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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer
Autoren: Larry Brent
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ab. »Der Name passt überhaupt nicht zu
mir... Da hast du dich gewaltig getäuscht, Jessak. Ich bin alles andere als ein
Sieger. In der Schule bin ich nicht besonders und wenn ich mal ‘ne Schlägerei
mit meinen Freunden habe, bin ich meistens der Unterlegene. Ich würde gern mal
siegen...« Er nahm die Vase, die ihm der Indianer noch immer entgegenstreckte,
jetzt entgegen. »Enthält die Vase vielleicht einen Zauber, Jessak? Einen, der
sich auf denjenigen, der sie besitzt, auswirkt? War dein Vater vielleicht ein
Medizinmann oder ein Zauberer?«
    »Wer
weiß...« Jessak lächelte und zuckte die Achseln. »Jedenfalls war er ein kluger
Mann... die Vase ist von jetzt an dein Eigentum, Koantas...«
    »Warum
nennst du mich jetzt nur noch so?«
    »Weil
ich es möchte, mein Junge...« Pedro hielt das Geschenk jetzt mit beiden Händen
fest. Und in dem Moment geschah es. An der Häuserwand schräg hinter dem alten
Indianer waren Rinder und Ziegen angekettet. In die Tiere kam plötzlich
Bewegung. Die Rinder schienen durch irgendetwas erschreckt worden zu sein,
obwohl nicht offensichtlich wurde, wodurch. Sie rissen wie von Sinnen an den
dünnen Gliederketten und den Seilen. Diese hielten die ruckartigen Bewegungen
nicht aus. Mit dem Pflock, der primitiv in den Boden gerammt war, rissen sie
sich fast gleichzeitig los, als hätten sie alle zur gleichen Zeit die Peitsche
zu spüren bekommen.
    Drei
Rinder und mehrere Ziegen wirbelten herum und jagten davon. Über die Decken,
ausgelegten Waren und auch die Menschen hinweg, die sich in diesem Moment mehr
oder weniger zufällig in ihrem Weg befanden. Körper wurden niedergestampft,
Tonvasen und Götzenstatuen zerbrachen knirschend unter den wirbelnden Hufen,
Silberketten und -anhänger, Broschen und Ringe flogen im hohen Bogen durch die
Luft und landeten irgendwo weiter entfernt im dichten Gedränge und zwischen
Kürbissen, Maiskolben und Tomaten. Ein gellender Schrei übertönte das Stampfen
und Brüllen der außer Kontrolle geratenen Tiere. Mara Suillo schrie, als sie
sah, was da passierte.
    »Pedro!« Ihr Sohn stand genau in der
Fluchtrichtung der aufgescheuchten, aufs Äußerste erregten Tiere. Sie ließ den
Beutel und die Tasche fallen, in denen sie
das bisher Gekaufte verstaut hatte, und rannte los. In der Gasse zwischen den
Ständen, die parallel zu dem Weg lag, in dem die Ereignisse mit erschreckender
Geschwindigkeit abliefen, wurden die dort befindlichen Menschen noch unmittelbar
Zeugen des Vorfalls. Und in dieser Gasse hielten sich zum Zeitpunkt des
Unglücks auch Larry Brent und Iwan Kunaritschew auf. X-RAY-3 und sein Freund
und Kollege X-RAY-7 reagierten augenblicklich, als sie die tödliche Gefahr für
den Jungen erkannten.
    Von
drei Seiten kam Hilfe. Mara Suillo, Pedros Mutter, raste auf die wild
gewordenen Tiere von der Seite her zu. Larry Brent und Iwan Kunaritschew
übersprangen fast gleichzeitig einen Obst- und Gemüsestand, der auf einem
primitiven wackeligen Gestell errichtet war. Der plötzliche kraftvolle Spurt
über das Hindernis hinweg war zu viel für den langen Verkaufstisch, der aus
einzeln aneinandergefügten losen Brettern bestand. Die Bretter kippten und die
ausgelegten Waren schnellten wie von einem Katapult geschossen in die Luft.
Tomaten, Maiskolben, Äpfel und gewaltige Mengen von Baumwollknäueln hagelten
auf die Menschen ringsum herab. Zwei, drei Indios sausten von links auf die
wild gewordenen Tiere zu, um sie einzufangen.
    Für
zwei verkaufende Indianerinnen, für Jessak, den Alten mit dem schlohweißen Haar
und für Pedro Suillo kamen die Helfer aber trotz allem zu spät. Diese Personen
befanden sich zu nahe an den ausbrechenden Tieren, um noch irgendeine Chance zu
haben. Die Hufe trampelten sie nieder. Leiber flogen durch die Luft. Pedro
geriet zwischen die Beine. Im Fallen noch hielt er die geschenkte Vase mit dem
aufgerissenen Fischmaul mit beiden Händen umklammert.
    Noch
ehe er jedoch den Boden berührte, wurde ihm das Gefäß durch den Fußtritt eines
Stiers aus den Händen gerissen. Die Vase sauste quer durch die Hinterbeine des
davonjagenden Stiers, über die Köpfe zweier am Boden liegender Indianerinnen
hinweg und klatschte dumpf gegen die Hauswand. Dort zerbrach die Vase in
unzählige Scherben...
     
    ●
     
    Aber
in diesem Moment, in dem alles drunter und drüber ging, beobachtete
    diese
Kleinigkeit am Rande niemand. Wichtiger waren die gefährdeten Menschen. Iwan
Kunaritschew und Larry Brent waren heran. Iwan packte den Stier bei
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