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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer
Autoren: Larry Brent
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mit
den roten Dächern standen dicht beisammen. Braune, schmutzige Kinder spielten
im Schatten der Gebäude, Hunde streunten durch die Höfe und schnüffelten an
überfüllten Mülltonnen oder liefen den Touristen nach, die manchmal eine
Tortilla oder einen gebackenen Fisch nicht vollständig aufaßen und einfach
wegwarfen. In den Hauptverkehrsstraßen und unten am Strand saßen viele
buntgekleidete Indianer, schützten sich vor der Sonne mit riesigen Strohhüten
oder durch ein großes Tuch, das sie zwischen vier Pfählen aufgespannt hatten.
    In
den Straßen herrschte Treiben wie auf einem Markt. Obst und Gemüse wurden
angeboten, aber auch sehr viele kunstvoll gearbeitete Artikel aus Ton, Vasen,
buntbemalte Tierdarstellungen, kleine Puppen, Skulpturen und Götzenfiguren.
Zwischen den Verkäufern und den Kaufinteressenten, die in erster Linie aus
amerikanischen Touristen bestanden, entwickelte sich
lebhaftes Feilschen. Die Nachkommen der Azteken und Mayas, die oft unter
ärmlichsten Verhältnissen in irgendwelchen baufälligen Hütten am Ortsrand oder
sogar in Felshöhlen lebten, gaben ihre Ware zu einem erschreckend geringen
Preis ab.
    In
San Blas lebte ein buntes Völkergemisch. Mexikaner, Peruaner, Nachkommen der
Mayas, Mestizen und Weiße verliehen dieser kleinen Stadt ein exotisches
Gepräge.
    Vom Atztek-Hotel aus hatte man einen vortrefflichen Blick auf das bunte
Treiben auf dem Marktplatz und die Straßen. An einem Fenster im zweiten
Stockwerk des insgesamt fünf Etagen hohen Hotels bewegten sich die Vorhänge.
Ein Mann starrte durch die großmaschigen Gardinen.
    Dr.
Enrico Fermon atmete tief durch.
    Mit
seinen Blicken schien er die Menschen unten auf der Straße und dem Platz
förmlich zu sezieren. Sein Blick erfasste eine junge Frau, die einen etwa zehn
Jahre alten Jungen bei der Hand hielt und mit ihm von einem Stand zum anderen
schlenderte. Die Frau war eine Mestizin, ziemlich hellhäutig. Europäisches Blut
überwog in ihr. Der Junge war ein quicklebendiger kleiner Kerl, der neugierig
überall stehen blieb, sich auch immer wieder mal von der Hand seiner Mutter
losriss, während sie Einkäufe tätigte. Dann rannte er kreuz und quer durch die
schmalen Gassen zwischen den Ständen, rempelte Erwachsene an, ohne es zu
bemerken, und schien ganz in sein kindliches Spiel vertieft.
    Viele
Indianerfrauen, die das Gros der hier versammelten Händler bildeten, sahen ihm
lächelnd nach, hatten selbst oft Kinder dabei, die sie auf den Armen wiegten
oder die in Kissen auf ausgebreiteten Decken auf dem Boden lagen und friedlich
in der hellen, warmen Morgensonne schliefen. Die größeren Kinder der
Indianerfamilien, die hauptsächlich vom Verkauf ihrer landwirtschaftlichen
Erzeugnisse und ihren Handwerksarbeiten lebten, sahen dem kleinen Kerl bei
seinem selbstvergessenen Spiel zu. Jetzt näherte er sich einem Karren, vor den
ein Esel gespannt war.
    Das
Tier stand im Schatten einer schmutzigen Hauswand und hatte einen alten Eimer
mit abgestandenem, inzwischen von der Sonne erwärmten Wasser neben sich stehen.
Ein paar Schritte davon entfernt waren an Ketten
und Leinen Rinder und Ziegen aneinandergebunden, die von den indianischen
Bauern zum Verkauf auf den Markt getrieben worden waren. An einer Ecke wurden
Maisfladen und Tortillas verkauft, die vor den Augen der Marktbesucher frisch
zubereitet wurden. Jeder bot mehr oder weniger lautstark seine Waren an, und
das bunte Treiben und hektische Feilschen um eine Ware durch einen
Kaufinteressenten war gerade aus den oberen Stockwerken der Häuser und des
Hotels, die den Platz umstanden, sehr gut zu beobachten.
    In
dem bunten Gewimmel waren die wenigen Weißen, hauptsächlich Touristen,
besonders gut auszumachen. Sie interessierten sich hauptsächlich für Artikel,
die aus Baumwolle, Keramik und Silber hergestellt waren. Schmuckstücke waren
sehr gefragt. Sie waren kunstvoll gearbeitet und preiswert. Silber war in
Mexiko immer noch billig zu bekommen und es wurde gerade durch geschickte
Indianerhände zu unverwechselbaren und schönen Motiven verarbeitet. Ähnlich war
es mit den Tonvasen und -figuren. Alte Indianermotive, Götter- und Fabelwesen
wurden häufig angeboten und weckten auch das meiste Käuferinteresse. Der kleine
Mestizenjunge schien das Interesse an der Beobachtung des Wasser saufenden
Maultiers verloren zu haben und lief weiter.
    Er
sah seine Mutter, die Obst und Gemüse einkaufte. Sie rief ihn zu sich. Der
kleine Kerl kam jedoch nicht, antwortete etwas und sauste
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