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083 - Morkans Horrorwürmer

083 - Morkans Horrorwürmer

Titel: 083 - Morkans Horrorwürmer
Autoren: Larry Brent
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eben mit zu einem richtigen Abenteuerurlaub. Wenn du’s
vornehmer haben willst, hättest du noch einen echten Butler engagieren
sollen... Dann hätten wir auch die feine englische Art. Mit Silberbesteck und
Kerzenleuchter kann ich allerdings nicht dienen. Aber wart mal ab. Vielleicht
kann ich wenigstens einen Hauch von Eleganz vermitteln. Diese gemeinsame Fahrt
soll uns allen schließlich für das Alter in guter Erinnerung bleiben...« Iwan
sah sich um.
    »Was
hast du denn vor?«
    »Moment,
Towarischtsch...« Nur zwei Schritte von ihrem Lagerplatz entfernt wuchsen ein
paar verkrümmte Büsche und kleine Kakteen, die in voller Blüte standen. Mit
einem Messer hob der Russe einen Kaktus aus dem Boden und pflanzte ihn mit
ausreichend Erde in eine flache Plastikschale. Iwan strahlte. »Mit einem frischen
Blumenstrauß auf dem Tisch kann ich leider nicht dienen. Eine Gärtnerei ist
nicht in der Nähe. Aber ich denke, du wirst auch mit einem hübschen Kaktus
zufrieden sein...«
    »Bin
ich«, nickte Larry Brent. »Er sieht wunderschön aus. Die blassrosa Blüten harmonieren
zwar nicht ganz mit dem Rot deiner Bart- und Brusthaare, aber man kann
schließlich nicht alles passend haben...« Wer die beiden Männer so hätte
sprechen hören, wäre sicherlich auf den Gedanken gekommen, dass die beiden sich
ständig in den Haaren lagen. Aber sie waren wirkliche Freunde. Einer wäre für
den anderen durchs Feuer gegangen. Die Frotzeleien zwischen
ihnen gehörten einfach dazu, auch wenn sie für einen Außenstehenden manchmal
wie Beleidigungen klangen, die sie sich gegenseitig an den Kopf warfen.
    Larry
schenkte den Kaffee ein. »Schwarz und heiß. Der weckt Tote auf...«, bemerkte
Kunaritschew. Der Dampf stieg in Larrys Nase. Er schnupperte. »Riecht sehr
aromatisch«, sagte er anerkennend. »Wenn er auch so schmeckt...«
    »Worauf
du dich verlassen kannst. Altes russisches Rezept... da ist ‘ne Kleinigkeit
drin, der ihn erst genießbar macht...« Larry hielt die Tasse bereits an den
Lippen und nahm den ersten Schluck, als Kunaritschew diese Worte hinzufügte.
X-RAY-3 wäre sonst vorsichtiger gewesen. Er wusste, dass Iwan spezielle Tricks
anwendete, um Getränken und vor allem Speisen einen unverwechselbaren würzigen
Geschmack zu geben. Nicht jedermann allerdings waren diese Gewürze zuträglich.
Bei Kaffee jedoch, sagte sich Larry, konnte nicht allzu viel verkehrt laufen.
Kaffee war Kaffee...
    Aber
er wurde eines Besseren belehrt. Kaum hatte er den ersten Schluck genommen, da
war es ihm, als würde ihm die Kehle abgeschnürt. Er meinte, flüssiges Feuer
rinne durch seine Speiseröhre. Wie von einer Tarantel gebissen, sprang er auf,
lief puterrot an und schnappte nach Luft. »Heh... was hast du denn... da hinein
gegossen?«, ächzte er tonlos. Tränen sprangen ihm in die Augen. Er reagierte
augenblicklich und goss den heißen Kaffee in hohem Bogen hinter sich, mitten hinein
in die blühenden Kakteen. »Einen Schuss original Russischen Wodka,
Towarischtsch!«, antwortete X-RAY-7. »Ich kann das gar nicht verstehen... der
kann doch nicht eine solche Wirkung auf dich haben...«
    »Nicht
nur... auf mich...« flüsterte Larry heiser. »Die Kakteen... schau sie dir
an...«
    Iwan
Kunaritschew glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Die Blüten der
Pflanzen, die von dem Kaffee getroffen worden waren, fielen ab. Iwan schüttelte
den Kopf. »Ich muss dir recht geben... der Kaffee schmeckt wirklich etwas
komisch...« Larry hatte indessen nach dem Flachmann gegriffen, aus dem Iwan
einen großen Schuss in den Kaffee geschüttet hatte. Er schnupperte daran. »Das
ist kein Wodka... es sei denn, du hättet ihn
mit Zweidrittel Chilipulver versetzt...«
    »Aber
nein, ich schwör dir...«
    »Der
Geschmack hat eine frappierende Ähnlichkeit mit deiner berühmt-berüchtigten Sauriersuppe ...«
Kunaritschew nickte: »Du hast Recht..., verdammt, da muss was schiefgelaufen
sein...« Er nahm die Flasche, die mit einem Wodka-Etikett gekennzeichnet war,
zur Hand und kippte sich vorsichtig etwas auf den Finger. Was herausfloss, war
nicht glasklar wie Wodka, sondern erinnerte an ein etwas dünngeratenes
Tomatenketchup. Und da fiel es Iwan wie Schuppen von den Augen.
    »Tabasco!
Ich habe die Flaschen verwechselt. Vor unserer Abfahrt, als ich die Gewürze
zusammenstellte, habe ich aus einer großen Vorratsflasche nachgefüllt und einen
geeigneten Behälter dafür gesucht. In dem Flachmann mit dem grünen Glas glaubte
ich den richtigen gefunden zu haben.
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