzige Spur.«
    »Und wieso?« fragte der Abbé.
    »Ich weiß es noch nicht. Wir können sie mitnehmen und sie kriminaltechnisch untersuchen lassen, aber ich habe das Gefühl, daß es nichts bringen wird. Wir werden vielleicht Spuren finden von bestimmten Pflanzen, die im Gebirge wachsen, aber das ist groß. Ich denke, wir stehen wieder ganz am Beginn.«
    Genau das Gefühl hatten wir auch. Wobei der Abbé noch etwas optimistischer war als ich, denn er meinte: »Diese beiden kleinen Bestien haben einen Versuch unternommen, euch zu töten. Sie brachten es aber nicht fertig. Sie haben sich zurückgezogen, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht hatten sie die Magie des Kreuzes gespürt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es nicht bei diesem einen Versuch bleiben wird. Sie werden es noch einmal probieren. Oder seht ihr das anders?«
    »Kann sein«, meinte Suko.
    »Sollen wir darauf warten?« fragte ich.
    Bloch nickte. »Wenn es keine andere Chance gibt, dann schon.«
    Das gefiel mir nicht, und auch Suko zeigte ein skeptisches Gesicht. Ich dachte an die Möglichkeiten, die der Abbé besaß. Er hatte den Würfel mitgenommen, der wiederum hatte ihn nur vor der Gefahr eines Josephiel gewarnt. Es war wirklich fraglich, ob er auch auf die beiden Erben reagierte.
    Noch jemand gesellte sich zu uns. Es war der pensionierte Bischof Morgan. Er litt unter den Strahlen der Sonne und wischte immer wieder sein Gesicht ab. »Ich hätte nicht gedacht, dass die andere Macht so tief eingreifen würde. Nein, da habe ich mich geirrt.« Er schaute sich die Sense an und runzelte die Stirn. »Ist das Ihre Beute, meine Herren?« fragte er leise.
    »Sie ist es«, beantwortete Suko.
    »Wer brachte sie mit?«
    Auch wenn es uns nicht paßte, wir weihten den Mann ein, der sehr genau zuhörte. Er ließ sich auch Zeit mit der Antwort. So wie er sah jemand aus, der ein Problem
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