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0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer
Autoren: Jason Dark
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Aber der Mann ließ sich nicht beirren. Er sprach von einer Zeit, die reif war, denn der Teufel soll wieder dabei sein, die Macht an sich zu reißen, und das hat dieses Skelett gespürt. Zu Lebzeiten muss dieser Mensch ein Hexer gewesen sein. Man hatte es nur nicht geschafft, ihn zu töten, aber das sagte ich Ihnen schon. Jetzt ist es zurückgekehrt, um sich zu rächen. In seinen Knochen steckt noch die alte Macht, und kein Mensch wird dieses Skelett je töten können.«
    »Das sagte Ihnen der Besucher – oder?«
    »So ist es.«
    »Wie hieß er?«
    Scott Mullion senkte den Kopf. »Ich habe versprochen, seinen Namen nicht zu verraten.«
    Ich verdrehte die Augen. »Himmel, Sie müssen doch verstehen, dass es hier um mehr geht als um obskure Versprechungen. Jemand hat Ihre Frau auf schrecklichste Art und Weise getötet, und wir müssen diesen Killer stellen.«
    »Er ist nicht zu töten.«
    »Ich will den Namen wissen.«
    Mullion saugte an seiner Zigarre. Er zögerte und focht einen inneren Kampf aus, was mir zu lange dauerte, denn ich kam ihm zuvor.
    »Hieß der Mann Phil Bucca?«
    Mullion sagte weder ja noch nein. Aber er schaute mich an, als hätte ich ins Schwarze getroffen.
    »Also Bucca?«
    »Ja.« Er warf die Zigarre weg und trat sie aus. »Sie – Sie kennen den Mann?«
    »Sicher, denn er hat mich auf die Spur gebracht. Er hat mir den Weg nach Coverack gewiesen.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich. »Vielleicht war er selbst zu feige, sich die Gebeine zu holen. Er kann Angst gehabt haben, das ist alles möglich.«
    »Aber er kannte sich aus«, flüsterte Mullion. »Er kannte sich sogar gut aus. Er hat Unterlagen dabei gehabt. Er muss sie irgendwo gefunden haben. Er wusste über das Schiff Bescheid, dashin und wieder zu sehen ist, wenn es sich vom Grund erhebt und…«
    »Moment«, sagte Swenja. »Es taucht auf?«
    »Ja. Manchmal drückt es eine geheimnisvolle Kraft an die Oberfläche. Es ist das Geisterschiff, und das Skelett an Bord ist deutlich zu sehen.«
    Scott deutete gegen die Scheibe. »Ich bin mir sicher, dass es auch heute erscheinen wird.«
    »Wann?«
    »Wenn es dunkel wird.«
    »Okay«, sagte ich, »dann warten wir auf den Segler…«
    Scott Mullion nickte und bekam dabei eine Gänsehaut…
    ***
    Sir James hatte Suko gebeten, diesem Phil Bucca einen Besuch abzustatten, auch deshalb, weil er von John Sinclair nichts gehört hatte.
    Mittlerweile war der folgende Tag schon zur Hälfte vorbei, und auch Suko war der Meinung, dass es nicht schaden konnte, sich bei diesem seltsamen Mann einmal umzuschauen. Aus Johns Erzählung wusste er, wie man unter Umständen empfangen werden konnte, deshalb war Suko darauf eingestellt, nicht eben freundlich behandelt zu werden.
    Er betrat den kleinen Laden kurz vor dem Schließen. Eine Kundin stand vor der Kasse. Sie hatte zwei alte Kerzenleuchter gekauft, zahlte und ging.
    Bucca schaute Suko an. Sofort spürte der Inspektor den negativen Fluss, der ihm entgegenwehte. »Es war die letzte Kundin, Mister. Ich werde den Laden schließen.«
    »Das können Sie.«
    »Dann kommen Sie morgen wieder.«
    »Lassen Sie mich ausreden. Sie können Ihr Geschäft nach mir schließen. Zuerst möchte ich mit Ihnen reden.«
    Bucca schaute ihn böse an. »Ich wüsste nicht, was es mit Ihnen zu besprechen gäbe.«
    »Aber ich.«
    »Und was?«
    »Es geht um Gebeine, es geht um einen Mann namens John Sinclair, den Sie nach Cornwall geschickt haben, wo er die Gebeine angeblich finden kann. Sie verstehen?«
    Phil Bucca trug wieder seine Mütze. Er strich mit seinen Händen über den dünnen Stoff. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie sprechen, Mister.«
    »Wollen Sie bestreiten, einen John Sinclair zu kennen? Einen Mann, den Sie vorgestern mit Ihrer Flinte bedroht haben?«
    Bucca schwieg.
    Für Suko war dieses Schweigen ein Geständnis. »Ich gebe Ihnen einen guten Rat. Sie werden jetzt reden. Sie werden mir alles sagen, was Sie wissen, oder…«
    »Was ist denn mit oder?«
    »Das bleibt Ihrer Fantasie überlassen. Jedenfalls will ich wissen, was mit den Gebeinen ist.«
    Bucca hob die Schultern. »Ich will sie haben.«
    »Na bitte. Warum?«
    »Sie gehörteneinem mächtigen Mann, einem Hexer, einem Teufelsfreund, der in eine andere Welt geschafft werden sollte. Leider sank das Schiff, die Besatzung ertrank, er aber ist geblieben. Ich habe es erfahren, ich habe es in alten Berichten gelesen, man kann ihn nicht so einfach töten. Die Mönche haben es versucht, sie verbrannten
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